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Medien der Techno-Szene

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Die Techno-Szene

Part of the book series: Forschung ((FS,volume 60))

  • 297 Accesses

Zusammenfassung

Die Bedeutung von Medien in der Techno-Szene resultiert sowohl aus dem Charakter der Kollektivität, der durch Multilokalität und Mobilität geprägt ist, als auch aus der Fokussierung auf partiell explizit einmalige Events, die dem potentiellen Publikum bekannt gemacht werden müssen.186 Daraus entsteht ein gesteigerter Bedarf an (interner) Kommunikation, der sich unter der Bedingung, daß nicht alle Interessenten persönlich interagieren können, in einem vielfältigen Angebot an Medien manifestiert. Die folgende Darstellung konzentriert sich dementsprechend auf mediale Angebote, die sowohl historisch als auch organisatorisch im Kontext der Techno-Szene entstehen.

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Literatur

  1. Daraus resultiert eine „Trajektstruktur“ (Hitzler), die folgendermaßen charakterisiert werden kann: „Produktion und Konstruktion von EVENTS sind typischerweise mehrstufige, komplexe Prozesse, innerhalb deren zunächst die Voraussetzungen solcher sozialer Ereignisse geschaffen, dann diese Ereignisse in situ erzeugt und schließlich deren Spuren teils beseitigt, teils sedimentiert werden müssen.” (Events 1998, H.i.O.). In dieser Perspektive manifestiert sich die Bedeutung eines Events nicht zuletzt in der Kommunikation, die darüber stattfindet.

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  2. Lau weist darauf hin, daß diese Ankündigungsform bereits Anfang der 80er Jahre in der Punk-Szene verwendet wird. Diese Vorläufer der Techno-Flyer „setzten sich zusammen aus handschriftlichen Elementen, wurden im berüchtigten Schnipsel-Layout unter Verwendung von Elementen aus Zeitungen, Comics und Werbebroschüren gestaltet und dann kopiert“ (Lau 1995, 70 ).

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  3. In dieser Perspektive stehen die Flyer formal in der Tradition politischer Flugschriften mit kassiberartigem Charakter.

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  4. Wer also unter der Woche nicht schon an den richtigen Orten ist, wird vom Ereignis des nächsten Wochenende nichts erfahren.“ (Pesch/Weisbeck 1995, 100)

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  5. Diese Problematik betrifft u.a. auch die grafische Gestaltung der Cover von Tonträgern, die — insofern es sich nicht um white labels handelt — mit ähnlichen ästhetischen Mitteln wie sie bei den Flyern Verwendung finden, bearbeitet wird (vgl. die von Pesch/Weisbeck 1995 in ihrem Bildband getroffene Auswahl an Illustrationen).

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  6. Manga ist der japanische Ausdruck für Comic. Aus der Perspektive westlicher Gesellschaften werden mit dieser Bezeichnung vorwiegend grafische und inhaltliche Aspekte von Bildergeschichten japanischer Herkunft assoziiert. Besonders bekannt ist die Verwendung des „Kindchenschemas“ in Kombination mit der relativ expliziten Darstellung von Gewalt und Sexualität in pornographischen Mangas. Vgl. für eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen „Manga” Bemdt 1995.

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  7. Charakteristisch für diese Darstellung von (fast) nackten Frauen ist die Einnahme einer Pose, die inzwischen als ausgesprochen gekünstelt und kitschig wahrgenommen wird. Aus dieser Perspektive können auch Motive aus anderen Genres der populären Kultur als unfreiwillig komisch oder geradezu grotesk wahrgenommen werden und so zum Bestandteil einer Ästhetik werden, die gemeinhin mit der Vokabel „Trash“ (im Sinne von „Schund”) bezeichnet wird.

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  8. Für eine detaillierte Kategorisierung vgl. Vogelgesang et al. 1998, 105; Fußnote 7. Zur besonderen Bedeutung aglophiler Anspielungen in der populären Kultur vgl. auch Hitzler 1994.

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  9. Aus dem Umfeld der Techno-Szene sind somit eine Reihe von Einzelpersonen und Agenturen hervorgegangen, die die grafische Gestaltung von technotypischen Artefakten beruflich betreiben.

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  10. Als werbewirksam gelten in diesem Zusammenhang offensichtlich auch Angaben zur technischen Ausstattung der Veranstaltung, die ausführlich dargestellt werden.

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  11. Auch hier setzt der Mayday Maßstäbe, da das jeweilige Programmheft darüber hinaus sogar Produktwerbung enthält.

