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Goethe in der Romantischen Schule

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Kontext und Kontingenz
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Zusammenfassung

Eine systemtheoretische Bedeutungseruierung von Heines Goethe-Rezeption in der Romantischen Schule setzt die Rekonstruktion der kommunikativen Negativfolie voraus, vor der diese Schrift ihre semantische Identität erhält. Nur über das spezifische Spannungsverhältnis zwischen dem Text und seinem kommunikativen Kontext läßt sich die Bedeutung des Textes erfassen, denn aus eben dieser kommunikativen Spannung bezieht der Text seinen Sinn. Die Frage, die es vorrangig zu beantworten gilt, lautet demnach: Welche Kontext-differenz wird in und durch die Romantische Schule aktualisiert? Zur Beantwortung dieser den Rahmen eines textimmanenten Ansatzes sprengenden Frage reicht es nicht aus, die Romantische Schule zu analysieren, sondern müssen auch Heines Äußerungen über das Werk hinzugezogen werden. Dabei dürfen Text und Sekundärzeugnisse nicht als separate Größen behandelt werden — so, als ginge es darum, neben dem Text auch noch anderes historisches Material zu berücksichtigen. Solche dichotomisierende Perspektive käme traditionellen Ansätzen gleich.

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Literatur

  1. Hahn 1973: 427.

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  2. Der Intentionsbegriff wird durchgängig im Sinne Q. Skinners verwendet.

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  3. Damit ist auch J.L. Sammons’ Bemerkung zu differenzieren, die Aussagen Heines zu seinem Werk seien nur von begrenztem Wert, weil sie “more about the publishing of works than about their content and meaning” seien (Sammons 1973: 62; vgl Wunberg/ Funke 1980: 128). Können doch gerade die konkreten Produktionsbedingungen eines Werkes wichtige Hinweise auf seine kommunikative Intention geben.

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  4. Die folgende Darstellung basiert primär auf B 6: 843–859 sowie DHA 8/2: 1013–1116 und 1462–1511. Vgl. außerdem Höhn 1987: 248–265 und Windfuhr 1976: 153–162. Zur Romantischen Schule und zu Heines Beziehung zur Romantik allgemein siehe: Ansel 1992, Baumgarten/Schulz 1978, Becker 1973, Bollacher 1980a, Ciasen 1979, Dmitrejew 1973, Francke 1973, Frühwald 1979, Gille 1978, Gutjahr 1984, Hahn 1973, Hohendahl 1974a, Jacobi 1980, Kruse 1973, Mende 1983, Pongs 1985 und 1988, Schanze 1970, Seyhan 1989, Simon 1954, Sourian 1974, Strich 1960 sowie Tarnói 1974.

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  5. Brief an Karl August Varnhagen von Ense, 16. Juli 1833; HSA 21: 58–59. Ausführlicher zur Meinungsverschiedenheit mit Loève-Veimars DHA 8/2: 1024.

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  6. Höhn 1987: 249.

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  7. Brief an einen Freund in Hamburg (wahrscheinlich Friedrich Merckel), Anfang April 1833; HSA 21: 51–52.

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  8. Kursivdruck bezeichnet Ergänzungen der HSA.

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  9. Brief an Karl Immermann, 19. Dezember 1832; HSA 21: 42–43.

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  10. Heine gab dem Pariser Verlag den Vorzug vor dem sonst von ihm favorisierten Hamburger Verlag Hoffmann und Campe, weil er sich mit letzterem anläßlich der drastischen Zensur der Vorrede zu den Französischen Zuständen (erschienen 1832) überworfen hatte und der Text in Paris zensurfrei gedruckt werden konnte.

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  11. Dabei wurde gegenüber der der französischen Übersetzung zugrunde liegenden Handschrift auch eine Reihe von Veränderungen angebracht, die hier aber nicht von Bedeutung sind.

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  12. Siehe zum Beispiel den Brief an Karl August Varnhagen von Ense, 16. Juli 1833 (HSA 21: 58–59) und die Vorrede zum zweiten Band von Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland (DHA 8/1: 494–495, B 6: 862).

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  13. DHA 8/2: 1013.

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  14. DHA 8/2: 1013.

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  15. Brief an Heinrich Laube, 8. April 1833; HSA 21: 52–53.

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  16. Luhmann 1986: 99/100.

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  17. Vgl. DHA 8/2: 1024.

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  18. Die vier Texte von deutschen Autoren, die Heine als ‘Citations’ in De VAllemagne integriert hatte, wurden jetzt fortgelassen, da ihre Aufnahme für ein deutsches Publikum weniger sinnvoll schien.

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  19. Siehe oben, S. 133.

