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Aufklärung in der Literaturwissenschaft Ereignis Weimar Jena

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Wissenschaft und Aufklärung

Part of the book series: Wissenschaft und Aufklärung ((MUHW))

Zusammenfassung

Weimar und Jena, die herzogliche Residenz und die dazugehörige Universität, bieten im letzten Drittel des XVIII. und zu Beginn des XIX. Jahrhunderts lebhafteste Kultur, Geselligkeit, Dialog in einem. Wissenschaft fragt, vor allem in den historischen Disziplinen, in der Regel nicht allein, wie etwas gewesen oder geworden ist, sondern auch, was das, was da gewesen oder geworden ist, für uns heute bedeutet. Und wir tun gut daran, solchen Fragestellungen immer von neuem nachzugehen. Mittelbar wird so auch etwas an Aufklärung über Literaturwissenschaft herauskommen. Aufklärung, die Aufklärung des sokratischen XVIII. Jahrhunderts,1 darf als Nährboden für Kultur und Dialog gelten und Dialog, vor allem der aus der Umgebung des Sokrates entwickelte Dialog,2 als offene, auch öffentliche Außerungsform des geistigen Lebens. Für das Ereignis Weimar-Jena, in dem sich all das, was wir mit Aufklärung, Klassizismus, Klassik, Romantik, Idealismus zu verbinden gewohnt sind, überlagert, kann ich freilich hier nur so etwas wie ein ganz vorläufiges Strukturpapier bieten.3

Für den Druck überarbeitete Fassung des Vortrags vom 29. Januar 1996. —Unter dem Titel: „Ereignis Weimar-Jena. Zur Entdeckung des Zusammenhanges von Kultur und Dialog um 1800“ auch als Beitrag zu dem internationalen Colloquium: Natur, Kunst, Freiheit. Deutsche Klassik und Romantik aus gegenwärtiger Sicht, Universität Warschau, 6.–9. Oktober 1995.

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Literatur

  1. Vgl. Benno Böhm, Sokrates im achtzehnten Jahrhundert. Studien zum Werdegang des modernen Persönlichkeitsbewußtseins, Leipzig 1929 (Neumünster 21966).

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  2. Vgl. Rudolf Hirzel, Der Dialog. Ein literarhistorischer Versuch, 2 Bde., Leipzig 1895; H. G. Winter, Dialog und Dialogroman in der Aufklärung. Mit einer Analyse von J. J. Engels Gesprächstheorie, Darmstadt 1974.

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  3. Zusammen mit meinen Jenaer Kollegen Olaf Breidbach und Georg Schmidt habe ich aus dem Strukturpapier mittlerweile ein Forschungsprojekt entwikkelt, an dem Vertreter mehrerer Fächer unterschiedlicher Fakultäten beteiligt sind. Der Entwurf „Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800” liegt inzwischen der Deutschen Forschungsgemeinschaft vor.

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  4. Vgl. Dietrich Germann, Geschichte der Germanistik an der Friedrich-SchillerUniversität Jena, Diss. phil. Jena 1957, S. 9f. und 11f. Schützens Elogium liegt auch im Druck vor: Über G.E. Lessings Genie und Schriften in drei akademischen Vorlesungen, Jena 1782. Sowie Reinholds akademische Rede: Über die nähere Betrachtung der Schönheiten eines epischen Gedichtes [Oberon], als Erhohlung für Gelehrte und Studierende, in: Teutscher Merkur (1788, Mai) S. 385–404.

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  5. Vgl. Klaus Manger, Johann Heinrich und Ernestine Voß in Jena (1802–1805), in: Johann Heinrich Voß (1751–1826). Wissenschaftliche Tagung in der Eutiner Landesbibliothek vom 5. bis B. Oktober 1994 (Eutiner Forschungen, Bd. 5), Eu-tin 1996.

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  6. Vgl. Vossens Brief vom 13. Oktober 1803 an Johann Martin Miller, der mir dankenswerterweise in einer Transkription und Zusammenstellung von Alain Faure ( Nizza) vorlag. Vgl. dazu Manger (Anm. 5 ).

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  7. Homeri Carmina cum brevi annotatione. Accedunt variae lectiones et observationes veterum Grammaticorum cum nostrae aetatis critica; curante C. G. Heyne, Tom. I-VIII, Leipzig und London 1802. — Die von Voß zusammen mit Friedrich August Wolf und Heinrich Karl Abraham Eichstädt verfaßte Rezension erschien in der Allgemeinen Literatur-Zeitung im Mai 1803 in den Nummern 123–126, 128–131, 133, 136 und 138–141.

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  8. Hauptangriffsziel war Heynes Mythologieverständnis mit seiner Neigung zu mystifizierender, allegorischer Auslegung der griechischen Mythen. Vgl. Ernst Günther Schmidt, Jenaer Gräzistik um 1800, in: Evolution des Geistes: Jena um 1800. Natur und Kunst, Philosophie und Wissenschaft im Spannungsfeld der Geschichte, hg. v. Friedrich Strack, Stuttgart 1994, S. 245–269, hier S. 267f. — Vgl. zur Herausbildung von Literaturwissenschaft als Interpretationswissenschaft die Darstellung von Sigmund von Lempicki, Geschichte der deutschen Literaturwissenschaft bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, Göttingen 21%8, bes. S. 360f1., wo Herder als „Begründer der literarhistorischen Methodik” erscheint.

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  9. Johann Christoph Adelung, Versuch einer Geschichte der Cultur des menschlichen Geschlechts. Mit einem Anhang vermehrt: Entwurf der neuesten Culturgeschichte seit der Ideenwanderung über Freiheit und Rechte der Menschheit (Leipzig 21800), Königstein/Ts. r1979, Vorrede 5.

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  10. Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit, Dritter Theil, Dreizehntes Buch (gegen Ende); Historisch-kritische Ausgabe, bearb. v. Siegfried Scheibe, Berlin 1970, Bd. 1, S. 492.

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  11. Die unter diesem Titel von Mösers Tochter J. W. J. von Voigts, Berlin 17741786, herausgegebenen Stücke sind mehrheitlich zuerst in den Beilagen zu den Osnabrückischen Intelligenzblättern 1766ff. erschienen. Vgl. Justus Möser, Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe, Bd. 4–6: Patriotische Phantasien I-III, bearb. v. Ludwig Schirmeyer unter Mitwirkung v. Werner Kohlschmidt, Oldenburg/Berlin (1943–1949).

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  12. Es sei daran erinnert, daß Goethe, als er auf die»Lebens-Beschreibung Herrn Gözens von Berlichingen, Zugenannt mit der Eisern Hand” (1731) stieß, Ausschau nach einem Stoff gehalten hatte, dem ein „nationeller” Gehalt eignete. Vgl. Aus meinem Leben, Zweyter Theil, Siebentes Buch (Anm 10), Bd. 1, S. 222.

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  13. Vgl. Schillers Brief vom 26. Oktober 1787 an Ferdinand Huber, worin er berichtet, daß, nachdem er ihm aus seiner „Niederländischen Rebellion” vorgelesen hatte, Wieland erklärte, er sei „dazu gebohren”, Geschichte zu schreiben. Thomas C. Starnes, Christoph Martin Wieland. Leben und Werk. Aus zeitgenössischen Quellen chronologisch dargestellt, Sigmaringen 1987, Bd. 2, S. 115. Vgl. Schillers Werke. Nationalausgabe (NA), Bd. 24: Briefwechsel. Schillers Briefe 17. 4. 1785 — 31. 12. 1787, in Verbindung mit Walter Müller-Seidel hg. v. Karl Jürgen Skrodzki, Weimar 1989, Nr. 110, mit dem Hinweis im Kommentar, S. 410, auf Wielands rühmende Vorrede zum Dritten Buch von Schillers „Geschichte des dreyßigjährigen Krieges” im „Historischen Calender für Damen für das Jahr 1792”.

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  14. Vgl. Schillers Jenaer akademische Antrittsrede: „Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?” vom 26. Mai 1789, zuerst veröffentlicht im Teutschen Merkur (1789, November), S. 105–136: NA 17, 359–376.

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  15. Vgl. Hans Gerhard Graf, Goethe über seine Dichtungen. Versuch einer Sammlung aller Äußerungen des Dichters über seine poetischen Werke. Zweiter Theil: Die dramatischen Dichtungen, Bd. 1, Frankfurt a. M. 1903, S. 71–83: „Caesar”; Bd. 2, 1906, S. 343–351: „Mahomet”; Bd. 4, 1908, S. 186f.: „Sokrates”.

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  16. Vgl. Wieland, Briefe an einen jungen Dichter, III., in: Teutscher Merkur (1784, März ), S. 228–253.

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  17. Vgl. Jutta Heinz, Wissen vom Menschen und Erzählen vom Einzelfall. Untersuchungen zum anthropologischen Roman der Spätaufklärung, Berlin und New York 1996.

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  18. Vgl. die Aufsatzsammlung- Aufklärung und Gegenaufklärung in der europäischen Literatur, Philosophie und Politik von der Antike bis zur Gegenwart, hg. v. Jochen Schmidt, Darmstadt 1989. — Zur Komplementarität von Gegensätzen hingegen vgl. grundsätzlich Gottfried Gabriel, Ästhetischer „Witz” und logischer „Scharfsinn”. Zum Verhältnis von wissenschaftlicher und ästhetischer Weltauffassung. Antrittsvorlesung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena am 7. Dezember 1995, Erlangen und Jena 1996.

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  19. Vgl. die berühmte von Goethes „Maximen und Reflexionen”: „Klassisch ist das Gesunde, romantisch das Kranke.” Goethes Werke. Bd. XII: Schriften zur Kunst, Schriften zur Literatur, Maximen und Reflexionen, textkritisch durchgesehen von Erich Trunz und Hans Joachim Schrimpf, komm. v. Herbert von Einem und Hans Joachim Schrimpf (Hamburger Ausgabe), München 91981, S. 487. Vgl. Goethes Gespräche mit Eckermann unter dem 2. April 1829.

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  20. Musarion, oder die Philosophie der Grazien. Ein Gedicht, in drey Büchern, Leipzig 1769 (Hildesheim und Zürich r1987), S. 71 im Zweyten Buch: „Indessen wird, so sichtbar als es war, I Den beyden Weisen doch davon nichts offenbar. Die Herren dieser Art blendt oft zu vieles Licht; I Sie sehn den Wald vor lauter Bäumen nicht.” Vgl. auch Gottfried Willems, Von der ewigen Wahrheit zum ewigen Frieden. „Aufklärung” in der Literatur des 18. Jahrhunderts, insbesondere in Lessings „Nathan” und Wielands „Musarion”, in: Wieland-Studien 3 (1996), S. 11–48.

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  21. Vgl. zuletzt: Evolution des Geistes: Jena um 1800 (Anm. 8). Eine Gesamtdarstellung der in Weimar und Jena ereignisreichen und ereignishaften Vorgänge und vor allem auch der Umstände, die sie ermöglicht haben, fehlt. Schwerlich ist sie auch von einem Einzelnen zu leisten. Goethe selbst gedenkt seiner bedeutsamen Begegnung 1794 mit Schiller erst spät, nämlich im Aufsatz „Glückliches Ereigniß” in der Zeitschrift: Zur Morphologie 1.1 (1817), S. 90–96. Vgl. Facsimile und Handschrift in: „Glückliches Ereigniß”. Die Begegnung zwischen Goethe und Schiller bei der Tagung der Naturforschenden Gesellschaft in Jena am 20. Juli 1794. Mit Beiträgen von Jochen Golz, Helmut Brandt und Klaus Manger. Deutsche Schillergesellschaft Marbach am Neckar 1995. Vgl. auch Gottfried Willems, „Daß ich Ideen habe ohne es zu wissen, und sie sogar mit Augen sehe”. Goethes Jenaer Begegnung mit Schiller im Juli 1794 und sein aufklärerischer Naturbegriff. Antrittsvorlesung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena am 4. Juli 1994, Erlangen und Jena 1994.

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  22. Vgl. Thomas C. Starnes, Der Teutsche Merkur. Ein Repertorium, Sigmaringen 1994.

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  23. Vgl. u. a. Doris Kuhles, Deutsche literarische Zeitschriften von der Aufklärung bis zur Romantik. Bibliographie der kritischen Literatur von den Anfangen bis 1990, München, New Providence, London, Paris 1994.

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  24. Vgl. den Artikel „Weltliteratur” im Fischer Lexikon Literatur, hg. v. Ulfert Ricklefs, Frankfurt am Main 1996, Bd. 3, S. 1999–2002.

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  25. Horazens Briefe aus dem Lateinischen übersetzt und mit historischen Einleitungen und andern nöthigen Erläuterungen versehen von C. M. Wieland, hg. v. Hans Radspieler, Nördlingen 1986, S. B. Christoph Martin Wieland, Übersetzung des Horaz, hg. v. Manfred Fuhrmann (Werke, Bd. 9), Frankfurt am Main 1986, S. 13.

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  26. Johann Christoph Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der Oberdeutschen, Erster Theil, Leipzig 21793, Sp. 1354f.

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  27. Christoph Wilhelm Hufeland, Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern, Wien und Prag 1797, S. 234–237.

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  28. Hufeland (Anm 27), S. 236.

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  29. Vgl. den Artikel „Stil” im Fischer Lexikon Literatur (Anm 24), Bd. 3, S. 17981812. Im Gefolge von Adelungs „Geschichte der Cultur” (1782) erschienen von 1788 bis 1804 sieben Kulturgeschichten. Vgl. J. Niedermann, Kultur — Werden und Wandlungen des Begriffs und seiner Ersatzbegriffe von Cicero bis Herder, Florenz 1941. Vgl. B. Kopp, Beiträge zur Kulturphilosophie der deutschen Klassik. Eine Untersuchung im Zusammenhang mit dem Bedeutungswandel des Wortes Kultur, Meisenheim am Glan 1974. Ernst Cassirer, Zur Logik der Kulturwissenschaften. Fünf Studien (1942), Darmstadt 41980.

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  30. Hans-Joachim Weitz, „Weltliteratur” zuerst bei Wieland, in: Arcadia 22 (1987), S. 206–208.

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  31. Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, in: Sämtliche Werke. Kritische Studienausgabe in 15 Bänden, hg. v. Giorgio Colli und Mazzino Montinari, München, Berlin, New York 1980, Bd. 2, S. 599.

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  32. M. Tullius Cicero, Sämmtliche Briefe, übersetzt und erläutert v. C. M. Wieland. Vollendet und zum Druck befördert v. F. D. Grater, 7 Bde., Zürich 18081821. Vgl. Gottfried Günther/Heidi Zeilinger, Wieland-Bibliographie, Berlin und Weimar 1983, Nr. 1412.

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  33. Hg. v. Klaus Manger in: Wieland, Werke, Bd. 4, Frankfurt am Main 1988.

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  34. Vgl. zur Entstehung des Romans Klaus Manger, Klassizismus und Aufklärung. Das Beispiel des späten Wieland, Frankfurt am Main 1991, S. 9–29, sowie die Ausgabe (Anm 33), S. 1023–1129, bes. 1036ff.

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  35. Vgl. Wielands Aufsätze: Patriotischer Beytrag zu Teutschlands höchstem Flor (wenn es will), teilweise im Teutschen Merkur (1780, April), S. 90–102, vollständig in: C. M. Wielands Sämmtliche Werke, C1”4, Leipzig 1794–1811, hier Bd. 15, S. 335–362, bes. S. 355f. sowie: Über teutschen Patriotismus. Betrachtungen, Fragen und Zweifel, in: Neuer Teutscher Merkur (1793, Mai), S. 3–21, und Sämmtliche Werke, Bd. 29, S. 471–491.

