Psychotherapie — Bedingungskonstellationen für den Therapieerfolg

Zusammenfassung

Die Erhebung von Merkmalen, die vor der Behandlung gesichtet den späteren Therapieverlaufanzeigen können, ist bei psychotherapeutisch betreuten Menschen verschiedenen Schwierigkeiten unterworfen. Zunächst stellt die Diagnose „Neurose“eine allzu grobe diagnostische Kategorie dar, um jeweils Vergleiche zu erlauben. Die Grenze zwischen „Neurose“und chronischen „Psychoreaktiven Entwicklungen“ist nicht immer klar zu ziehen [Ernst 1959]. Man hat sich deshalb im Gefolge diagnostischer Manuale an präziser formulierte Krankheitsbeschreibungen gehalten (Phobie, Agoraphobie, soziale Phobie etc.), was verständlich macht, daß zur Zeit nur wenige kontrollierte Studien über diese Thematik vorliegen. Psychotherapie ist auch bei nicht neurotisch beeinträchtigten Patienten bisweilen indiziert; dabei umfaßt das therapeutische Setting wie bei den schizophrenen Patienten zumeist auch die medikamentöse Langzeittherapie, wodurch eine besondere Gegebenheit vorliegt, die nicht ohne weiteres mit anderen verglichen werden kann.