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Zusammenfassung

Wissenschaftliches Arbeiten kann niemals voraussetzungslos beginnen. Vielmehr findet es seinen Ursprung inmitten einer bereits sprachlich erschlossenen Lebenspraxis, in der schon vor aller Wissenschaft und ohne bewußten Rückgriff auf theoretisches Wissen geredet und gehandelt wird.11 In dieser primären, vortheoretischen Praxis12 können die Handelnden schon immer erfolgreiches Handeln von weniger erfolgreichem Handeln unterscheiden. Durch Handeln bedingte Mißerfolge oder Mißverständnisse in den geführten Reden veranlassen die Handelnden immer wieder, im Handeln (oder Reden) innezuhalten, um in (theoretischer Praxis)13 Wissen über die jeweiligen Probleme, ihre Ursachen und ihre möglichen Lösungen zu entwickeln.14 Erst wenn diese Bemühungen nicht ausreichen, um ein Problem zu bewältigen, werden sie durch wissenschaftliche, d.h. systematischere und methodisch diszipliniertere Anstrengungen weitergeführt.15

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Literatur

  1. Vgl. Kamlah/Lorenzen (Propädeutik), S. 17.

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  2. Zum Theorie-Praxis-Verhältnis im hier gebrauchten Sinne vgl. Lueken (Inkommen surabilität), S. 176 ff.

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  3. Der Begriff der theoretischen Praxis soll einen Bereich menschlicher Praxis bezeichnen, in dem die Handelnden eine akute Problemstellung mit dem Ziel analysieren, Wissen zu bilden. Im Gegensatz zur primären Praxis üben sich die Handelnden dort in distan¬zierender Reflexion und unternehmen besondere Anstrengungen, um Probleme des Lebens zu bewältigen. Vgl. Lueken (Inkommensurabilität), S. 178. “ Vgl. Lueken (Inkommensurabilität), S. 179.

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  4. Vgl. Löhr (Unternehmensethik), S. 24 f., und Steinmann/Scherer (Wissenschafts theorie), S. 943 f. Folglich darf die theoretische Praxis keinesfalls mit Wissenschaft gleichgesetzt werden. Da theoretische Praxis immer dann entsteht, wenn versucht wird, Wissen zu bilden, findet sie auch außerhalb der Wissenschaft, z.B. in der Unternehmenspraxis, statt. Wissenschaft ist damit als eine besondere, d.h. institutiona-lisierte Form theoretischer Praxis aufzufassen. Vgl. dazu Steinmann/Scherer (Inkom-mensurabilität), S. 10 f., und Lueken (Inkommensurabilität), S. 179 f.

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  5. Vgl. neben den obigen Beispielen auch Clark (Review), S. 56 ff., Barley (Time), 127 ff., Hay/Usunier (Strategic), S. 322 ff., oder Das (Strategy), S. 182 ff.

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  6. Vgl. Wurche (Kooperation), S. 136 ff., Womack/Jones/Roos (Revolution), S. 154 ff., oder Clark/Fujimoto (Automobilentwicklung), S. 180 und 187.

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  7. Vgl. etwa Hässig (Wettbewerbsstrategie), S. 253, oder Bitzer (Wettbewerbsstrategien), S. 65 ff.

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  8. Vgl. zu dieser Frage, die auch als First-Follower-Problem diskutiert wird, z.B. Pfeiffer/Weiß (Wettbewerbsstrategien), S. 280 ff., Perilleux (Zeitfaktor), S. 3, oder Simon (Zeit), S. 83 ff.

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  9. Vgl. etwa Weiß (Management), S. 61 ff. und 139 ff., Krubasik (Strategisch), S. 29, oder Foster (Innovation), S. 115 f.

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  10. Vgl. Janich (Einmaligkeit), S. 261 f., und Luckmann (Identität), S. 152 ff.

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  11. Nowotny (Theory), S. 26. Vgl. auch Elias (Zeit), S. IX, der beklagt, daß Zeit viel zu häufig nur ein Erkenntnisobjekt der Physiker und Philosophen ist.

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  12. Vgl. zu der Möglichkeit des pragmatischen Anfangs inmitten eingeführter Wissen schaftssprachen Löhr (Unternehmensethik), S. 29, und Lorenzen (Lehrbuch), S. 21.

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  13. Vgl. zu der grundsätzlichen Forderung nach Adäquanz von Begriff und praktischem Problem Kambartel (Bemerkungen), S. 215.

