Neue soziale Bewegungen: ein neoromantischer Protest?

Zusammenfassung

In einem ersten Zugriff auf die Thematik soll das Spektrum der kontroversen Beurteilungen der neuen sozialen Bewegungen, insbesondere der Ökologie und Alternativbewegung, umrissen und die darin reflektierten politischen Standorte deutlich gemacht werden. Das geschieht in einer doppelten Konfrontation:

• (a) Zum einen sollen unter den Stichworten „antimodernistische Reaktion oder geistiger Strukturbruch?“ modernistische und orthodox-marxistische Positionen auf der einen, ökologische Positionen auf der anderen Seite in ihrer gegensätzlichen Beurteilung kurz charakterisiert und in ihrer apologetischen oder illusionären Kurzschlüs-sigkeit kritisiert werden. Das soll nicht die kritisch immanente Auseinandersetzung mit diesen Positionen, wie sie in Kapitel 3, im Zusammenhang der Diskussion über die verschiedenen Erklärungsansätze der neuen sozialen Bewegungen geführt wird, vorwegnehmen. Ich möchte hier vielmehr nur verdeutlichen, inwieweit politische Vorentscheidungen — gerade bei einer Thematik, die existentielle Betroffenheit provoziert — die analytischen Urteile präformieren, inwieweit die analytische Sensibilität für neue soziale Phänomene durch den eigenen politischen Interessenhorizont blockiert werden kann. (Ich nehme mich davon selbstvertändlich nicht aus — mochte aber gerade deshalb auf der Notwendigkeit kritischer und selbstkritischer Infragestellung politisch begründeter Urteile beharren!)