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  12. Zumindest bundesweit werden diese „Direct-Mailings“ durch das House Network nur noch unregelmäßig praktiziert, da mit dem Veranstaltungskalender „Silverpage” (vgl. Kap. 5.2.2) ein wesentlicher Bestandteil des monatlich zu verteilenden Materials inzwischen nicht mehr hergestellt wird. Es besteht jedoch die Möglichkeit, daß weiterhin spezifische Postleitzahlenbereiche regelmäßig beliefert werden, da diese separat an die Werbekunden vermarktet werden (vgl. Lützenkirchen 1995, 214).

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  13. Diese Einordnung erscheint darüber hinaus deshalb berechtigt, weil auch bei den Fanzines, die zum Selbstkostenpreis abgegeben werden, „der Trend seit mehreren Jahren hin zu professioneller Gestaltung und dichterem Vetriebsnetz“ (Gruber 1995, 535) geht. Die Professionalisierung der Gestaltung profitiert dabei von den Möglichkeiten des „Desktop Publishing” (vgl. Kap. 5.1).

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  14. Inwiefem diese formalen Voraussetzungen die von anderen Autoren postulierte Funktion von Fanzines als Element einer emphatisch verstandenen „Gegenöffentlichkeit der Fans“ (vgl. z.B. Winter 1997, 48f) beeinträchtigen, kann hier nicht empirisch überprüft werden. Eine entsprechende Evaluation müßte sowohl die Motivation der Akteure explorieren als auch einen inhaltsanalytischen Vergleich verschiedener Formen von Fanzines umfassen.

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  15. Die Vielfalt der Fanzines wird im folgenden weniger wie die der Flyer in chronologischer Perspektive eingeordnet, sondern systematisch kategorisiert, um Differenzierungen exemplarisch darzustellen.

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  16. Zu diesem Zeitpunkt ist die Erscheinungsweise zweiwöchentlich.

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  17. Was zunächst Feindseligkeiten bei den Markenartiklem hervorrief und deren Hausjuristen mobilisierte, kehrte sich später in ein gezielt eingesetztes Marketinginstrument um. Ein Großteil der Firmen kauft mittlerweile den Flyer-Titel wie eine reguläre Anzeige, und von,Verballhornung der firmeneigenen Corporate-Identity’ spricht mittlerweile keiner mehr.“ (FR vom 24. 9. 1997 )

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  18. Diese Einschätzung läßt sich nicht nur an Hand der inhaltlichen Ausrichtung der Artikel und Rubriken belegen sondern entspricht offensichtlich auch dem Selbstverständnis. Vgl. dazu den Titel der regionalen Ausgabe für das Rhein-Main-Gebiet: „Flyer — Frankfurt/M. —Up-Dates. Das kostenlose Stadtmagazin“ sowie die Kopfzeile über dem Editorial: „Das Stadtmagazin einer neuen Generation”.

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  19. Darüber hinaus ist der Flyer auch im Abonnement erhältlich. Eine ähnliche Gesamtkonzeption verfolgt Der Partysan, der im gleichen Format veröffentlicht wird und zunächst in München erschien, als TechnoHouse-Guide (so der Untertitel der regionalen Ausgabe für das Rhein-Main-Gebiet) aber eher auf technospezifische Themen spezialisiert bleibt.

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  20. Diese Orientierung manifestiert sich zunächst im Untertitel, der anfangs „Das kostenlose Musikmagazin für das Rhein-Main-Gebiet“ lautet und später durch die Bezeichnung als „Sound of Frankfurt-Magazin” dokumentiert wird. Als „Sound of Frankfurt“ werden zeitweise insbesondere die populären Musiktitel Frankfurter Produzenten bezeichnet, die in Kap. 3.2.5 dem Genre Eurodance zugerechnet werden.

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  21. Diese Darstellungsform ist für viele Techno-Fanzines charakteristisch; zuweilen finden auch Collagen von Fotografien Verwendung.

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  22. Die Bedeutung dieser Themen manifestiert sich auch außerhalb des redaktionellen Teils bei den Anzeigen, die den Anteil der jeweiligen Inhalte am Heft relativ genau reflektieren.

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  23. Es kann nur gemutmaßt werden, daß diese Entscheidung mit der Planung des Fanzines „Frontpage“, sich im Zeitschriftenhandel zu etablieren, zusammenhängt.

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  24. Im Gegensatz zu konventionellen Musikzeitschriften handelt es sich bei den ausgewählten Motiven nicht um Fotografien von prominenten Vetretern der im Heft behandelten Genres, sondern meistens um Elemente der grafischen Gestaltung der Raveline.

