Zusammenfassung
Stimmen das (individuelle) Anspruchsniveau bezüglich einer erstrebten Lebenshaltung und das jeweilige Einkommen, das diese Lebenshaltung ermöglicht, überein, so liegt ein mikroökonomisches Gleichgewicht vor. Für die betreffenden Personen besteht kein Anlaß, diese Situation von sich aus zu verändern, etwa zu versuchen, ihr Einkommen zu erhöhen. Auf eine Gruppe, Schicht oder Nation übertragen bedeutet das, daß sich der Lebensstandard als Leitbild einer als angemessen erachteten materiellen Lebensführung mit dem erreichten Lebenshaltungsniveau deckt. Man muß sich allerdings davor hüten, einen solchen Zustand mit dem der Wunschlosigkeit zu verwechseln. Der Traum von einem idealen oder maximalen Lebenshaltungsniveau lebt trotzdem weiter. Nur: Wie das Grimmsche Märchen vom Schweinehirten, der des Königs Tochter heiratet und sein Reich erbt, sind dies bloße Traumbilder, die die Phantasie beschäftigen, nicht aber die für die Einkommenserzielung und -verwendung maßgeblichen Verhaltensweisen lenken.
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Literatur
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Fricke, D., Schmölders, G. (1972). Die Auswirkungen unterschiedlicher Differenzen zwischen Einkommen und Anspruchsniveau. In: Einkommen und Anspruchsniveau. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 2213. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88694-1_3
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