Zusammenfassung
In der Auseinandersetzung mit der Moderne-Postmoderne Debatte wurde deutlich, daß die Fundierungen der aufklärerischen erziehungs- und bildungstheoretischen Programme aus heutiger Sicht problematisch geworden sind (vgl. 1.2.1). Wie problematisch diese Konzepte für die faktische Gegenwart von Kindheit sind, soll im weiteren Verlauf der Arbeit geprüft werden.
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References
Vgl. Wolfgang Lidie: Das multiple Subjekt, der historische Wandel von Identität und psychosozialer Ausgrenzung, in: autobiographischen Schriften von Jean-Jacques Rousseau, Gustave Flaubert und Michel Leiris Bd. 8. Freiburg 1982, S. 83–85.
Trotzdem führte die aufklärerische Thematisierung der Individualität nicht dazu, daß sie sich als ein spezifisch zeitloses Wesensmerkmal des Menschen etablieren konnte. Vielmehr unterliegt Individualität nach der interessanten begriffsgeschichtlichen Analyse von Meyer-Drawe bis heute umfassenden Wandlungen. So bezog sich Individualität bis ins achtzehnte Jahrhundert hinein weniger auf ein Selbstverständnis des Menschen, als eher auf Naturgegebenheiten. Vgl. Käthe Meyer-Drawe: Individuum, in: Christoph Wulf (Hrsg.): Vom Menschen. Handbuch Historischer Anthropologie. Weinheim und Basel 1997, S. 698–708.
Vgl. Wolfgang Röd (Hrsg.): Geschichte der Philosophie. Bd. VIII. München 1984, S. 381.
Ernst Cassirer: Das Problem Jean-Jacques Rousseau, in: Ernst Cassirer u.a.: Drei Vorschläge, Rousseau zu lesen. Frankfurt am Main 1989, S. 10. Diese Vernunftkonzeption zeigt deutlich den noch bestehende Zusammenhang zwischen der Religion und den Überlegungen von Rousseau.
Vgl. Brigitte Nübel: Autobiographische Kommunikationsmedien um 1800 Studien zu Rousseau, Wieland, Herder und Moritz. Tübingen 1994, S. 82.
Vgl. Rainer Bolle: Jean-Jacques Rousseau: das Prinzip der Vervollkommnung des Menschen durch Erziehung und die Frage nach dem Zusammenhang von Freiheit, Glück und Identität. Waxmann 1995, S. 108.
Vgl. Das Problem Jean-Jacques Rousseau, a.a.O., S. 11, 75.
Die Abhandlungen des 1. Discours und 2. Discours sowie die Nouvelle Héloïse, auf die ich mich beziehe, wurden von Otto Hansmann, der auch eine einheitliche Lesart des Gesamtwerkes favorisiert, teilweise durch Vergleich unterschiedlich akzentuierter Übersetzungen mit dem französischen Orginaltext neu übersetzt und finden sich, in: Otto Hansmann (Hrsg.): Seminar: Der pädagogische Rousseau Bd. I. Materialien. Weinheim 1993, wie folgt: 1. Discours S. 19–44, 2. Discours S. 45–129, Julie oder Die neue Héloïse, Teil V, dritter Brief, S. 165–189. Bei Emile oder die Erziehung beziehe ich mich auf Martin Rang (Hrsg.): Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung. Stuttgart 1963 (Reclam).
Vgl. Ernst Cassirer: Das Problem Jean-Jacques Rousseau., a.a.O., S. 30.
Vgl. Rainer Bolle: Jean-Jacques Rousseau: das Prinzip der Vervollkommnung des Menschen durch Erziehung und die Frage nach dem Zusammenhang von Freiheit, Glück und Identität. Waxmann 1995, S. 244.
Jean-Jacques Rousseau: 1. Discours 1750, in: Otto Hansmann (Hrsg.): Seminar: Der pädagogische Rousseau Bd. I. Materialien. Weinheim 1993, S. 26.