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  25. Dieser Untertitel wird sich im Laufe der Jahre noch mehrmals ändern und reflektiert offensichtlich die Positionierung im Zeitschriftenmarkt sowie die Zusammensetzung der Zielgruppe. Bereits die Januarausgabe 1996 trägt den Untertitel „Das Musikmagazin für Techno & House“. 1997 folgt der Untertitel „Das Monatsmagazin für Techno-und House-Kultur”. 1998 wird kurz der Untertitel „Das Techno & House Magazin“ gewählt, bevor zur Bezeichnung „Visions of Electronic Music” übergegangen wird.

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  26. Sofern nicht anders angegeben, sind die Angaben zu den ersten ftinf Jahrgängen der Frontpage der entsprechenden Selbstdarstellung im Localizer 1.0 (Klanten 1995, LOC 1.0/MAG 5.11/FRO) entnommen.

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  27. Daraus entwickelt sich die Verfahrensweise der in etwa einjährigen Abständen vorgenommenen, vorwiegend visuellen Veränderung der Frontpage. Es folgt im August 1993 die erste vierfarbige Frontpage-Version (3.01), im September 1994 folgt die Version 4.01, im August 1995 die Version 5.01 und im Oktober 1996 die Version 6.01.

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  28. Grundlegend für diese Innovationen des grafischen Designs, wie sie international vor allem von Neville Brody und David Carson popularisiert wurden (vgl. Bieber 1997, 267ff), sind wiederum die Möglichkeiten digitaler Schrift-und Bildbearbeitung. Branczyk selbst charakterisiert seine Vorgehensweise folgendermaßen: „Die Gestaltung der Doppelseiten ist vollgespickt mit Fälschungserschwernissen. Jede Seite soll wie ein Geldschein sein. Bestandteile unserer Machart werden vor allem bei Produktwerbungen nachgemacht, doch alles auf einmal kriegt keiner hin. Trotzdem muß ich mir schon immer wieder was Neues einfallen lassen. Das ist wie ein Spiel.“ (zit. nach Henkel/Wolff 1996, 116 )

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  29. Vgl. insbesondere die von ihm in der Frontpage Nr. 5/1994 initiierte Diskussion über die „Raving Society“, die mit Meueler (1996, 109) folgendermaßen charakterisiert werden kann: „(…) der Diskurs über die,Ravende Gesellschaft’ [basiert, E.M.] auf der sozialutopischen Idee, durch die Ausweitung der Raver-Kultur auf perspektivisch alle Schichten und alle Altersklassen der Gesellschaft könnte die Grenze zwischen Party und Alltag aufgehoben werden und die Gesellschaft transformiert werden”.

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  30. Nachdem sich Laarmann im Anschluß an diese Entwicklung aus allen (finanziellen) Beteiligungen an Untemehmungen der Techno-Szene zurückzieht, meldet er sich im Herbst 1998 mit einem, nun nicht mehr explizit auf die Techno-Szene bezogenen, Medium zurück: Er lanciert exklusiv im World Wide Web ein Angebot unter dem Titel „JLs Frontpage“ (http://www.jlfrontpage.de). Vgl. dazu das erste Interview, das Jürgen Laarmann nach über einem Jahr der Raveline (Nr. 8/1998) gibt, und in dem er sich weitgehend von der Techno-Szene distanziert.

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  31. Auf der Titelseite wird zwar eine „Schutzgebühr“ von 4.- DM genannt, De:Bug wird jedoch kostenlos abgegeben, da den Multiplikatoren ein Paket mit 50 Exemplaren gegen die Zahlung der Portokosten geschickt wird.

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  32. Zur ausführlichen Definition, Deskription und Differenzierung computervermittelter Kommunikation vgl. Bieber 1999, 26ff.

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  33. Die vorgenommene Einschränkung ist dadurch begründet, daß diese Angebote dem Verständnis von Medien entsprechen wie es diesem Kapitel zu Grunde liegt. Aus diesem funktionalen Verständnis von Medien resultiert weiterhin, daß auf die Analyse von Angeboten verzichet wird, die von Privatpersonen primär zum Zweck der individuellen Selbstdarstellung erstellt werden. Vgl. dazu die Charakterisierung sog. „Homepagen“ durch Rebecker (1997, 343): „Viele Jugendliche und junge Erwachsene basteln sich ein solches elektronisches Zuhause, in dem sie sich als Individuen durch ein Arrangement von Informationen (…) charakterisieren.”