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  14. Im Durchgang durch die Zeitbegriffe sollte auch deutlich werden, daß die Betriebswirt schaftslehre nahezu sämtliche Zeitbegriffe anderer Fachdisziplinen bei der Lösung ganz bestimmter Probleme zumindest ansatzweise (wenngleich auch häufig eher zufällig) rezipiert hat und lediglich astronomische, geologische und philosophische Zeitbegriffe ohne Berücksichtigung blieben. Für eine Übersicht über das Spektrum der Zeitbegriffe vgl. vor allem Fraser/Haber/Müller (Study) und Fraser/Lawrence (Time).

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  15. Zu den jüngeren physikalischen Zeitbegriffen vgl. etwa die übersichtliche Zusammen stellung bei Blaser (Physik), S. 4 ff., oder vertiefend Hawking (Zeit), S. 39 ff.

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  16. Vgl. Clark (Inventories), S. 392 ff., Clark (Review), S. 37 ff., Ewing (Time), S. 439 ff.

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  17. Eine stärker differenzierende Analyse des Begriffs “biologische Zeit” findet sich bei Ewers. Er unterscheidet einerseits zwischen der zeitlichen Dauer und dem Verlauf von Veränderungsprozessen, denen Organismenpopulationen in der Evolution unterliegen, und andererseits den Veränderungsprozessen innerhalb von Organismen, die sich in die angesprochenen Wachstums-, Entwicklungs-und Relaxationsprozesse einteilen lassen. An letztere knüpfen die Relaxationszeiten an. Sie beschreiben die unterschiedlichen Zeitspannen, die Systeme auf Molekularebene benötigen, um nach einer Störung wieder ihre Gleichgewichtslage einzunehmen. Vgl. Ewers (Zeitordnungen), S. 245 f.

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  18. Vgl. Ewers (Zeitordnungen), S. 246, Orme (Aspects), S. 66 ff., sowie zu einer detail lierten Darstellung der menschlichen Uhren (z.B. des Schlafens, Essens, Trinkens, der Körpertemperaturen, der Verdauung oder des Blutdrucks) Moore-Ede/Sulzman/Fuller (Clocks), S. 201 ff., sowie Zulley (Schlafen).

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  19. Vgl. Schäuble (Konstruktion), S. 23, Miller, J.L. (Timer), S. 178 f. und S. 185 ff.

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  20. Diese Synchronisationsprozesse werden in der Literatur auch unter dem Begriff “Entrainment” behandelt. Entrainment beschreibt einen Prozeß, “by which one internal (or endogenous) rhythmic process is captured and modified by another (endogenous or exogenous) rhythmic process”, Kelly (Entrainment), S. 89. Vgl. ferner für eine detaillierte Darstellung der biologischen Synchronisationsprozesse Cloudsley¬Thompson (Clocks), S. 192 ff.

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  21. Zahlreiche, größtenteils unterirdisch durchgeführte Versuche belegen, daß die Schwingungsdauer des freilaufenden Rhythmus von 24 Stunden abweicht, und unterstreichen die Eigenständigkeit der physiologischen Uhr. Vgl. dazu Aschoff (Uhr), S. 137.

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  22. Vgl. z.B. Pfeiffer/Dörrie/Stoll (Arbeit), S. 33 ff. und S. 38 ff.

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  23. Vgl. z.B. Taylor (Grundsätze), S. 1 ff., S. 50 und S. 57 ff.

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  24. Vgl. Hentze (Personalwirtschaftslehre), S. 203, Kreikebaum/Herbert (Humanisierung), S. 100 f.

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  25. Vgl. Hettinger/Wobbe (Abeitswissenschaft), S. 485 ff., die anhand von Gesundheits und Risikofaktoren ausführlich auf die gesundheitlichen Beeinträchtigungen eingehen, die mit Schicht-und Nachtarbeit verbunden sind.

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  26. Vgl. Hentze (Personalwirtschaftslehre), S. 211, oder Schäuble (Konstruktion), S. 29.

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  27. Vgl. dazu z.B. die Untersuchung von Pfeiffer (Arbeitsorganisation), S. 18 f., zur Umstellung hocharbeitsteiliger und extrem zeitgetakteter Fließarbeit auf Job-Enrichment orientierte Einzelplatzorganisationen.

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  28. Vgl. Starkey (Work), S. 50 f., McGrath (Setting), Hackman (Performance), Steffen hagen (Zeitdruck) und Bronner (Zeitdruck), S. 16 ff.

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  29. Vgl. Payk (Zeit), S. 69, Ornstein (Experience), S. 17 ff., Michon (Processing), S 243 ff., und Vogt (Zeiterfahrung), S. 214.

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  30. Vgl. Vogt (Zeiterfahrung), S. 211, und Schäuble (Konstruktion) S. 14.

