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Entwicklung der Organisationsstrukturen bis ca. 1920: Die Herausbildung der Funktionalen Organisation

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Organisationskonzepte im 19. und 20. Jahrhundert
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Zusammenfassung

“Die Konzepte für die organisatorische Gestaltung des modernen Industriebetriebes sind das Ergebnis einer historischen Entwicklung, die sich im wesentlichen während der letzten 150 Jahre vollzogen hat. [...]

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Literatur

  1. Diese zuerst losen Verbunde oder Netzwerke von Unternehmen im 19. Jh. werden in dieser Arbeit vom Autor im folgenden als “klassische”, “zeitgenössische” oder “damalige” Holding-Struktur bezeichnet — im Gegensatz zu der ab den 1970er Jahren an Bedeutung gewinnenden (“unter Wahrung eines einheitlichen Unternehmenswillens”: Bühner, 1992) dezentralen Organisationsformen in Fortführung der Spartenorganisation und des Profit Center-Konzeptes, der “modernen” Holding (vgl. S. 61 unten).

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  2. Diese Datierung stimmt nicht mit der von Rühli überein (Rühli in Grochla, 1980, S. 1257). Es ist aber eine Tatsache, daß die Unternehmen — in Deutschland und in den USA — im Zeitraum von 1870 bis 1900 allgemein wuchsen und daß sich dieses Wachstum um 1900 deutlich verstärkte. Erinnert sei z. B. an die Eisenbahnunternehmen: Die Pennsylvania Railroad hatte um 1890 über 110.000 Beschäftigte (Chandler, 1965; vgl. Anhang 14. 7).

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  3. Anzumerken ist, daß der auch im Kapitel A. 4 über das Subcontracting hervorgehobene Eintluß der College-Absolventen im 19. Jh. keinesfalls überbewertet werden darf: Gerade Saul (Saul, 1967) zeigt überzeugend den Einfluß von in modernen Fabrikationen praktisch ausgebildeten Kräften (Saul, 1967, S. 129) auf die Entwicklung der Industrie im 19. Jh..

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  4. Spekulativ könnte hier ein Vergleich gezogen werden: Grundsätzlich beruhte auch die Entwicklung in Deutschland (Kapitel B. 6) auf ’intimen’ partnerschaftlichen Verbindungen: Jene der Banken mit der Industrie — nur eben in einem erheblich größeren Maßstab, der durch den Finanzbedarf der Industrien der Zweiten industriellen Revolution (ein Markt, der nicht von England beherrscht wurde) notwendig wurde. Die Konzentrierung der Modernisierung in einigen Industriesektoren führte zur dualistischen Struktur der deutschen Wirtschaft um 1900, die charakteristisch auch für das geistige Nebeneinander alter und neuer Strukturen war (vgl. Kaelble in Kobayashi et al., 1986; vgl. Piore/Sabel, 1985, S. 36). Entsprechungen können auch in Japan gefunden werden: In den zaibatsus und in der ebenfalls dualistischen Wirtschaftsstruktur -beide ausgeprägter als in Deutschland, da Japans Industrialisierung später als die deutsche einsetzte (vgl. wakon yohsai, Kapitel B. 7, Fußnote S. 69). Aberauch Englands Wirtschaft war, wenn sie allgemein auch nicht unter diesem Titel’firmiert, dualistisch. Je später also die Industrialisierung einsetzte, desto mehr verbanden sich alte und neue Strukturen, weil die “modernen” nicht gewachsen waren. Andererseits ermöglichte diese Ruption in der Entwicklung eine größere Aufgeschlossenheit gegenüber neueren Technologien, da der Sprung zu diesen national und relativ gesehen ähnlich groß war.

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  5. Dies versteht der Autor im folgenden unter der “damaligen”, “klassischen” oder “zeitgenössischen” Holdings-tuktur oder -konzeption im Gegensatz zur “modernen” (vgl. Fußnote auf S. 51 zu den USA).

