Asien

Zusammenfassung

Seit 1990 kämpft die separatistische „United Liberation Front of Assam“ (ULFA) im nordostindischen Unionsstaat Assam mit militärischer Gewalt gegen staatliche Polizei- und Militärkräfte. Nach einer großangelegten Offensive der indischen Streitkräfte schwächten die Auseinandersetzungen von 1993 bis 1996 deutlich ab, wurden aber unterhalb der Kriegsschwelle als bewaffneter Konflikt fortgeführt. Seit etwa drei Jahren ist jedoch ein deutlicher Trend zu verstärkten gewaltsamen Auseinandersetzungen zu verzeichnen, der eine Einordnung des Geschehens als Krieg geboten erscheinen ließ. Allein 1997 sollen sich nach offiziellen Angaben über 100 Zusammenstöße zwischen Polizei- oder Militärkräften und Aufständischen ereignet haben, die über 100 Tote allein auf Seiten der ULFA forderten. 1998 sollen in Assam insgesamt 700 Menschen den Kämpfen zum Opfer gefallen sein, im Berichtsjahr noch knapp 500, die Opfer der Auseinandersetzungen mit militanten Bodos (vgl. den Bericht zum indischen Bodos-Krieg) jeweils inbegriffen. Im Schatten des Kaschmirkonfliktes und der kriegerischen Auseinandersetzungen mit Pakistan im Nordwesten bleibt die indischen Nordostregion auch 1999 im Ausnahmezustand, was auch durch die Präsenz von über 100.000 Soldaten deutlich wird.