Sudan

Zusammenfassung

Auch zwei Jahre nach dem Sturz Numairis im April 1985 ist der Sudan (S.) aufgrund der innenpolitischen Konfliktkonfiguration, dem eskalierenden Südsudankonflikt und der ungelösten Wirtschaftskrise ein “cocktail explosif” (JA, 15.7.). Nach der am 6.5.1986 trotz Vorbehalten zahlreicher Militärs durchgeführten Übergabe der Regierungsgewalt vom Transitional Military Council (unter Vorsitz von General Abd al-Rahman Siwar al-Dhahab) an die neuen Verfassungsorgane im Anschluß an die Wahlen zur 301 Mitglieder umfassenden Verfassungsgebenden Versammlung (1.–22.4.1986), das heißt den fünfköpfigen Souveränitäts- oder Staatsrat (Vorsitz: Saiyid Ahmad Ali al-Mirghani) und die neue Regierung unter Führung von Premierminister Sadiq al-Mandi, brachte das Jahr 1987 nicht die erhoffte Stabilität und eine zumindest ansatzweise Bewältigung der anstehenden Probleme (1), sondern mit interparteilichen Querelen, der Ausrufung des Notstandes (25.7.) zahlreichen Streiks, 100 % Inflation, Warenverknappung und täglichen Kriegskosten im Süds. von 1 Mio. sud. £ (JoT, 2.8.) eine Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung.