Zusammenfassung
Der erste Abschnitt hat zum Ergebnis, daß die mit der Flexibilisierung verbundenen Ziele vielschichtig, bei Berücksichtigung von Interessenpositionen heterogen und durch die Benutzung im politischen Raum zugleich unscharf sind, daß sie somit einer Operationalisierung zum Zwecke der Implementation im Grunde unzugänglich sind. Neben dem Ziel einer Vorbereitung auf vielfältigere berufliche Einsatzmöglichkeiten enthält die damit vollzogene Entkoppelung von Ausbildung und beruflicher Tätigkeit eine Abnabelung von beruflich-sozialen Ansprüchen, die traditionell mit dem Erwerb von Zertifikaten verbunden waren. Soll dieser “Reformanspruch” alle Studierenden treffen, so könnte dies lediglich durch das Aufbrechen professionalisierter Qualifikationsmuster, also solcher, die auf eine begrenzte Menge von Arbeitssituationen ausgerichtet sind, im Rahmen der Studienreform vorangetrieben werden. Andere Entkoppelungsstrategien haben eher den Charakter der Kanalisierung oder des cooling-out, wenn sachgebietsähnliche Ausbildungen vertikal differenziert werden. Unabhängig von der Schwierigkeit, an Bewährtem festzuhalten und die daraus resultierenden Strukturrigiditäten durch modifzierte Ausbildungen aufzuweichen und für z. T. noch unbekannte Zwecke zu erweitern, müßten, als zweite Bedingung, praktische Hinweise vorliegen, wie eine moderate Entberuflichung der Ausbildungud eine mehr oder weniger weitreichende Reduktion beruflich-sozialer Erwartungen (erhöhte Mobilitätsbereitschaft und verstärkte Konkurrenzbeziehungen) zu implementieren sei. Neben den schon abstrakt schwer formulierbaren Ansprüchen bedarf es konkreter Orientierungen, so z. B. konkreter Hinweise überdie Strukturierung der Handlungsräume, in denen bestimmte Ausbildungen Verwendung finden sollen. Dies ist zumindest die Idee der Tätigkeitsfeldorientierung.
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© 1985 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Rüffert, P., Buttler, F. (1985). Theoretische Grundlagen beschäftigungsorientierter Flexibilisierungsstrategien. In: Flexibilität — Ein Konzept für die Studienreform?. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 3198. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88209-7_2
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