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  20. Heine hatte sich von Heideloff und Campe getrennt und sich wieder Hoffmann und Campe zugewandt (vgl. S. 136, Anm. 198), da ihn der Absatz von Zur Geschichte der neueren schönen Literatur in Deutschland enttäuscht hatte und sich der Pariser Verlag nicht mehr für ihn einsetzen wollte. (Die Herausgabe der unzensierten Vorrede zu den Französischen Zuständen hatte Heideloff und Campe in große Schwierigkeiten mit den deutschen Behörden gebracht.) Überdies war die Verbreitung der Verlagsprodukte von Heideloff und Campe seit 1834 in Preußen verboten.

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  21. Siehe insbesondere Campes Briefe an Heine vom 9. Juli 1835 (HSA 24: 324–326) und 6. August 1835 (HSA 24: 329–331).

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  22. Besonders über die Wahl eines neuen Titels war Campe zufrieden, da sie “eine Menge Leute betrügen” würde (Brief von Julius Campe an Heine, 23. Oktober 1835; HSA 24: 350–353).

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  23. Campe, der nicht gewagt hatte, das Buch unzensiert zu verlegen, hatte gehofft, der Zensor würde nichts oder nur ganz wenig streichen — und war dann schwer enttäuscht worden: “Heines Mspt senden Sie uns, und die Censur bogen, damit wir sehen, was Ihr Censor für gut befunden hat. Heine zu verbeßernü! — Wie ist deßen Stand u Name? der Mann muß ein Denkmal haben u sollte es auch nur mit glühendem Eisen auf einen gewißen Theil des Körpers seyn” (Brief von Julius Campe an die Druckerei Pierer, 12. November 1835; zitiert nach DHA 8/2: 1033).

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  24. DHA 11: 150–153.

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  25. Wenigstens implizit in diese Richtung weisen außerdem Heines Brief an Julius Campe vom 28. Dezember 1832 (HSA 21: 44–45) und sein Brief an Karl August Varnhagen von Ense vom 28. März 1833 (HSA 21: 50–51).

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  26. Zu Heine und Madame de Staël vgl. auch Jacobi 1980 und Soudan 1974.

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  27. Eine 1810 in Paris gedruckte Ausgabe war auf Befehl Napoleons beschlagnahmt und eingestampft worden. Erst 1814 konnte das Buch auch in Frankreich erscheinen.

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  28. Vgl. nur DHA 8/2: 1049–1053.

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  29. Strenggenommen gilt natürlich, daß sich — denkt man systemtheoretisch — die Positivität bzw. Negativität von Heines Romantikbild ohne Berücksichtigung der kommunikativen Negativfolie gar nicht bestimmen läßt.

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  30. Siehe jedoch meine Kritik an Herbert Ciasen in Abschnitt iv.

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  31. Ich sehe einmal davon ab, daß ‘identische’ Resultate strenggenommen nicht als identisch gelten können, wenn sie aus unterschiedlichen theoretischen Ansätzen resultieren.

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  32. M. Prangel: Zwischen Dekonstruktionismus und Konstruktivismus. Zu einem systemtheoretisch fundierten Ansatz von Textverstehen, in: de Berg/Prangel (Hg.) 1993: 9–31, hier S. 21.

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  33. DHA 8/1: 127, B 5: 362.

    Google Scholar 

  34. DHA 8/1: 127, B 5: 362.

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  35. DHA 8/1: 127, B 5: 362.

    Google Scholar 

  36. DHA 8/1: 127, B 5: 362.

    Google Scholar 

  37. Vgl. Höhn 1987: 259.

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  38. DHA 8/1: 167, B 5: 410.

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  39. DHA 8/1: 191, B 5: 438.

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  40. DHA 8/1: 226, B 5: 477.

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  41. Dies ist natürlich proleptisch formuliert. Vgl. S. 142, Anm. 217.

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  42. DHA 8/1: 160, B 5: 402.

    Google Scholar 

  43. DHA 8/1: 161, B 5: 402/403.

    Google Scholar 

  44. DHA 8/1: 161, B 5: 403.

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  45. Der Aufsatz erschien in Goethes Zeitschrift Ueber Kunst und Alterthum in den Rhein und Mayn Gegenden (seit 1818 schlichtweg Ueber Kunst und Alterthum genannt) und war zwar nicht, wie man damals meinte, von Goethe selbst, wohl aber in Abstimmung mit ihm geschrieben worden.

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  46. DHA 8/1: 149, B 5: 388/389.

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  47. Die Kritik berührt übrigens insofern auch einen allgemeineren Punkt, als Goethe durch die Wortwahl (‘Alleinherrschaft’, ‘Unterdrückung’ usw.) bereits hier implizit mit der von Heine kritisierten feudalaristokratischen Periode parallelisiert wird.

