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Zusammenfassung

Wie kein anderes seiner Dramen hat Frühlings Erwachen. Eine Kindertragödie im Leben Frank Wedekinds Epoche gemacht und zugleich literatur-, theater- und kulturgeschichtlich weitreichende Wirkung erzielt. Im Frühjahr 1891 als Manuskript abgeschlossen, zeugt das Werk von der literarisch-ästhetischen Position, die sich der Autor „im bewußten Gegensatz gegen den damals [...] in Deutschland auftauchenden Realismus“1 erworben hatte. Dieser erschien ihm „im Gegensatz zu seinen Vorbildern im Ausland“ als „ausgemachte Banalität, Spießbürgerlichkeit und Schulmeisterei“.2 Wedekind hatte während seiner Studienjahre in München Michael Georg Conrad, einen der Begründer der Münchner Moderne und Herausgeber der Gesellschaft. Realistische Zeitschrift für Litteratur, Kunst und öffentliches Leben, kennengelernt und war 1891 der von Conrad, Otto Julius Bierbaum, Oskar Panizza u.a. begründeten „Gesellschaft für modernes Leben“ (1890) beigetreten. Conrad erwähnte lobend die Kindertragödie in der Gesellschaft (1892/H.3), und Panizza ließ im selben Jahrgang der Zeitschrift eine ausführliche Rezension folgen.

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Anmerkungen

  1. Frank Wedekind und Georg Brandes: Unveröffentlichte Briefe, hrsg. von Klaus Bohnen. Euphorion 72, 1978, S. 114.

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  2. Ebd.

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  3. Die Gesellschaft 8, 1892, S. 652.

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  4. Freie litterarische Vereinigung „Durch!“: 10 Thesen. Allgemeine Deutsche Universitäts-Zeitung 1, 1887, 1 (1.1.), S. 10.

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  5. Karl Henckell: Moderne Dichterabende. Zwanglose Zitatenplaudereien, Leipzig/Zürich 1895, S.94.

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  6. Ebd.

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  7. „Durch!“: 10 Thesen, a.a.O., S. 10.

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  8. Franklin Wedekind: Der Schnellmaler oder Kunst und Mammon. Große tragikomische Originalcharakterposse in drei Aufzügen, Zürich 1989, O.P. (2. Bl.v).

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  9. Ebd. (2. Bl.r).

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  10. Olga Plümacher veröffentlichte u.a.: Der Kampf um’s Unbewußte, Berlin 1881; Zwei Individualisten der Schopenhauerschen Schule, Wien 1881; Der Pessimismus in Vergangenheit und Gegenwart. Geschichtliches und Kritisches, Heidelberg 1884.

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  11. Frühlings Erwachen. Für Väter und Erzieher. Sphinx 8, 1893, Bd. 16, S. 76 und S. 80.

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  12. Frank Wedekind: Gesammelte Werke, München 1912ff., Bd. 9, S. 424; im folgenden zitiert als: GW.

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  13. An Georg Conrad, Paris 13.V.1892, uv., Stadtbibliothek München.

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  14. Frühlings Erwachen. Die Zukunft 58, 1907, S. 97.

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  15. Wedekind bei Reinhardt. Die Gegenwart 1, 1906, S. 340.

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  16. Protokolle der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung. Bd. I, 1906–1908, hrsg. von Herman Nunberg und Ernst Federn, Frankfurt/M. 1976, S. 106.

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  17. „Durch!“, a.a.O.

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  18. Ebd.

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  19. Unzeitgemäße Betrachtungen. Viertes Stück: Richard Wagner in Bayreuth. Kritische Studienausgabe, hrsg. von Giogio Colli und Mazzino Montinari. 15 Bde. München 1988, Bd. 1, S. 472 und Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik, ebd., S. 24.

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  20. Frank Wedekind: Gesammelte Briefe, hrsg. von Fritz Strich, München 1924, Bd. 1, S. 92; im folgenden zitiert als: GB.

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  21. GB 2, S.213.

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  22. Erklärung. Die Gesellschaft 8, 1892, S. 1474f.

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  23. Ebd.

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  24. Panizza, a.a.O., S. 654f.

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  25. Arthur Möller-Bruck: Frank Wedekind. Die Gesellschaft 15, 1899, S. 244.

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  26. Rainer Maria Rilke: Auguste Rodin, in: SW 9, Frankfurt/M. 1955, S. 176.

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  27. Vgl. dazu auch die Hinweise von Rolf Kieser: Benjamin Franklin Wedekind. Biographie einer Jugend, Zürich 1990, S. 85, S. 131 und S. 146ff.

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  28. Vgl. dazu etwa Wedekinds methodische Vorgaben zu Hidalla oder Sein und Haben (1904), seit der Auflage 1911: Karl Hetmann, der Zwergriese genannt, anhand der Entwürfe in Notizbuch 19 und 20 (Teilnachlaß Stadtbibliothek München).

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  29. Vgl. Was ich mir dabei dachte, GW 9, S. 429.