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  34. Die technologische Gesamtheit der Newsgroups wird als „Usenet“ bezeichnet. „Ursprünglich war das Usenet kein Teil des Internet, sondern ein weltweites Netzwerk von Rechnern, die die einzelnen Diskussionsbeiträge untereinander austauschten. Heute ist das Internet der Transportweg, auf dem der größte Teil des Datenaustausches im Usenet stattfindet.” (Schauecker 1996, 499)

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  35. Entsprechende Angaben finden sich nicht nur im redaktionellen Teil, sondern auch in den Anzeigen.

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  36. Die Wahrscheinlichkeit, ein einschlägiges Angebot durch diese Verfahrensweise aufzufinden, ist nicht zuletzt vom Namen einer sog. „Web-Site“ abhängig. Kommt in diesem Namen ein einschlägiger Begriff wie z.B. „Techno” vor, so ist die Trefferquote bei einer entsprechenden Recherche selbstverständlich hoch. Voraussetzung für den Erwerb einer prägnanten „Top-Level-Domain“ ist vor allem, daß diese noch nicht vergeben ist. Darüber hinaus werden von verschiedenen Suchmaschinen themenspezifische Adressenlisten erstellt. Vgl. z.B. http://www.yahoo.de/ Unterhaltung/Musik/Genres/House_und_Techno/.

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  37. Auf Grund der beständigen Revision von Form und Inhalt der Angebote sowie der Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten kann diese Darstellung nur eine Momentaufnahme relevanter Strukturmerkmale sein.

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  38. Dementsprechend wird die Entwicklung dieses Angebotes hier exemplarisch dargestellt.

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  39. Obgleich der Begriff des „Knotenpunkts“ die Funktion der Verknüpfung betont, fungiert ein entsprechendes Angebot gleichzeitig auch als „gatekeeper`, da die hergestellten Verbindungen sich selektiv zur Vielfalt der Vemüpfungsmöglichkeiten verhalten.

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  40. Bei einem Chat (engl.: Plauderei) handelt es sich um ein online geführtes „Gespräch“, das ausschließlich textbasiert durchgeführt wird. Diese Form der Konversation wird durch den synchronen Kommunikationskanal einer sog. „Chatline” ermöglicht, d.h. die Über die Tastatur eingegebenen Äußerungen erscheinen umgehend auf den Bildschirmen aller Teilnehmer, die zur gleichen Zeit einen gemeinsamen sog. „Channel“ kontaktieren.

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  41. Diese Entwicklung demonstriert auch, daß sich die Web-Site nicht auf die Funktion der medialen Repräsentation des Fanzines Frontpage reduzieren läßt.

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  42. In der Rubrik „Mailinglists“ können mehrere dieser Dienste auch anderer Anbieter wie „Low Spirit” oder „Mayday“ abonniert werden.

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  43. Diese Entwicklung ist vor allem fair die alljährlich in Berlin stattfindende Loveparade (vgl. Kap. 6) charakteristisch. So versuchen sich die Veranstalter von anderen Anbietern bereits dadurch abzugrenzen, daß ihre Web-Site 1998 sowohl unter der URL „http://www. loveparade.de“ als auch unter „http://www.loveparade.com” zu erreichen ist und beim Aufruf der Homepage in der Kopfzeile des Browsers der Titel: „The Official Love Parade Server `98“ erscheint. Ein zumindest ebenso umfangreiches Angebot zur Veranstaltung stellte 1998 der von verschiedenen Berliner Zeitungen betriebene Dienst „Berlin Online” unter der URL „http://loveinfo.berlinonline.de“ zusammen, und unter dem Titel „lovedates.de” wurde sogar eine weitere Top-Level-Domain zum Thema registriert.

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  44. So existierten bspw. zur Love Parade 1998 zumindest zwei Mailinglisten: Einerseits der von der offiziellen Homepage (http://www.loveparade.de bzw. -.com) aus angebotene Dienst, über den jedoch nur eine Meldung verbreitet wurde, andererseits das entsprechende Angebot von „Techno Online“. Die Abonnenten dieser Mailingliste erhielten sechs sog. „Newsletter” (fünf im Vorfeld und einen resümierenden im Anschluß) mit vielfältigen Angaben zur Veranstaltung, die sowohl in deutscher als auch englischer Sprache verfaßt waren. Zusätzlich erhielten die Empfänger eine nicht autorisierte E-Mail, in der für die Gegenveranstaltung „Fuckparade“ (vgl. Kap. 6.1) geworben und die Love Parade kritisiert wird. Bis zum 02.06.1998 waren nach eigenen Angaben 6698 Personen in dieser Mailingsliste eingetragen (vgl. Love Parade News 98/04 vom 3.6.1998).

