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Part of the book series: Gabler Edition Wissenschaft ((GEW))

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Zusammenfassung

Wie eingangs ausgeführt, ist die Integration der Wahrnehmung in eine institutionenökonomische Theorie in der reduktionistischen Sichtweise nicht möglich.195 Ziel dieses Kapitels ist es zum einen, zu zeigen, wie Wahrnehmung im Konzept der Regelmäßigkeiten betrachtet werden kann. Zum anderen soll die Wahrnehmung von Institutionen thematisiert werden. Beides zusammen erlaubt die Integration der Wahrnehmung in die Institutionenökonomik in nicht-reduktionistischer Weise. Dies hat sowohl methodologische als auch theoretische Konsequenzen für die Untersuchung zur Wissensnutzung, die in den folgenden Kapiteln behandelt werden.

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Literatur

  1. Siehe Kapitel zur Nicht-Integrierbarkeit von Wahrnehmung auf S. 16 ff.

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  2. Dies wurde zunächst aufgezeigt von Simon 1955. Der orthodoxe Ansatz wurde oft attackiert, zum Beispiel Brodbeck 1998, zudem wurden Alternativen entwickelt, die Woll 1994 zusammen stellt. Siehe auch Kirchgässner 1991

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  3. Siehe beispielsweise Hodgson und Screpanti 1991, Hodgson et al. 1994:211–219, Kubon-Gilke 1997, Mäki et al. 1993

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  4. Zum Konzept siehe Simon 1987

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  5. Die psychologischen Ansätze sowohl des Behaviorismus als auch der Psychoanalyse gehen von irrationalem Verhalten aus und sind daher mit ökonomischen Vorstellungen vielfach inkompatibel. Zudem werden sich viele Ökonomen auf dem Gebiet der Psychologie nicht ausreichend kompetent fühlen, um Ansätze zu bearbeiten. Schlicht 1998:283 ff. Einen guten Überblick zur Wahrnehmungsforschung in der Psychologie bieten Prinz und Bridgeman 1994. Grundlegend siehe auch Strube 1996

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  6. Eine Tagung mit dem Titel „cognition, rationality and institutions“fand im März 1997 in Jena statt.

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  7. Hayek 1952, siehe dazu auch Herrmann-Pillath 1992 a, North 1992, Eggertsson 1993, Denzau und North 1994. Tidelski 2000 fordert daher die explizite Berücksichtigung kognitiver Aspekte bei der Ausgestaltung umweltpolitischer Instrumente.

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  8. Zurückgehend auf Piaget 1932

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  9. Streit et al. 1997

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  10. McCain 1992

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  11. Kubon-Gilke 1997

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  12. Schlicht 1998

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  13. Streit 1999 legt dar, dass auch Hayek bereits den Einfluß des Zentralnervensystems ursächlich für die Regelbefolgung von Menschen ansieht. Das zeigt, dass die Berücksichtigung neurobiologischer Aspekte in der Theorie sozialer Ordnung eine lange Tradition hat.

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  14. Walsh 1995. Siehe auch Stubbart et al. 1994

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  15. Siehe die Ausführungen zur Institutionenökonomik S. 82

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  16. Siehe Walsh 1995

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  17. Zurückgehend auf Berger und Luckmann 1998

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  18. Siehe auch: Glossar

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  19. Die biologische Kognitionsforschung, die sog. Neurobiologie, (Grundlegend: Dudel et al. 1996, hier S. 557) unterscheidet sich von anderen Richtungen der Kognitionsforschung dadurch, dass sie versucht zu erklären, unter welchen Bedingungen welche Phänomene räumlich und zeitlich auftreten, und zwar auf der Basis materieller, neuronaler Grundlagen. In der biologischen Kognitionsforschung findet sich ein Dilemma: zwar wird anerkannt, dass es Vernetzung und Wechselwirkung gibt, dass Wahrnehmung nur auf vorausgegangener Erfahrung beruhen kann, dennoch wird in der Forschungsrichtung weiterhin Kognition als unidirektionaler Transformationsprozess betrachtet: Wahrnehmungsprozesse werden als eine kausale, lineare Kette von mehr oder weniger komplexen Transformationen interpretiert, die Ausgangsinformationen sind Wahrnehmungsinhalte oder Verhaltensleistungen und werden in Funktion der eingehenden Reizinformation erklärt (vgl. die lineare Abbildung 12–5 in Dudel et al. 1996:290 und Abbildung 23–18 S. 512, ebenda). Einen kritischen Überblick über die Kognitionswissenschaft gibt Varela 1993

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  20. Diese Erinnerungen bezeichnen den Inhalt der Wissensstruktur, um den Walsh (1995) die kognitiven Ansätze der Organisationstheorie gruppiert, oder die Frames der Kognitionstheorie (Strube 1996:171) oder die Schemata der Gestalttheorie (siehe Kubon-Gilke 1997:364 oder Schlicht 1998:97). Die Begriffe werden daher im folgenden synonym gebraucht.

