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Gesichtspunkte der Textauswahl

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Die Konstruktion von Feindbildern
  • 206 Accesses

Zusammenfassung

Das Modell zur Analyse von Feindbildkonstruktionen gibt den folgenden Ausführungen ihre Struktur: Da die Ideologie hier als faktorieller Rahmen der Sprachbeeinflussung gesehen wird, die zur Herausbildung eigener ‘Ideologiesemantiken’111 führt, ist die Kenntnis der in den Texten vorkommenden Ideologeme (z.B. Rassismus, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus etc.) von besonderer Relevanz.112 Die Rede von einer ideologischen Gruppe als einer Deutegemeinschaft, die auf ein gemeinsames System von Wirklichkeitsinterpretationen rekurriert, legt eine relative Homogenität der jeweiligen Gesinnung nahe. Diese Annahme gilt es, kritisch zu diskutieren. Deutegemeinschaften müssen, das ist zu zeigen, auf der Basis explizierbarer Kriterien voneinander abgrenzbar sein. Außerdem ist die Frage zu stellen, warum diese oder jene Wörter und Ausdrücke, die der Diskreditierung eines Feindes dienen, als typisch für die gruppenspezifische Ideologiesprache gelten können und sich in ihnen womöglich ein ideologisches Wollen der gesamten Gruppe zu erkennen gibt. Und schließlich muß auch der Zeitraum, in dem die analysierten Texte publiziert wurden, auf begründete Weise eingegrenzt werden.

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References

  1. Diesen Begriff entnehme ich einem Aufsatz von Steger, in dem dieser die semantische Dimension zu einem entscheidenden Kriterium der Varietätendifferenzietung erhebt. Siehe Steger (1988), S. 302.

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  2. Zur genaueren Bestimmung der Termini ‘Rechtsextremismus’ und ‘Neonazismus’ siehe insbesondere die nachfolgende Ideologieanalyse.

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  3. Siehe Mecklenburg (Hg.) (1996), S. 336f.

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  4. Zur Geschichte des Rechtsextremismus in Deutschland siehe etwa Assheuer/Sarkowicz (1992), S. 11–138 und auch Wagner (Hg.) (1994), S. 22–27.

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  5. Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands verfehlte 1969 den Einzug in den Bundestag nur relativ knapp und erhielt 4,3% der Stimmen. Die Niederlage hatte krisenhafte parteiinterne Auseinandersetzungen, Mitgliederschwund und eine Radikalisierung ursprünglich in der Partei beheimateter Rechtsextremisten zur Folge.

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  6. Backes/Moreau (1994), S. 31.

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  7. Zur Gesamtproblematik und der Debatte siehe etwa Köpf (1994).

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  8. Siehe insgesamt Hasselbach/Bonengel (1993).

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  9. Hasselbach/Bonengel (1993), S. 112ff.

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  10. Zu diesen Zahlen siehe: Rheinland-Pfalz Ministerium des Innern und für Sport (Hg.) (1995), S. 22.

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  11. Der Widerstands- oder Kühnengruß besteht im Abspreizen von drei Fingern der rechten, erhobenen Hand und wurde von seinem Namensgeber vermutlich kreiert, um einer strafrechtlichen Verfolgung auszuweichen.

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  12. Zu der Kampagne “Fairständnis” siehe Jaschke (1994), S. 303f.

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  13. Siehe Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg (Hg.) (1997), S. 20.

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  14. Siehe Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg (Hg.) (1997), S. 20.

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  15. Zur Anti-Antifa siehe Maler (1996), S. 577.

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  16. Vor diesem Hintergrund gewannen auch die jährlichen Aufmärsche zur Erinnerung an Rudolf Heß an Bedeutung. Heß wird von zahlreichen Rechtsextremisten als Märtyrer verehrt; Neonazis behaupten, er sei 1987 im alliierten Militärgefängnis von Spandau ermordet worden.

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  17. Zu der Demoralisierung der Neonazis siehe Maler (1996), S. 572.