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  6. Die Entwicklungen in Deutschland können stellvertretend an zwei gut dokumentierten Fallbeispielen, denen von Siemens und Mannesmann, nachvollzogen bzw. demonstriert werden. Siemens: Frese, 1988, S. 43ff (klassische Entwicklung aus der Frühzeit; Fabrikationsproblematik gut dargestellt); Bühner, 1992, S. 170ff (neueste Entwicklungen samt Gründen geschildert, besonders die Reorganisationen ca. 1965 bis 1990, inklusiv der Jüngsten um 1989); Kocka allgemein (Siemensspezialist); vgl. auch Dyas/Thanheiser, 1976, S. 93f; zu einem Business Reenginee-ring Projekt bei Siemens-Nixdorf 1990 vgl. Hall et al., 1993; Siemens ist bis 1914 als innovativ und als “forerunner” einzustufen, vgl. dazu: Kocka in Blaich et al., 1979, S. 219; Franko, 1974; Kocka in Hausen et al., 1975, S. 281, Kocka, 1971; Mannesmann: Bühner, 1985, S. 281ff (Strategiebeschreibung, besonders die Entwicklung der Diversifikation gerade im Chandlerschen Sinne ist gut dokumentiert: Kieser/Kubicek, 1992, S. 257, äußerten sich beeindruckt); Fiedler, 1978 (u. a. detaillierte Organigramme für 1900, 1927, 1959, 1967); Dyas/Thanheiser, 1976, S. 85f

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  7. Juran, der zweite amerikanische Experte neben Deming, der um 1950 auf Einladung der JUSE (Japanese Union of Scientists and Engineers) nach Japan gingen, um japanische Manager in Qualitätsfragen zu beraten, gibt eine Darstellung zum Qualitätsniveau japanischer industrieller Produkte (Juran, 1993). Nach ihm existierten in Japan vor dem Zweiten Weltkrieg drei Qualitätsniveaus: Zum einen die billigen, “low end” Konsumgüter von schlechter Güte, die exportiert und daher im Westen bekannt(er) wurden (Vergessen wird heute häufig, daß z. B. “Made in Germany” im 19. Jh. ebenfalls keine Qualitätsbezeichnung war.). Dann, “quite competitive”, die “military hardware”, die den USA nach dem Siebten Dezember 1941 (Pearl Harbour) einige Zeit lang Kopfzerbrechen bereitete. Und schließlich ist die traditionelle ’line craftmanship in handmade goods” nicht zu vergessen. Wie Juran richtig bemerkt, hatten die Japaner vor dem Zweiten Weltkrieg in einigen Bereichen Weltstandard erreicht, nurflossen diese Erfahrungen nicht in die Massenproduktion von Konsumgütern ein. (Juran, 1993). Jurans Darstellungen entsprechen den Zielsetzungen des “wakon yohsai (etwa: “Mit westlicher Technik und japanischem Geist”), einer Strategie, die von 1868 (Meji-Revolution) bis 1931 (“Machtergreifung” der gunbatsu) in Kraft war, um dann von der aggressiveren anti-westlichen “jusenji keizai” abgelöst zu werden.

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  8. Allerdings beruft sich Franko, 1974, S. 293, auf Quellen, die genau zum gegenteiligen Ergebnis kommen. Eine Interpretation dieses Widerspruchs könnte sein, daß, was gezeigt worden ist, die amerikanischen Unternehmen grundsätzlich marketingorientiert waren. Der Prozeß der Herausbildung des “American system of manufacturers” dagegen ist klar prozeßorientiert (vgl. Kapitel A. 5). Unterstützt wird diese Aussage durch Erkenntnisse von Kocka, 1969: ’Während die amerikanische Diskussion sich vor allem auf Arbeits- und Werkstattprobleme konzentrierte, standen in der deutschen das Büro und die Gesamtorganisation im Vordergrund. Wenn ’Organisation’ unter amerikanischen Autoren meist in prozessualer Weise verstanden wurde, so kennzeichnet die deutsche Diskussion die Hochachtung für feste Regeln, Geschäfts- und Büroordnungen, Buchhaltungsgrundsätze und Kontrollvorrichtungen, mithin die Betonung eher struktureller Momente.” (vgl. Kocka, 1971)

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© 1995 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden

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Haase, E. (1995). Entwicklung der Organisationsstrukturen bis ca. 1920: Die Herausbildung der Funktionalen Organisation. In: Organisationskonzepte im 19. und 20. Jahrhundert. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95450-3_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95450-3_4

  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag

  • Print ISBN: 978-3-8244-6120-2

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