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  31. Vgl. Green (Temporal), Maines/Hardesty (Temporality), S. 108 ff., und Schäuble (Konstruktion), S. 15 und S. 17., die etwa feststellen, daß die Zeit mit zunehmenden Lebensalter immer schneller zu verfließen scheint.

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  32. Vgl. Plattner (Zeitbewußtsein), S. 63 f. Kasakos (Zeitperspektive), S. 49 ff., und Schmied (Zeit), S. 89 f. Ein in der Soziologie häufig angesprochenes Beispiel, das den Einfluß psychosozialer Faktoren auf das Zeitbewußtsein verdeutlicht, ist die schicht-abhängige Ausdehnung der Zukunftsperspektive und die damit verbundene Fähigkeit des Befriedigungsaufschubs. Im Gegensatz zur Oberschicht soll die Unterschicht nur über eine kurze Spanne der Zeit-und Zukunftsorientierung verfügen und daher die unmittelbare Belohnung einem Aufschub der Belohnung vorziehen; auch dann, wenn dieser mit einer höheren Belohnung verbunden ist. Vgl. zusammenfassend Vogt (Zeiterfahrung), S. 220 f.

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  33. Gibson (Events), S. 295. Vgl. ferner Orme (Time), S. 9 f., und Ciompi (Entstehung), S. 245.

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  34. Zu einer detaillierten Analyse des Zusammenhangs von Zeiterfahrung, den psychosozialen Einflußfaktoren sowie den zeitkonstituierenden Ereignissen vgl. Schmied (Zeit), S. 87 f.

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  35. Vgl. dazu die eindrucksvolle Studie von Jahoda et al. (Arbeitslose), die den Zerfall des Zeitbewußtseins bei langfristig Arbeitslosen nachzeichnen. Vgl. insbesondere S. 83 f.

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  36. Vgl. Dyckhoff (Zeitpräferenz) und Dyckhoff/Weiner (Bedeutung) für eine theoretische respektive empirische Auseinandersetzung.

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  37. Vgl. Bleicher (Zeitliches) oder Schein (Culture), S. 5.

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  38. Vgl. etwa Bergadaâ (Time), Pessemier/Handelsman (Variety), Graham (Time), Wright/Weitz (Time), Mowen/Mowen (Marketing), Holman (Consumer), oder Johnston (Consumer).

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  39. Vgl. Bleicher (Zeitliches), S. 262 ff. Der Autor unterscheidet bei der Zeitgerichtetheit zwischen linearen, zyklischen sowie spiralförmigen Zeitvorstellungen, bei der Zeit-orientierung die drei Formen der Vergangenheits-, Gegenwarts-und Zukunftsorien-tierung und bei den Zeithorizonten zwischen kürzer-und längerfristigen sowie vergangenheits-oder zukunftsbezogenen Horizonten.

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  40. Vgl. Maurer (Zeit), S. 27 ff., Schöps (Zeit), S. 18 f., Schmied (Zeit), S. 36 ff. Und S. 60 ff., Corazza (Zeit), S. 4 ff., oder Adam (Theory), S. 13 ff.

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  41. Vgl. Bergmann (Soziologie), S. 463 f., Schmied (Zeit), S. 39 f.

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  42. Vgl. z.B. Quinn (Incrementalism), S. 20 f., oder Mintzberg (Formation). Vgl. ferner die Fallstudien von Clark, in denen er jene sozialen Ereignisse beschreibt, die als “strategic time reckoners” den Entwurf strategischer Handlungsprogramme anleiten. Vgl. Clark (Inventories), S. 398 ff., und Clark (Review), S. 56 ff.

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  43. Vgl. Staehle (Management), S. 846 ff., Gherardi/Strati (Temporal), S. 156 ff., und Diamant (Temporal), S. 113 ff.

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  44. Die Feststellung von Sorokin und Merton, daß soziale Zeiten im wesentlichen auf sozialer Interaktion beruhen (“are essentially a product of social interaction”, (Time), S. 620) vermag die Konstitution sozialer Zeiten kaum angemessen zu erklären.

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  45. Vgl. dazu Schmied (Zeit), S. 45 und S. 66, der anmerkt, daß in kalendarischen Daten soziale Phänomene verschiedenster Art zusammengefaßt werden können und daß auch das Gedächtnis diese zusammenhängend abspeichert. Dies wertet Schmied als ein Indiz für die Unangemessenheit der von Sorokin/Merton durchgeführten strikten Trennung von Kalenderzeit und sozialer Zeit.

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  46. Luhmann (Systeme), S. 112; vgl. auch Bergmann (Zeitstrukturen), S. 80, der die Dimensionen auch als die drei Dimensionen der Komplexität bezeichnet.

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Schulte, R. (1996). Problemaufriß. In: Zeit und strategische Planung. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95403-9_2

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