Jean-Jacques Rousseau: 1. Discours 1750, a.a.O., S. 25.
Vgl. Jean-Jacques Rousseau: 2. Discours 1755, in: Otto Hansmann (Hrsg.): Seminar: Der pädagogische Rousseau Bd. I. Materialien. Weinheim 1993, S. 113.
Jean-Jacques Rousseau: 2. Discours 1755, a.a.O., S. 46.
Vgl. Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung, in: Martin Rang (Hrsg.): Emile oder über die Erziehung, Stuttgart 1963, S. 112.
Obwohl im Zitat von „des Menschen“gesprochen wird, müßte es „der Menschen“lauten, da für Rousseau der Einzelne gut ist, die Menschen als Gesellschaftsmitglieder hingegen schlecht sind.
Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 107.
Vgl. Jean-Jacques Rousseau: Brief an Christophe de Beaumont/Lettre à Christophe de Beaumont (1763), in: Henning Ritter: Jean-Jacques Rousseau Schriften Bd. 1. München. Wien 1978, S. 510.
Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 102.
Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 127.
Vgl. Jean-Jacques Rousseau: 2. Discours, a.a.O., S. 84.
Vgl. Rainer Bolle: Jean-Jacques Rousseau, a.a.O., S. 75.
Jean-Jacques Rousseau: 2. Discours, a.a.O., S. 64.
Mit der Einführung des Begriffes der „perfectibilité“vollzieht Rousseau eine radikale Wende zum Subjekt und eröffnet zugleich den Horizont, in dem pädagogisches Denken in der Moderne überhaupt erst möglich wird. In diesem Sinne begreift Rousseau die Vergesellschaftung des Menschen als offenen Lernprozeß eines freien Subjekts, eben als Bildungsprozeß. Dieser kann nur im Rahmen einer möglichen Vervollkommung im Subjekt selbst vollzogen werden, indem die Subjekte die äußeren Einwirkungen aufnehmen und verarbeiten, in: vgl. Rainer Bolle: Jean-Jacques Rousseau, a.a.O., S. 108.
Vgl. Rainer Bolle: Jean-Jacques Rousseau, a.a.O., S. 107.
Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 211.
Vgl. Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 221.
Vgl. Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 445–446.
Jean-Jacques Rousseau: 2. Discours, a.a.O., S. 80.
Vgl. Jörg, Ruhloff: Vom Gottesknecht zum Selbstliebhaber. Ausblicke auf Individualität, Subjektivität, Autonomie in Interpretationen des Menschen zwischen Renaissance und Aufklärung, in: Bildung und Erziehung 46 (1993), S. 178.
Jean-Jacques Rousseau: 2. Discours, a.a.O., S. 80.
Vgl. Jean-Jacques Rousseau: 2. Discours, a.a.O., S. 104.
Jean-Jacques Rousseau: 2. Discours, a.a.O., S. 63–64.
Vgl. Alfred Schäfer: Rousseau, Pädagogik und Kritik. Schriften zur Bildungs- und Erziehungsphilosophie Bd. 3. Weinheim 1992, S. 39–40.
Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 525.
Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 888ff.
Vgl. Ernst Cassirer: Das Problem Jean-Jacques Rousseau, a.a.O., S. 35.
Vgl. Ernst Cassirer: Das Problem Jean-Jacques Rousseau, a.a.O., S. 39.
Jean-Jacques Rousseau: 2. Discours, a.a.O., S. 90.
Jean-Jacques Rousseau: 2. Discours, a.a.O., S. 86, sowie ders.: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 154.
Jean-Jacques Rousseau: 2. Discours, a.a.O., S. 87.
Vgl. Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 443.
Vgl. Jean-Jacques Rousseau: 2. Discours, a.a.O., S. 90–91.