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  45. Vgl. dazu z.B. die Angaben in den Love Parade News (98/05), die dort in Form einer Auflistung verfaßt sind (hier durch Kommata abgetrennt): „Es sind folgende Uebertragungen geplant: www.fritz.de/love uebertraegt das Loveradio per RealAudio, www.novedia.de /lovecam uebertraegt Bilder von der Parade, www.mcy.com/the_stream uebertraegt per RealAudio die Tresor/Globus Paries und die Glaushaus/ Arena Events, www.mikro.org uebertraegt per Netcaster die WMF Parties, www.loveparade.de plant eine RealAudio und -Video Uebertragung der Parade“.

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  46. Im Bereich des (Internet-) „Broadcasting“ setzten die Veranstalter des Mayday ab 1995 Maßstäbe. Zusätzlich zur Bereitstellung der Daten in Form von Audio-und Video-Files sowie der Belegung eines IRC-Kanals boten sie Interessenten im Programmheft zum Mayday am 16.12.1995 die Einrichtung eines zeitlich befristeten sowie eingeschränkten Internetzugangs an und annoncierten als weiteren Service deren Ausstattung mit entsprechender Software.

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  47. Im Rahmen der offiziellen Loveparade-Homepage (da diese Web-Site mit sog. „Frames“ operiert, ist keine genaue Lokalisierung der entsprechenden Files möglich) wurde 1998 sogar ein interaktives Formular angeboten, in das die Nutzer Antworten auf folgende Fragen eintragen sollten: „Was war dein einschneidenstes Parade Erlebnis 1998? Was war für dich der schönste Wagen? Die wievielte Love Parade war dies für dich?”

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  48. Vgl. z.B. folgende Aufforderung in den Love Parade News (98/05): „Wer die Loveparade gut uebersteht, fuer den ist noch lang nicht Schluss. Techno Online bringt die Paraden Nachberichterstattung. Uns interessiert alles: Wie fandet die Parade? [sic.] Was war die Beste Party? Was war der groesste Flop? Verewigt Eure Eindruecke Online in den Kategorien Parade Reviews und Party Reviews. (http://www.techno.de/love98) Schiesst Bilder von Eurer Anreise, Eure Sicht der Parade und Euren Parties. Techno Online bietet Euch an, Eure Schnappschüsse zu veröffentlichen. Schickt uns Eure Fotos: Wir scannen diese und schicken Sie umgehend an Euch zurück“.

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  49. Wie bereits angedeutet existieren über die exemplarisch dargestellten Angebote hinaus eine Vielzahl von individuell erstellten Homepages, deren Betreiber sich nicht zuletzt durch den Bezug (insbesondere die Links) zu den professionell betriebenen Web-Sites als Bestandteil der Techno-Szene positionieren. So ergab eine stichprobenartige Anfrage bei der Suchmaschine „Fireball“ (http://www.fireball.de) am 17.11.1998 die Angabe von 1415 Links auf die Homepage von Techno Online. Eine weitere Form der Partizipation an den etablierten Angeboten stellt schließlich deren unautorisierte Veränderung dar. Die sog. „Hacker” verschaffen sich durch Datenfernübertragung Zugang zum betreffenden Angebot und manipulieren dies. Ein Beispiel dafür stellt die offizielle Loveparade-Homepage dar, die am 19.7.1998 verändert wurde. In diesem Fall handelt es sich offensichtlich nicht um einen aggressiven Akt, da die ursprüngliche Version nicht zerstört wurde sowie mit der veränderten Web-Site per Link verbunden blieb. Neben grafischen Elementen aus Comics ist das Dokument mit freundlichen Grüßen an verschiedene Vertreter der Techno-Szene versehen. Dementsprechend wurde dieses Dokument von den verantwortlichen Editoren der Web-Site auch nicht vollständig vom Server entfernt, sondern war im Anschluß an die Wiederherstellung der Homepage unter „http://www.Iovepazade.de/Ip98/hackers.html“ weiterhin abrufbar. Zum Begriff der „virtuellen Gemeinschaft” vgl. Rheingold 1994.

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Meyer, E. (2000). Medien der Techno-Szene. In: Die Techno-Szene. Forschung Soziologie, vol 60. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95145-8_5

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