Zusammenfassung
Der Systembegriff ist in letzter Zeit im Rahmen von Abhandlungen zur Systemforschung oder Systemanalyse teilweise eingehend behandelt worden. Solche Abhandlungen sind uns besonders aus dem Fachbereich der Wirtschaftswissenschaft bekanntgeworden, wenn die Unternehmensforschung darin einbezogen werden darf1). Es ist deshalb nicht erstaunlich, daß die darin gegebenen Begriffsdefinitionen mehr oder minder an der Zweckmäßigkeit für die Verwendung im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich ausgerichtet sind. Manche Aspekte von Definitionen mögen auch durch Abstraktion gemeinsamer Eigenschaften von solchen Objekten entstanden sein, die wir gemeinhin als „Systeme“ zu bezeichnen gewohnt sind. Auch dann ist zu vermuten, daß die Mehrzahl dieser zugrundegelegten Objekte dem Fachgebiet des Definierenden entstammten, also wieder der Wirtschaftswissenschaft. Der Systembegriff ist jedoch interdisziplinär; Systeme kommen wohl in allen Wissensgebieten vor. Es scheint uns deswegen nützlich zu sein, diesen Begriff zunächst einmal in allgemeinster Form völlig disziplinfrei zu definieren, um dann die Einschränkungen, die auf den speziellen Begriff dieser Fachrichtung führen, erkennen und angeben zu können. Insbesondere scheint uns dazu die Unterscheidung von zwei ganz bestimmten Systemarten notwendig zu sein, durch deren Unterlassung bisher schon einige terminologische Unstimmigkeiten aufgetreten sind.
Aus: Zeitschrift für Betriebswirtschaft 1969, S. 605–608.
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Anmerkungen
Vgl. hierzu Kast, F. E.; Rosenzweig, J. E.: Die Bedeutung des Systembegriffs für die Unternehmensführung. In: Management International Review 7 (1967), Nr. 4/5, S. 103 ff.:
1a) Johnson, R. A.; Kast, F. E.; Rosenzweig, J. E.: The Theory and Management of Systems. New York 1963, S. 4 ff., S. 91 ff.;
1b) Churchman, C. W.; Ackoff, R. L.; Arnoff, E. L.: Operations Research. Eine Einführung in die Unternehmensforschung. Berlin 1966, S. 16;
Czemper, K. A.: Operations Research und Systemforschung. Heidelberg 1963, S. 13;
Beer, St.: Kybernetik und Management. Hamburg 1963, S. 24 ff.;
1e) Kosiol, E.; Szyperski, N.; Chmielewicz, K.: Zum Standort der Systemforschung im Rahmen der Wissenschaften. In: Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung, N. F., 17 (1965), S. 338 ff., zahlreiche weitere Literaturangaben finden sich hier (vgl. auch S. 65 ff. dieses Buches).
Zum Mengenbegriff bemerkt etwa Hadley: „The notion of a set is so basic that it is somewhat difficult to give its definition in terms of more fundamental ideas.“ Hadley, S. G.: Linear Programming. Reading/Mass. — London 1962, S. 55.
Beer, St.: a. a. O.
Ebenda, S. 21.
Ebenda, S. 24.
Ebenda.
Ebenda.
Wieser, W.: Organismen, Strukturen, Maschinen. Frankfurt a. M. 1959, S. 12.
Johnson, R. A.; Kast, F. E.; Rosenzweig, J. E.: a. a. O., S. 4.
Kast, F. E.; Rosenzweig, J. E.: System Concepts: Pervasiveness and Potential. In: Management International Review 7 (1967), Nr. 4/5, S. 87 ff., hier besonders S. 88 ff.
Johnson, R. A.; Kast, F. E.; Rosenzweig, J. E.: a. a. O., S. 5.
Kosiol, E.; Szyperski, N.; Chmielewicz, K.: a. a. O., S. 337 ff., hier S. 338 f. (vgl. auch S. 65 f. dieses Buches).
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© 1972 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Brunnberg, J., Kiehne, R. (1972). Systeme — Eine Begriffsanalyse. In: Bleicher, K. (eds) Organisation als System. Organization und Führung. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86022-4_4
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