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  21. Siehe die Beschreibung des Gehirns auf S. 40 ff.

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  22. Dudel et al. 1996:517. Ungeklärt ist in der Neurobiologie, wie das Nervensystem einen einheitlichen Gedächtnisinhalt aufruft und verhaltenswirksam werden lässt. Im Konzept der Regelmäßigkeiten resultiert ein einheitlicher Gedächtnisinhalt aus einer Wechselwirkung von Synapsen auf der Objektebene mit Strukturen und Metastrukturen eines oder mehrerer Ensembles. Die Neurobiologie macht deutlich, dass der Ort des Gedächtnisses bisher nicht bestimmt werden konnte. Ganz grob lokalisiert man das Gedächtnis im Neokortex und präfrontalen Kortex. Das Gedächtnis scheint ein dynamisches, variables Gebilde zu sein: Es konnte experimentell gezeigt werden, dass Gedächtniseinheiten im Gehirn „umziehen“. Neue Gedächtnisinhalte sind anfangs störbar, werden dann, nach einer Konsolidierungsphase, in langzeitige Gedächtnisformen überführt. Es gibt mindestens drei Gedächtnisarten, ein assoziatives Gedächtnis, dass Sinneseindrücke zunächst aufnimmt, ein Arbeitsgedächtnis, das auch das Kurzzeitgedächtnis umfasst und ein Langzeitgedächtnis. Weitere Abstufungen sind möglicherweise vorhanden, sie sind eventuell fließend. Eine Vorstellung von Aufbau und Funktionsweise des Gedächtnisses liefern Untersuchungen zu Gedächtnisausfällen. Der Gedächtnisausfall aufgrund von Schäden oder Schock wird als Amnesie bezeichnet. Aus der Lokalisierung von Amnesien kann man schließen, welchem Gehirnbereich welche Funktionen zugeordnet sind.

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  23. Dudel et al. 1996:510.

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  24. Vgl. Sheldrake 1993. Er hat sich mit der Gedächtnisbildung ebenfalls beschäftigt und postuliert sogenannte mentale Felder, denen Gedächtnisinhalte zugeordnet sind. Diese mentalen Felder sind hierarchisch angeordnet und auf vielfache Weise verknüpft. Sheldrake distanziert sich von der Auffassung, dass es neuronale Grundlagen wie Gedächtnisspuren im Gehirn gibt — sein Konzept der mentalen Felder versteht er als Alternative zum Konzept der Gedächtnisspuren.

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  25. Sheldrake 1993:203 und Dudel et al. 1996:500. Diese Erkenntnis setzen im übrigen auch Cohen und Levinthal 1990 voraus, um organisationales Lernene zu beschreiben. Lernen wird in der Biologie vor allem als die Anpassung an die wechselnden Umweltbedingungen thematisiert. Es liegt nahe, sich das Gedächtnis wie ein Bild der früheren Wahrnehmung vorzustellen und nicht als propositionale Repräsentationen, als Zusammenfassung wahrer Aussagen, die durch eine logische Struktur verbunden sind.

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  26. Der biologische Begriff des Tieres schließt den Menschen mit ein.

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  27. Dudel et al. 1996:546 Da sich die Untersuchungen im wesentlichen auf Tiere beziehen, ist schließlich zu bemerken, dass zwischen bewusstem und unbewusstem Gedächtnis meist nicht unterschieden wird. Dudel et al. 1996:512 f.

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  28. Die Ausstattung der Neurone mit Kanalmolekülen und Enzymen, ihre synaptische Erregungsübertragung und ihre Gestalt wird unter dem Einfluss der Erfahrung langzeitig verändert. Dudel et al. 1996:485 Auf die biochemischen Grundlagen wird dort detailliert eingegangen.

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  29. Dudel et al. 1996:488

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  30. Sportler können das Einrasten der Gemeinsamkeit in einem Team spüren. Sie reagieren dann als fünfoder elfköpfige Einheit (Novak 1976:135 f. und Murphy und White 1978:146, zitiert in Sheldrake 1993:306 f.) Sheldrake überträgt dieses Prinzip der Einheit auf Gruppen mit Vergangenheit, wie auch berühmte Orchester.

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  31. Vgl. Sheldrake 1993:218

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  32. Dudel et al. 1996:545 ff. Lernvorgänge sind zwar mit einer emotionalen Komponente verbunden (Befriedigung, Sättigung, Ruhe, Erregung, Angst), werden aber getrennt gespeichert und vermittelt.

