Zusammenfassung
Geschäftspläne sind mittlerweile als Standardinstrument der Unternehmensplanung anzusehen. Ein Geschäftsplan („Business-Plan“) stellt die zahlenorientierte Umsetzung der Strategie eines Unternehmens dar. Er dient dazu, die Zukunftsplanung der Unternehmensführung operational und transparent zu machen. Geschäftspläne können sich dabei sowohl an interne Stellen des Unternehmens als auch an externe (z. B. die finanzierenden Kreditinstitute) richten. Wichtige Anwendungsfälle von Geschäftsplänen sind:
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Vorbereitung von Börsengängen (IPO);
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Sanierungspläne;
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Existenzgründungspläne;
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Planrechnungen für das Controlling;
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Planungen von Großprojekten/Investitionen;
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Unternehmensbewertung für einen Unternehmensverkauf.
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Anmerkungen
Der Cash-Flow lässt sich näherungsweise als Summe von Gewinnen und Abschreibungen sowie der Erhöhung von Rückstellungen beschreiben. Der freie Cash-Flow ist der Cash-Flow zuzüglich Zinsaufwendungen, aber abzüglich Steuern und Investitionsausgaben. Er drückt aus, wieviel das Unternehmen an die Eigen-und Fremdkapitalgeber ausschütten kann.
Gleißner, W., „Erfolgsfaktoren, Strategien und Geschäftspläne von Entrepreneuren“; in: Blum, U.; Leibbrand, F. (Hrsg.), Entrepreneurship, Gabler-Verlag, 2001.
Branchenbezogene Vergleichswerte zu diesen — und einigen anderen — Kennzahlen sind im Anhang zusammengefasst.
Vgl. dazu, Gleißner/Meier, Risikoaggregation mittels Monte-Carlo-Simulation, in: Versicherungswirtschaft, Heft 13, S. 926–929, (1999).
Denkbar ist beispielsweise der RORACE (=„Return on Risk-adjusted-Capital Employed“) als Quotient von Betriebsergebnis (vor Steuerun und Zinsaufwand, also EBIT) und des um einen möglichen risikobedingten Eigenkapitalverzehhr (RAC) erweiterten Kapitalbedarfs (CE): RORACE =
Sonstige Verbindlichkeiten werden vernachlässigt.
Die „Standardabweichung“ ist eine statistischer Streuungskennzahl, die aussagt, welche „normale”, zufallsbedingte Abweichung von einem Schätzwert realistisch sind. In diesem Beispiel wird von normalverteilten Risiken ausgegangen, was in vielen Fällen (insbesondere, wenn eine Vielzahl kleiner zufälliger Abweichungen auftreten) ein sinnvolle Beschreibung darstellt.
Auf eine detaillierte Darstellung der Kapitalentwicklung wird in dieser zusammenfassenden Darstellung vereinfachend verzichtet. Es wird degressiv abgeschrieben.
Die Standardabweichung des Umsatzes beträgt 20 Prozent. Es wird unterstellt, dass die Abweichungen nicht autokorreliert sind. Die Annahme autokorrelierter Abweichungen würde einen deutlich größeren Risikoumfang darstellen, weil dies impliziert, dass beispielsweise eine einmal eingetretene Unterschreitung des geplanten Umsatzes der Startwert für die folgende Periode der Planung darstellt. In vielen Fällen ist die Annahme autokorrelierter Risiken bzw. nicht stationärer Entwicklungen jedoch durchaus realistisch.
Eine derartige Ausfallwahrscheinlichkeit entspricht etwa einem Rating von B1 bis B2 bei Moody’s, also einem „speculative Grade“. Für den niedrigsten „Investment-Grade”, also Baa3 (entspricht BBB bei Standard & Poor’s) liegt die Ausfallwahrscheinlichkeit innerhalb eines Jahres nur bei 0,3 Prozent (bzw. 5,4 Prozent innerhalb von 8 Jahren).
Der Value-at-Risk (VAR) stellt die Differenz des erwarteten Gewinns zum 5 Prozent-Quantil der Gewinne dar. Das 5 Prozent-Quantil der Verteilung des Gewinns beschreibt dabei den Mindestgewinn (oder Verlust) der mit 95-prozentiger Sicherheit nicht mehr unterschritten wird.
Sharp-Ratio = (erwarteter Gewinn — Kapitaleinsatz * risikoloser Zins) : (Standardabweichung des Gewinns).
Bezugsbasis sind Renditen und Risiken der S & P 500 Werte Zeitraum 1954 bis 1996 (vgl. J. O’ Shaughnessy, Die besten Anlagestrategien aller Zeiten, 1998, S. 364 )
In diesem Beispiel wurde der Unternehmenswert mittels „Discounted Free-Cash-Flow-Methode“ berechnet. Der Abzinsungsfaktor, der dem risikoabhängigen Kapitalkostensatz (WACC) entspricht, wurde vereinfachend näherungsweise mit 10 Prozent angesetzt (vgl. dazu Kapitel 6), wobei für die 30 Prozent Eigenkapital am Gesamtkapital ein Eigenkapitalkostensatz von 17 Prozent unterstellt wird. Für freie CashFlows nach der zehnjährigen Planungsperiode wurde ein „Terminal Value” unter Annahme ab diesem Zeitpunkt konstanter freier Cash-Flows berechnet, die wiederum als arithmetischer Mittelwert der Free-Cash-Flows der Jahre 2008, 2009 und 2010 abgeschätzt werden.
Unter Vernachlässigung der Risiken — wie z. B. der möglichen Großkundenverluste — ergäbe sich bei einer herkömmlichen Betrachtung ein deutlich höherer Unternehmenswert von über 2 Millionen Euro.
Auch Banken können durch eine risikoorientierte Analyse des Unternehmenswertes aber für ihrer Kreditentscheidung wichtige Erkenntnisse gewinnen (vgl. A. Mrzyk, Ertragswertorientierte Kreditwürdigkeitsprüfung bei Existenzgründungen, 1999 ).
vgl. Füser, K./Gleißner, W.; Neue Perspektiven — Entwicklung integrierter interner Kreditrisikomodelle, in: Kreditpraxis 2/2000, S.25–28 und 3/2000, S. 15–17.
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© 2001 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Gleißner, W., Sautter, D. (2001). Risikoorientierte Analyse von Geschäftsplänen. In: Gleißner, W., Meier, G. (eds) Wertorientiertes Risiko-Management für Industrie und Handel. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90746-2_16
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