Vgl. Jean-Jacques Rousseau: 2. Discours, a.a.O., S. 108.
Jean-Jacques Rousseau: 2. Discours, a.a.O., S. 108.
Vgl. Jean-Jacques Rousseau: 2. Discours, a.a.O., S. 110–112.
Vgl. Jean-Jacques Rousseau: 2. Discours, a.a.O., S. 112.
Rainer Bolle: Jean-Jacques Rousseau, a.a.O., S. 360.
die Wortwahl eines Gedankenexperimentes unterstreicht die Tatsache, daß »Émile« nicht die fiktive Vorwegnahme einer künftigen Erziehungswirklichkeit, also „Utopie“ist, sondern ein theoretisches Experiment, bei dem die theoretische Prüfung einer Hypothese vollzogen wird. Vgl. Jörg Ruhloff: Jean-Jacques Rousseau, in: Wolfgang Fischer und Dieter-Jürgen Löwisch: Pädagogisches Denken von den Anfangen bis zur Gegenwart. Darmstadt 1989, S. 104.
Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 116.
Vgl. Ernst Cassirer: Das Problem Jean-Jacques Rousseau, a.a.O., S. 24.
Vgl. Jörg Ruhloff: Jean-Jacques Rousseau, in: Wolfgang Fischer/Dieter-Jürgen Löwisch: Pädagogisches Denken von den Anfangen bis zur Gegenwart. Darmstadt 1989, S. 101.
Da Rousseau in seiner Terminologie Erziehung und Bildung nicht eindeutig trennt, beziehe ich mich auf Rang, der von Erziehung als Pädagogik in der Kindheit und von Bildung als Pädagogik in der Jugend spricht. Der Grund für diese Nichteindeutigkeit in der Terminologie von Rousseau liegt darin, daß das Wort “Bildung“in der französischen Sprache fehlt. Vgl. Martin Rang: Rousseaus Lehre vom Menschen. Göttingen 21965, S. 192–200, 291 ff.
Die prägnanteste Definition von negativer und positiver Erziehung gibt Rousseau in seinem Brief an Christophe de Beaumont.
Jean-Jacques Rousseau: Nouvelle Héloïse, a.a.O., S. 169.
Vgl. Ders.: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 446.
Vgl. Martin Rang: Rousseaus Lehre und Bild vom Menschen. Göttingen 21965, S. 291.
Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 525.
Vgl. Jörg Bockow: Erziehung zur Freiheit-Erziehung zum Glück. Jean-Jacques Rousseaus Bezugnahme auf die Natur des Menschen. Vortrag am 12.01.1987 an der Universität Wuppertal, S. 9. Zudem Jörg Bockow: Erziehung zur Sittlichkeit. Zum Verhältnis von praktischer Philosophie und Pädagogik bei Jean-Jacques Rousseau und Immanuel Kant. Frankfurt am Main 1984.
Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 166.
Ders.: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 188.
Vgl. Ders.: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 213.
Ders.: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 214.
Vgl. Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 221.
Ders.: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 212.
Vgl. Ders.: Novelle Héloïse, a.a.O., S. 169.
Der Weg aufklärerischer Menschenbildung setzt bei Rousseau an der Einstellung des Neuanfangs der Menschheitsgeschichte durch die Kindheit an. Vgl. Martin Rangs Einleitung zu J.J. Rousseau: Émile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 77.
Jean-Jacques Rousseau: Novelle Héloïse, a.a.O., S. 169.
Ders.: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 265.
Vgl. Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 264.
Vgl. Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 440–441.
Vgl. Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 446.
Jean-Jacques Rousseau: Emile oder über die Erziehung, a.a.O., S. 427.
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Jostock, S. (1999). Jean-Jacques Rousseau: Eine Retrospektive auf das Projekt der Aufklärung. In: Kindheit in der Moderne und Postmoderne. Forschung Erziehungswissenschaft , vol 46. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92301-1_4
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