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  30. Der Entwurf zum Drama Kitsch ist in GW 9, S. 207ff., veröffentlicht; auf die im Nachlaß befindlichen Notizen zu diesem Entwurf hat schon Hector Maclean aufmerksam gemacht und ausführlich aus ihnen zitiert; vgl. seinen Aufsatz: Wedekind’s ‘Der Marquis von Keith’: An Interpretation based on the Faust and Circus Motifs, GR 43, 1968, S. 173.

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  31. Friedrich Rothe: Frank Wedekinds Dramen. Jugendstil und Lebensphilosophie, Stuttgart 1968, S.75.

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  32. A.a.O., S. 76.

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  33. Zur Verarbeitung der Münchner Lokalgeschichte vgl. Elke Austermühl: Münchner Szenen: Kunst und Kommerz im Isarathen der Jahrhundertwende, in: Frank Wedekind: Der Marquis von Keith. Programmheft des Bayerischen Staatsschauspiels 1990/91, Nr. 66, S. 4–20.

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  34. Kurz nach der Eröffnung des gigantischen palastähnlichen Baus wird Meßthaler von den Hauptfinanziers des Deutschen Theaters, einem angesehenen Kommerzienrat und dem Besitzer der Münchner Spatenbrauerei Gabriel Sedlmayr, entlassen; in der Presse ist u.a. von finanziellen Inkorrektheiten dieses „Glücksritters“ die Rede (vgl. General-Anzeiger, München, 31.10.1896).

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  35. Als erste hat Lilly Ackermann auf diese Parallelen hingewiesen; vgl. ihren Aufsatz: Willy Grétor, das Urbild des ‘Marquis von Keith’, in: Uhu 3, 1926/27, Nr. 6, S. 55–59.

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  36. Vgl. GW 4, S. 6: „Ganz München hält mich für einen amerikanischen Eisenbahnkönig.“

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  37. Frank Wedekind: Die Tagebücher. Ein erotisches Leben, hrsg. von Gerhard Hay, Frankfurt/M. 1986, S. 24; aufgrund eines Datierungsversehens ist diese Aufzeichnung unter dem 16.2.1888 veröffentlicht; vgl. GW 4, S. 20f.: „Ich sollte während der Kubanischen Revolution mit zwölf Verschwörern erschossen werden.“

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  38. Als Typoskript im Bestand der Stadtbibliothek München, Handschriftenabteilung.

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  39. Vgl. GW 4, S. 11: „[...] meine Mutter war Zigeunerin.“

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  40. Frank Wedekind: Ein Genußmensch, in: Kein Funke mehr, kein Stern aus früh’rer Welt. Frank Wedekind. Texte, Interviews, Studien, hrsg. von Elke Austermühl, Hartmut Vinçon und Alfred Kessler, Darmstadt 1989 (Pharus I), S. 270; und Frank Wedekind: Ein gefallener Teufel, hrsg. von Elke Austermühl und Hartmut Vinçon, Darmstadt 1990 (Pharus II), S. 14.

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  41. Tagebücher, a.a.O., S. 288; die Schreibweise „Fero“ basiert auf einem Lesefehler.

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  42. GW 4, S. 45.

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  43. Vgl. Jutta Kolkenbrock-Netz: Interpretation, Diskursanalyse und/oder feministische Lektüre literarischer Texte von Frank Wedekind, in: Weiblichkeit in geschichtlicher Perspektive. Fallstudien und Reflexionen zu Grundproblemen der historischen Frauenforschung, hrsg. von Ursula A.J. Becher und Jörn Rüsen, Frankfurt/M. 1988, S. 412.

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  44. Marianne Kesting: Entdeckung und Destruktion, München 1970, S. 201.

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  45. So ist z.B. ein Teil des Dühring-Monologs einem musikkritischen Beitrag der Zeitschrift Mephisto aus dem Jahr 1896 entnommen.

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  46. Vgl. GW 7, S. 116.

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  47. GW 9, S. 297.

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  48. GW 9, S. 297.

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  49. GW 5, S.15f.

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  50. GW 5, S. 15.

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  51. GW 7, S. 168.

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  52. Vgl. GW 7, S. 88.

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  53. GW 7, S. 180.

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  54. Die Büchse der Pandora (GW 3, S. 181). — Über sein dichterisches Verfahren reflektiert Wedekind beispielsweise zu Erdgeist: „Bei der Schilderung der Lulu kam es mir darauf an, den Körper eines Weibes durch die Worte, die es spricht, zu zeichnen. Bei jedem ihrer Aussprüche fragte ich mich, ob er jung und hübsch mache.“ (GW 9, S. 427).

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  55. Z.B. in König Nicolo „Bajazzo“ („Seltsam sind des Glückes Launen“) oder der „Chorus der Elendenkirchweih“ (GW 4, S. 146ff.).

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  56. Vgl. dazu Werner Esser: Die Physiognomie der Kunstfigur oder Spiegelungen. Formen der Selbstreflexion im modernen Drama, Heidelberg 1983, S. 15.

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Hans Joachim Piechotta Ralph-Rainer Wuthenow Sabine Rothemann

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Austermühl, E., Vinçon, H. (1994). Frank Wedekinds Dramen. In: Piechotta, H.J., Wuthenow, RR., Rothemann, S. (eds) Die literarische Moderne in Europa. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93605-9_18

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