Für eine integrierte Evaluierungspolitik. Forderungen aus der Evaluierung von Evaluierungen am BMZ

Zusammenfassung

Wollte man den Versuch machen, eine Art ‘Hit-Liste’ der beliebtesten Themen in der sozial- und verwaltungswissenschaftlichen Diskussion der letzten anderthalb Jahrzehnte aufzustellen, so dürfte ohne Zweifel das Thema ‘Planung’ einen beachtlichen vorderen Rang einnehmen. Dies gilt zumindest für das knappe Jahrzehnt von 1966/67 bis Mitte der 70er Jahre. Seitdem freilich ist in Politik und Wissenschaft ein Stimmungsumschwung unübersehbar: Von Planungseuphorie kann keine Rede mehr sein, eher macht sich zunehmend Planungsresignation breit - nicht zuletzt Reflex gewandelter ökonomischer Eckdaten im innenpolitischen und internationalen Bereich, die die Chancen einer aktiven, innovativen, an Langfristkonzepten orientierten Politik zunehmend einengen. Daß mit der Focusverschiebung die mit dem Stichwort Planung angesprochenen Problemlagen gemeistert wären, kann freilich kaum ernsthaft behauptet werden. Ein Großteil der Diskussion wird vielmehr unter verändertem Blickwinkel und neuen Etiketten weitergeführt. Indiz dafür ist die in der Bundesrepublik geführte Debatte über ‘Regierbarkeit’ (1) ebenso wie die seit einigen Jahren in den Vereinigten Staaten ausgetragene Entstaatlichungs- bzw. Entregulierungsdiskussion (2). Beide Diskussionen sind Ausdruck eines neuen Pragmatismus, einer Verlagerung des politischen und wissenschaftlichen Interesses weg von konzeptioneller Politik hin zu Fragen der Implementierung und Effizienzmessung einer eher inkrementalistischen Politik.