Zusammenfassung
Die Beschreibung der Ernährungssituation im Winter 1984/85 hat gezeigt, daß die Männer im Süden weniger Hunger zu leiden haben als ihre Frauen und Kinder, die zurückbleiben. Ihre Ernährung ist häufig einseitig: In schlechten Jahren fehlt es ihnen an Fleisch, Milch und Käse, d.h. an Eiweiß. Die Nachtblindheit (dundumi) ist eine Folgekrankheit, die nicht erst 1985, sondern schon 1984 zu beobachten war. Aber es fehlt den Männern selten am Grundnahrungsmittel Hirse. Nur aus dem Jahre 1927/28 wird berichtet, daß die Karawaniers sich im Süden teilweise von wilden Früchten ernährten. Als ich dagegen im Februar 1985 mit einem Kel Ewey-Hirten über eine Weide im Hausaland ziehe und wir dabei Fulbefrauen sehen, die die Früchte des tadan-Busches (Boscia senegalensis) sammeln, äußert er seinen Spott darüber und sagt, daß die Kamelhirten genug Hirse zu essen hätten.
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© 1989 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Spittler, G. (1989). Suchen, fliehen, ausharren: Das Besorgen der Lebensmittel. In: Handeln in einer Hungerkrise. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94357-6_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94357-6_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11920-5
Online ISBN: 978-3-322-94357-6
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