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  33. Riedl 1981. Die Algorithmen finden sich aber auch auf niederen Ebenen bis hin zum Verhalten einzelliger Organismen, woraus Riedl schließt, dass es sich um sehr alte Algorithmen, gar um „die“Algorithmen des Lebens schlechthin handelt. Sie wurden bei vielen Tieren und auch beim Menschen experimentell nachgewiesen.

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  34. Metzger 1968, ausgeführt in Kubon-Gilke 1997:367 ff. und Schlicht 1998:75 ff.

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  35. Riedl 1981:73

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  36. Riedl 1981:93

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  37. Riedl 1981:96. In diesem Zusammenhang kommt Analogien eine Bedeutung zu: Konrad Lorenz hielt 1973 seinen Nobelpreis-Vortrag zum Thema „Analogien als Wissensquelle“(Lorenz 1974). Er stellte fest, dass es keine falschen Analogien gibt, genauso wenig wie es falsche Ähnlichkeiten gibt.

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  38. Riedl 1981:130

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  39. Riedl 1981:159

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  40. Vgl. Dudel et al. 1996:544

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  41. Brunswick 1955, aufgegriffen in Riedl 1981:35 f.

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  42. Freud 1958 und Jung 1954, aufgegriffen in Riedl 1981:13.

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  43. Siehe z. B. Varela 1993:71 ff. und Sheldrake 1993:204 ff. für eine Kritik

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  44. Dudeletal. 1996:555

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  45. „Bewusstsein scheint ein Hirnzustand zu sein, der mit dem Anlegen von neuen Nervennetzen verbunden ist, und zwar im Zusammenhang mit Leistungen, die für das kognitive System neu und hinreichend wichtig sind. Umgekehrt gilt: je mehr „vorgefertigte“Netzwerke für eine bestimmte kognitive oder motorische Aufgabe vorliegen, desto automatisierter und unbewusster erledigen wir diese Aufgabe. Einen deutlichen Hinweis für diesen Zusammenhang liefern die auf Hirndurchblutungs- und Stoffwechselmessung beruhenden bildgebenden Verfahren: Prozesse, die mit Aufmerksamkeit und Konzentration verbunden sind, weisen eine besonders hohe Hirndurchblutungs- und Stoffwechselrate auf.“Dudel et al. 1996:555

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  46. Dudel et al. 1996:545.

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  47. Berger und Luckmann 1998, siehe auch Riedl 1981:71

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  48. Ähnlich formuliert Streit 1999 auf der Basis der Analyse von Hayek die Wahrnehmung einer typischen Geste als informaler Institution.

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  49. Walsh 1995

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  50. Herrmann-Pillath 2000 a führt diese Unterscheidung ein zur Untersuchung internationaler Transaktionen. Siehe Literaturhinweise dort.

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  51. Siehe S. 127 ff.

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  52. Herrmann-Pillath 2000 a

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  53. Siehe S. 91

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  54. Siehe S. 137 f.

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  55. Auf Campbell 1959 und Lorenz 1959 zurückgehend und von Riedl 1981 eingenommen. Siehe auch Vollmer 1983, Riedl und Wuketits 1988, Irrgang 1993

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  56. Ich sehe hierin einen Unterschied zur Position Poppers (1973), der annimmt, dass es eine Wahrheit gibt, an die sich die Wissenschaft asymptotisch annähert. Die Existenz einer transzendenten oder wie immer gearteten Wahrheit lehne ich ab, die Existenz einer Wirklichkeit hingegen nehme ich an. Siehe ferner Durlauf 1997, Foss 1994

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  57. Riedl 1981:40

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  58. In einem konstruktivistischen Sinn kann man die Existenz von Regelmäßigkeiten selbst als eine Beschreibung des Beobachters auffassen, nicht nur Sinn und Funktion. Vgl. Glasersfeld 1996

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  59. Riedl 1975

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  60. Riedl 1981:31

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  61. Im Gegensatz zu manchen Theorien, die paradigmatische Grundannahmen machen müssen, die nicht angezweifelt werden können, ohne dass das Theoriegebäude an sich gefährdet ist.

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  62. Riedl 1981:40

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  63. Und selbst wenn sie geklärt werden, findet man vermutlich noch kleinere Einheiten, die zu deren Aufbau beitragen, deren Beschaffenheit ungeklärt sein wird, und so fort.

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  64. Eine ähnliche Schlußfolgerung zieht Streit 1999 auf der Basis der Analyse Hayeks.

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  65. Maturana 1985:16

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Meinhold, ML. (2001). Wahrnehmung. In: Die Wissensnutzung und ihre Hindernisse. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90807-0_4

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