Fazit

Zusammenfassung

Ausgangspunkt dieser Arbeit ist der Zusammenhang zwischen Siedlungsstruktur und sozialer Integration. Es ist das Ziel, theoretische, inhaltliche und empirische Kritikpunkte der soziologischen Debatte um diesen Zusammenhang aufzugreifen und Lösungsversuche anzubieten. Die soziale Integration von Stadt- und Landbewohnern wird unter dem Gesichtspunkt des sozialen Kapitals betrachtet. Soziales Kapital wirkt durch den Austausch sozialer Ressourcen innerhalb sozialer Strukturen. Durch den Einsatz moderner Analyseverfahren, wie soziale Netzwerkanalyse und Mehrebenen-analyse, und moderner theoretischer Modelle erschien die Untersuchung des Austauschs informeller sozialer Unterstützung innerhalb persönlicher Netzwerke geeignet. Ausgehend von einer Struktur-individualistischen Betrachtungsweise wird das soziale Kapital von Stadt- und Landbewohnern in Gestalt persönlicher Netzwerke und sozialen Unterstützungsaustauschs durch Modelle untersucht, die neben den Gelegenheiten und Restriktionen des Entscheidungsspielraumes durch individuelle Entscheidungen geprägt sind. Das verwendete Datenmaterial ermöglicht einen direkten Stadt-Land-Vergleich einer ostdeutschen Stadtregion. Dabei stellt sich heraus, dass der sozialstrukturell bedingte Entscheidungsspielraum einen kleineren Erklärungsanteil einnimmt als individuelle Beziehungsmerkmale. Dies stellt ein wichtiges Ergebnis in der Diskussion um den Einfluss der Siedlungsstruktur auf das soziale Kapital von Personen dar.