Grundlagen für eine Neuorientierung der kommunalen Wirtschaftsförderung

Zusammenfassung

Es gibt zahlreiche Publikationen und sonstige Diskussionsbeiträge zu der Frage, wie die kommunale Wirtschaftsförderung verbessert, umgestaltet oder reformiert werden könnte. Vor Jahren wurde bereits darauf verwiesen, daß die Verhältnisse auf dem “Ansiedlungsmarkt” der Ausgangspunkt für die Konzipierung der Wirtschaftsförderung sein müßten, daß ein “Standortmarketing” zu betreiben sei und daß mit Hilfe von Managementmethoden auch Organisationswandlungen und Organisationsverbesserungen zu erreichen seien. 299) Einige dieser Aufgaben sind in einer vom Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk herausgegebenen Aufsatzsammlung vertieft worden: Dort werden u. a. die Themen Standortmarketing, Standortentscheidung und Ansiedlungswerbung sowie die Möglichkeiten der Einrichtung von Industrie- und Gewerbeparks als besonders wichtig herausgestellt. 300) Eine Untersuchung konzentriert sich schließlich auf die Entscheidung der Investoren und versucht, dort wichtige Aspekte für die Ansiedlung von Betrieben und Unternehmen zu klären. 301) In einem Vortrag wurde auf die wichtigen Verbindungen zwischen kommunaler Wirtschaftsförderung und kommunaler Entwicklungsplanung und -politik hingewiesen. 302) In den letzten Jahren wird in zahlreichen Beiträgen die Meinung vertreten, die Wirtschaftsförderung solle sich in Anbetracht des bescheidenen Volumens der Ansiedlungsfälle und des mörderischen Wettbewerbs der Gemeinden um diese Ansiedlung auf die “Bestandspflege” konzentrieren. Es wurde bereits dargelegt, daß eine Akzentverschiebung in dieser Richtung wohl richtig ist, daß dazu aber ein profundes Wissen um komplizierte wirtschaftliche Zusammenhänge erforderlich ist und daß es Institutionen gibt, vor allem die Industrie- und Handelskammern, die diese Aufgabe bereits in einem gewissen Maß wahrnehmen oder aber dazu in der Lage wären.