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Part of the book series: Grundkurs Literaturgeschichte ((GRUNDLIT,volume 1))

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Zusammenfassung

In den folgenden Kapiteln sollen drei repräsentative Lyriker der Epoche vorgestellt und unter bestimmten Gesichtspunkten miteinander verglichen werden. Die getroffene Auswahl ist dabei exemplarisch gemeint: Hugo von Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke und Stefan George sollen beispielhaft stehen für die krisenhafte, verunsicherte Situation des bürgerlichen Künstlers im Zeitalter von Monopolkapitalismus und Imperialismus und für die daran gebundene Legitimationskrise der Kunst überhaupt. Ihre Werke sollen aber darüber hinaus als beispielhafte Versuche aufgefaßt werden, jene Krise in einem bestimmten Sektor der künstlerischen Produktion — eben in der Lyrik — auf jeweils verschiedene Weise zu bewältigen. Es gibt gute Gründe dafür, solchen Fragen gerade anhand der Lyrik nachzugehen. Herkommlicherweise nämlich hat man, wie Hegel in seiner Ästhetik, die lyrische Poesie als die subjektivste, im äußerlichen Sinne ent-stofflichte Dichtgattung angesehen1; als diejenige Gattung, die in ihrer spezifischen Sprachform, in der besonderen Weise, in der sie Realität auswählt und verarbeitet — am ehesten dazu neigt, sich von außerkünstlerischen, außersprachlichen Zwecken und Bezügen zu lösen, also autonom zu werden; oder — mit einem Schlagwort der Epoche — ‚Kunst um der Kunst willen‘ (l’art pour l’art) zu werden. Es liegt nun auf der Hand, daß in einer Dichtungsform, die sich wesentlich als Medium von Subjektivität, von individuellen Empfindungen definiert, auch eine Subjektivitätskrise von der angedeuteten Art, d. h. eine gesellschaftlich verursachte Verunsicherung der Künstlerexistenz und des künstlerischen Selbstbewußtseins, sich besonders deutlich geltend macht.

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© 1977 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Schütz, E., Vogt, J. (1977). Hugo von Hofmannsthal. In: Einführung in die deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts. Grundkurs Literaturgeschichte, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91932-8_8

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-11411-8

  • Online ISBN: 978-3-322-91932-8

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