Zusammenfassung
Die vorausgegangene Exemplifikation in Teil III hat ausführlich belegt, daß die methodischen Konzepte in der sozialwissenschaftlichen Forschungspraxis weitgehend ihres Sinnes entkleidet und somit sinnlos verwendet werden. Damit wurden die Folgen des in Kap. 11 resümierten „falschen Methodenbewußtseins“ konkretisiert und gezeigt, daß die in diesem Resümee abgeleiteten Forderungen für einen sinnvollen Gebrauch des methodischen Instrumentariums nicht erfüllt werden: Verbunden mit mangelhafter Transparenz und Dokumentation der Schritte im Forschungsprozeß werden die implizit getroffenen Entscheidungen weder expliziert noch auf mögliche Alternativen hin hinterfragt — sie sind, so muß vermutet werden, den Autoren oftmals selbst nicht bewußt. Der Kontextrahmen, in dem die Ergebnisse Bedeutung und Relevanz haben sollen, bleibt weitgehend unklar; Fragen nach der Invarianz der vorgetragenen Ergebnisse werden praktisch kaum angeschnitten (oft hält es der Autor nicht einmal für angebracht zu überlegen, ob das dargestellte Ergebnis überhaupt irgendeinen Sinn oder eine Bedeutung für die scientific community — ganz zu schweigen von der Gesellschaft — haben könnte).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1981 B. G. Teubner, Stuttgart
About this chapter
Cite this chapter
Kriz, J. (1981). Schlußbemerkungen. In: Methodenkritik empirischer Sozialforschung. Studienskripten zur Soziologie, vol 49. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94917-2_17
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94917-2_17
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-519-00049-5
Online ISBN: 978-3-322-94917-2
eBook Packages: Springer Book Archive