Intensitätsstufen der tektonischen Deformation im nördlichen Ruhrkarbon

Zusammenfassung

Geht man von den im Vorhergehenden beschriebenen Deformationsbildern der Ruhrkohlentektogenese aus und betrachtet diese in ihrer lokalen Ausprägung innerhalb des Formungsbereiches des nördlichen Ruhrkarbons, so lassen sich, bei gleichzeitiger Berücksichtigung der tektonischen Deformation im Gebiet am linken Niederrhein als Ruhrkohlentrog-Randbereich acht verschiedene jedoch fließend ineinander übergehende Intensitätsstufen für die tektonische Deformation des Ruhrkohlentroges nördlich des Gelsenkirchener Hauptsattels gegeneinander abgrenzen. Diese Intensitätsstufen sind jeweils durch ganz bestimmte Merkmale gekennzeichnet. Dabei läßt sich im gesamten Bereich eine enge gesetzmäßige Beziehung zwischen kleinst- und kleintektonischer Bruchdeformation und Biegedeformation feststellen. Schlechten und Klüfte zeigen in jeder Intensitätsstufe eine für diese charakteristische Zuordnung zu den verschiedenen Bruchflächenscharen (AB, AC, BC; HKO, HOL, OKL) und den das jeweilige Gesamtgefüge aufbauenden Teilgefügen (B1-SH, B2-F, B2-SS). Kleinstörungen ordnen sich — wie im Vorhergehenden beschrieben — gesetzmäßig der Biegedeformation zu. Großstörungen folgen dem für das Ruhrkarbon insgesamt herausgestellten Trend. Diese, für die einzelnen tektonischen Bereiche und zugleich auch Intensitätsstufen spezifische Bruch- und Biegedeformation wird von der eben- falls bereits behandelten Eigentektonik der Lineament-, Schwäche-; Störungs- und Beanspruchungszonen des Gebirges in gesetzmäßiger Weise überlagert und ausgestaltet. Eine weitere gesetzmäßige Ausgestaltung kann sie — wie ebenfalls bereits definiert — durch fazielle Unregelmäßigkeiten in der Schichtenausbildung, durch die im Einflußbereich der Karbonoberfläche wirkende Entspannungstektonik sowie durch Gebirgsdruckeinwirkung auf bergbauliche Hohlräume erfahren.