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  48. DHA 8/1: 154, B 5: 394.

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  49. DHA 8/1: 154, B 5: 394/395.

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  50. DHA 8/1: 153, B 5: 393.

    Google Scholar 

  51. DHA 8/1: 157, B 5: 398.

    Google Scholar 

  52. DHA 8/1: 154, B 5: 395.

    Google Scholar 

  53. DHA 8/1: 154, B 5: 395.

    Google Scholar 

  54. DHA 8/1: 155, B 5: 395.

    Google Scholar 

  55. DHA 8/1: 155, B 5: 395.

    Google Scholar 

  56. DHA 8/1: 155, B 5: 396.

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  57. Siehe stellvertretend für andere Windfuhr 1976: 153–162.

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  58. Damit kann zugleich gezeigt werden, daß auch eine kommunikationstheoretische Analyse, die nicht zu neuen interpretativen Ergebnissen führt, sinnvoll ist, insofern sie nämlich bestehende Forschungsergebnisse theoretisch zu fundieren vermag.

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  59. Ciasen 1979.

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  60. Ciasen 1979: 11.

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  61. Ciasen 1979: 13 und 124.

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  62. “‘Rettende Kritik spannt Gegensätze zusammen: Als eine Kritik ist sie auf eine Destruktion dessen aus, was sie kritisiert, als rettende aber sucht sie das positive Moment im kritisierten Gegenstand zu bewahren’“, P. Bürger: Benjamins ‘Rettende Kritik’, in: Germanisch-romanische Monatsschrift, Neue Folge 23, 1973, S. 205, zit. in Ciasen 1979: 13.

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  63. Ciasen 1979: 67.

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  64. Das ist natürlich nicht als Kritik an Heine gemeint. Ihm kam es aufgrund seiner spezifischen kommunikativen Ausgangspunkte auf eine nuancierte Darstellung der Romantik gar nicht an.

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  65. Ciasen 1979: 89–90. Die in der vorliegenden Studie für wichtig erachteten Äußerungen Heines werden von Ciasen nicht einmal erwähnt. Vgl. zu Clasens Einschätzung von Heines Selbsttzeugnissen auch II.3, S. 133, Anm. 191.

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  66. Ciasen 1979: 135.

    Google Scholar 

  67. Ciasen 1979: 108.

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  68. DHA 8/1: 137, B 5: 374.

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  69. Ciasen dagegen interpretiert: “Wir können Heine nur zustimmen, daß es ihnen [= den Brüdern Schlegel -HdB] wirklich häufig gelungen ist, Kunstwerke von innen heraus zu beleuchten und ihre Schönheiten ans Tageslicht zu bringen, ihre Kritiken selbst wieder zu Kunstwerken zu machen” (Ciasen 1979: 105).

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  70. Vgl. nur meine Ausführungen zu Atta Troll, S. 64f.

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  71. Ciasen 1979: 93–95.

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  72. Auch unter rein textimmanenter Optik betrachtet ist Clasens Ansatz gelegentlich problematisch. So hilft er sich bei Heines Behandlung der romantischen Philosophie (insbesondere Schellings) mit der Bemerkung, daß Heine “[i]n Vergleichung mit den vorigen und folgenden Kapiteln […] sich mit dem hier ergriffenen Gegenstand nicht mit gleicher Präzision und von innen heraus wirkender Kritik auseinandersetzt” (Ciasen 1979: 117). Und nach einer kurzen Erläuterung: “Da Heine hier nur sehr kursorisch zu den vertretenen Ideen Stellung nimmt, wollen wir es mit diesen Bemerkungen genug sein lassen” (ibid.). Und Clasens Bemerkung, daß sich nach Heine in Fouqués Undine “die verschiedenen Elemente zu einem freudigen Ganzen harmonisch zusammenschließen”, während Heine (wie das Publikum) Fouqués spätere Werke zurückgewiesen habe (Ciasen 1979: 138), ist zumindest irreführend. Bemerkt doch Heine auch in bezug auf die Undine: “Diese Undine könnte man als die Muse der Fonquéischen [sic -HdB] Poesie betrachten. Obgleich sie unendlich schön ist, obgleich sie eben so leidet wie wir und irdischer Kummer sie hinlänglich belastet, so ist sie doch kein eigentlich menschliches Wesen. Unsere Zeit aber stößt alle solche Luft- und Wassergebilde von sich, selbst die schönsten, sie verlangt wirkliche Gestalten des Lebens, und am allerwenigsten verlangt sie Nixen, die in adligen Rittern [sic -HdB] verliebt sind” (DHA 8/1: 225/226, B 5: 477).

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de Berg, H. (1995). Goethe in der Romantischen Schule. In: Kontext und Kontingenz. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95640-8_7

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