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Politikvermittlung und Demokratie: Zum Wandel der politischen Kommunikationskultur

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Politikvermittlung und Demokratie in der Mediengesellschaft

Part of the book series: Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn ((SBPB,volume 352))

Zusammenfassung

»Politikvermittlung«, so hieß es in dem 1987 veröffentlichten gleichnamigen Bandl, umschreibe das Faktum, daß jedes demokratische System spezifischer Verfahren und Institutionen bedürfe, durch die Politik zwischen Herrschenden und Beherrschten, zwischen den politischen Führungseliten und den Bürgern vermittelt werde. Politikvermittlung trägt also dem Postulat Rechnung, daß politisches Handeln in der Demokratie zustimmungsabhängig und infolgedessen auch begründungsbedürftig ist. Der seinerzeit in der wissenschaftlichen Diskussion neue Begriff zielt nicht nur auf »government by discussion« als essential demokratischer Regierungsweise, also auf die Verpflichtung zur »Legitimation durch Kommunikation«2. Er umschreibt auch ein grundlegendes Phänomen gesellschaftlicher Ordnungsbildung, denn ohne Verbindung und Vermittlung, ohne Information und Kommunikation ist eine Kenntnisnahme und -gabe von Wünschen, Forderungen, von Meinungen und Widerständen nicht möglich, ist gesellschaftliches Zusammenleben schwer vorstellbar3. Der Tatbestand, daß Medien in den Vermittlungsprozessen moderner Gesellschaften inzwischen eine Schlüsselrolle einnehmen, rechtfertigt es, von einer »Mediengesellschaft« zu sprechen.

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Literatur

  1. Vgl. Ulrich Sarcinelli, Politikvermittlung und demokratische Kommunikationskultur, in: ders. (Hrsg.), Politikvermittlung. Beiträge zur politischen Kommunikationskultur, Bonn 1987, S. 19.

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  2. Vgl. ders., Repräsentation oder Diskurs? Zu Legitimität und Legitimitätswandel durch politische Kommunikation, in: Zeitschrift für Politikwissenschaft, 8 (1998) 2, S. 549–569.

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  3. Siehe dazu Thomas Bruns/Frank Marcinkowski, Politische Information im Fernsehen, Op-laden 1997, insb. S. 19–28.

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  4. Vgl. dazu die Literaturübersicht von Jochen Hoffmann in diesem Band.

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  5. Vgl. die Versuche einer systematischen Erschließung des Forschungs-und politisch-praktischen Handlungsfeldes politische Kommunikation: Otfried Jarren/Ulrich Sarcinelli/Ulrich Saxer (Hrsg.), Politische Kommunikation in der demokratischen Gesellschaft. Ein Handbuch mit Lexikonteil, Opladen 1998; Winfried Schulz, Politische Kommunikation. Theoretische Ansätze und Ergebnisse empirischer Forschung, Opladen-Wiesbaden 1997.

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  6. Nachfolgend in Anlehnung an U. Sarcinelli (Anm. 1), S. 23.

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  7. Otfried Jarren (Hrsg.), Politische Kommunikation in Hörfunk und Fernsehen. Elektronischen Medien in der Bundesrepublik Deutschland, in: Gegenwartskunde, Sonderheft 8, Opladen 1994, S. 23–34.

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  8. Zum Arenakonzept von Öffentlichkeit vgl. Friedhelm Neidhardt, Öffentlichkeit, öffentliche Meinung, soziale Bewegungen, in: ders. (Hrsg.), Öffentlichkeit, öffentliche Meinung, soziale Bewegungen, Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft 34, Op-laden 1994, insb. S. 8 ff.; siehe ebenso Dieter Rucht, Politische Öffentlichkeit und Massenkommunikation, in: Otfried Jarren (Hrsg.), Medienwandel — Gesellschaftswandel? 10 Jahre dualer Rundfunk in Deutschland. Eine Bilanz, Berlin 1994, S. 161–178.

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  9. Vgl. als Überblick Roland Czada/Manfred G. Schmidt (Hrsg.), Verhandlungsdemokratie, Interessenvermittlung, Regierbarkeit. Festschrift für Gerhard Lehmbruch, Opladen 1993. Siehe dazu weitere Hinweise in Kap. 2 meines Beitrages zu »Parteien und Politikvermittlung« in diesem Band.

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  10. So spricht einiges für die interessante These von der »Transformation des Politischen«. Solange diese These aber nicht im Kontext politischer Entscheidungs-und Verhandlungssysteme einem empirischen Test unterzogen wird, bleibt sie eine interessante Hypothese. Vgl. das ansonsten anregende Buch von Thomas Meyer, Die Transformation des Politischen, Frankfurt/M. 1994.

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  11. Vgl. Gerhard Göhler, Einleitung, in: ders. (Hrsg.), Institutionenwandel, in: Leviathan, Sonderheft 16 (1996), Opladen 1997, S. 9.

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  12. U. Sarcinelli (Anm. 2), S. 552.

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  13. Zu dieser Unterscheidung vgl. Ulrich Sarcinelli, Mediale Politikdarstellung und politisches Handeln. Analytische Anmerkungen zu einer notwendigerweise spannungsreichen Beziehung, in: Otfried Jarren (Hrsg.), Politische Kommunikation in Hörfunk und Fernsehen, Op-laden 1994, S. 35–50; Ulrich Sarcinelli, Symbolische Politik. Zur Bedeutung symbolischen Handelns in der Wahlkampfkommunikation der Bundesrepublik Deutschland, Opladen 1987.

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  14. Vgl. Klaus von Beyme/Hartmut Weßler, Politische Kommunikation als Entscheidungskommunikation, in: O. Jarren/U. Sarcinelli/U. Saxer (Anm. 5), S. 312–323. Zu neuen Formen diskursiver, verständigungsorientierter Beteiligungsverfahren vgl. auch den systematischen Überblick bei Ortwin Renn/Bettina Oppermann, Politische Kommunikation als Partizipation, in: O. Jarren/U. Sarcinelli/U. Saxer (Anm. 5 ), S. 352–361.

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  15. Zur demokratietheoretischen Begründung vgl. U. Sarcinelli (Anm. 2).

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  16. Vgl. ausführlichere Erläuterungen im Handbuch- und Lexikonteil bei: O. Jarren/U. Sarcinelli/U. Saxer (Anm. 5).

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© 1998 Bundeszentrale für politische Bildung

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Sarcinelli, U. (1998). Politikvermittlung und Demokratie: Zum Wandel der politischen Kommunikationskultur. In: Sarcinelli, U. (eds) Politikvermittlung und Demokratie in der Mediengesellschaft. Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, vol 352. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87320-0_1

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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