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  18. Zur Geschichte der Autonomen siehe den Insiderbericht von Geromino (1995).

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  19. Backes/Moreau (1994), S. 34.

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  20. Siehe nochmals Maler (1996), S. 572.

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  21. Siehe hierzu auch die Ausführungen in dem grundlegenden Werk von Dudek/Jaschke (1984), S. 172.

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  22. Zu der öffentlichen Wahrnehmung des Rechtsextremismus hält Backes (1998, S. 29) fest: “An der weitgehenden, von meinungsführenden Schichten getragenen gesellschaftlichen Isolation des Rechtsextremismus hat sich seit der deutschen Vereinigung nichts geändert. Dies zeigt beispielsweise das Ergebnis einer Meinungsbefragung aus dem Jahr 1992. Bei der Frage nach Personenengrup

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  23. pen, die man nicht gerne als Nachbarn haben wolle, setzten die meisten die Gruppe der Rechtsextremisten an die oberste Stelle (77 Prozent), vor Drogenabhängigen (67 Prozent), Trunksüchtigen (66 Prozent) und Linksextremisten (61 Prozent).”

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  24. Die Publikationen heidnischer Neonazis werden hier nicht untersucht; sie haben oftmals eigene Feindbilder, operieren zumeist mit einer pauschalen Verurteilung des Christentums und haben teilweise auch eine eigene Kultsprache entwickelt.

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  25. Ich differenziere in dieser Arbeit nicht, wie dies manche Autoren tun, zwischen Alt- und Neonazis, da eine solche Unterscheidung biographische Kenntnisse präsupponiert, die sich nicht in jedem Fall voraussetzen lassen; Nationalsozialisten nach 1945 werden hier als Neonazis bezeichnet.

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  26. Zu dieser Auseinandersetzung siehe Wolschner (1986), S. 9.

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  27. Zitiert nach Assheuer/Sarkowicz (1992), S. 84. 137 Es ist darauf hinzuweisen, daß ich der Frage nicht systematisch nachgehe, ob die als neonazistisch ausgemachten Sprachmuster eventuell auch für die gesamte oder zumindest weite Teile des Rechtsextremismus typisch sind.

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  28. Zur Geschichte und dem aktuellen Erscheinungsbild der Skinheads siehe Farin/Seidel-Pielen (1993) und Backes (1998), S. 33.

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  29. Backes (1998), S. 31.

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  30. Siehe Backes (1998), S. 31. (Allerdings bezieht sich diese Ablehnung nicht (mehr), wie bereits erwähnt, auf die Jungen Nationaldemokraten).

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  31. Es ist nochmals darauf hinzuweisen, daß diese Ausführungen einen stark zuspitzenden Charakter haben und dazu dienen, allein idealtypisch gültige Merkmalslisten zu erstellen. Faktisch gibt es inzwischen auch Vertreter der Neuen Rechten, die mit ihren Formulierungen zumindest in die Nähe der Holocaustleugnung geraten sind.

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  32. Zur Nouvelle Droite siehe Kowalsky (1991).

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  33. Siehe Lange (1993), S. 12.

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  34. Zum Konzept des Ethnopluralismus siehe Dietzsch (1988), S. 32ff.

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  35. Zu dem Themenkomplex “Neonazis und Computernetze” siehe den Aufsatz von Dietzsch/ Maegerle (1996).

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  36. Zu der als rechtsextrem zu klassifizierenden Presse gehören, folgt man den Berichten des Verfassungsschutzes, bis zu 91 verschiedene Periodika mit einer Gesamtauflage von über neun Millionen Exemplaren; andere Autoren gehen gar von über 130 verschiedenen Publikationen aus. Lange (1993), S. 9. 147 Die in dieser Arbeit zitierten Medien des Kontrollkorpus sind im Literaturverzeichnis aufgelistet.

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Pörksen, B. (2000). Gesichtspunkte der Textauswahl. In: Die Konstruktion von Feindbildern. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93544-1_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93544-1_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-13502-1

  • Online ISBN: 978-3-322-93544-1

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