Zusammenfassung
Die Befragten der Kohorten 1913 bis 1944 zeigen kein einheitliches Bild. Die bis 1920 geborenen christlichen Deutschen jüdischer Herkunft zeigen Bewältigungsstrukturen, die weitgehend durch die Bandbreite der älteren Verfolgten abgedeckt sind. Die ab Ende der 30er Jahre geborenen Personen zeigen dagegen schon im Ansatz Lebensentwürfe, die auch bei den Nachgeborenen anzutreffen sind. Bei den in den 20er bis frühen 30er Jahren geborenen Menschen finden sich zum Teil Realitätskonstruktionen wieder, die in der älteren Generation vorherrschend sind, zum Teil jedoch auch solche, die bei den Nachgeborenen deutlich zum Vorschein kommen. Gemeinsam ist allen Befragten, daß sie 1933 noch nicht volljährig waren resp. erst während des Nationalsozialismus geboren wurden. Das heißt, ihre Primärsozialisation war 1933 noch nicht abgeschlossen, das Identitätsmanagement vor der Stigmaphase noch nicht ausgereift, oder ihre Kindheit fand erst während der Stigmaphase statt, und ihre Identitätsentwicklung war von Kindesbeinen an Brüchen ausgesetzt.
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Oberlaender, F.A. (1996). Die Problematik der jüngeren Verfolgten: Sozialisation in unklaren Identitätsentwürfen. In: „Wir aber sind nicht Fisch und nicht Fleisch“ Christliche „Nichtarier“ und ihre Kinder in Deutschland. Biographie und Gesellschaft, vol 24. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91397-5_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-1466-5
Online ISBN: 978-3-322-91397-5
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