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  36. Vgl. Friedrich Sengle, Wieland, Stuttgart 1949, S. 331–340.

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  37. Zu Wielands Poetik und Entscheidung für die Gattung des Briefromans vgl. Manger, Klassizismus und Aufklärung (Anm. 34 ), S. 46–105.

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  38. Vgl. Wielands Aufsatz: Das Geheimniß des Kosmopolitenordens, in: Teutscher Merkur (1788, August), S. 98–115, und (1788, November), S. 121–143. Dazu Klaus Manger, Wielands Kosmopoliten, in: Europäische Sozietätsbewegung und demokratische Tradition. Die europäischen Akademien der Frühen Neuzeit zwischen Frührenaissance und Spätaufklärung, hg. v. Klaus Garber und Heinz Wismann unter Mitwirkung v. Winfried Siebers, Tübingen 1996, Bd. 2, S. 1637–1667.

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  39. Johann Gottfried Herder, Briefe zu Beförderung der Humanität (1793–1796), in: Herder, Sämmtliche Werke, hg. v. Bernhard Suphan, Bd. 1–33, Berlin 18871913, Bd. 17.

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  40. Goethes Werke, hg. im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen (Weimarer Ausgabe — WA), IV. Abtheilung: Goethes Briefe, Bd. 1–50, Weimar 18871912. Goethes Briefe, Nachträge und Register, Bd. 51–53, hg. v. Paul Raabe, München 1990. — Briefe an Goethe. Gesamtausgabe in Regestform, Bd. lff. hg. v. Karl-Heinz Hahn, heute Stiftung Weimarer Klassik, Goethe-und Schiller-Archiv, Weimar 1980ff., bisher 5 Bde und Ergänzungsbd. 1995.

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  41. Wielands Briefwechsel, hg. v. der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, heute: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften durch Siegfried Scheibe, Berlin 1963ff.

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  42. Johann Gottfried Herder, Briefe. Gesamtausgabe 1763–1803, hg. v. den Nationalen Forschungs-und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in Weimar, heute Stiftung Weimarer Klassik (Goethe-und Schiller-Archiv), bearbeitet von Wilhelm Dobbek und Günter Arnold, Bd. 1–10, Weimar 1977–1996.

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  43. Schillers Werke, begr. v. Julius Petersen, fortgeführt v. Lieselotte Blumenthal […j, hg. im Auftrag der Stiftung Weimarer Klassik und des Schiller-Nationalmuseums in Marbach v. Norbert Oellers, Nationalausgabe (NA), Bd. 23–32: Schillers Briefe, Bd. 33–40: Briefe an Schiller, Weimar 1956–1995.

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  44. Von 1997 an soll die Historisch-kritische Edition von Goethes Tagebüchern erscheinen. Die Erschließung von Goethes Nachlaß wird für 1999 ff. geplant. Ein Neubeginn der abgebrochenen Edition von Goethes Amtlichen Schriften ist für 1999 ff. vorgesehen. Vgl. Volker Wahl, „Wir haben es mit einem, wenngleich eindrucksvollen, ja in seiner Art bewundernswerten Torso zu tun”. Zur Editionsgeschichte von Goethes Amtlichen Schriften, in: Leben und Wahrheit in der Geschichte. Festgabe zum 90. Geburtstag von Hans Tümmler, hg. v. Herbert Hömig, Bochum 1996, S. 99–118.

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  45. Vgl. Robert Steiger, Goethes Leben von Tag zu Tag, Zürich/München 1982ff.

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  46. Richard Sennett, Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität, Frankfurt am Main 1983.

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  47. WA IV, 24, 153.

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  48. Mit dieser Anlehnung an Max Webers Beschreibung der „entzauberten” Welt und dem in ihr ausgetragenen Krieg der Werte sei zugleich auf die Arbeit: Kritische Studien auf dem Gebiet der kulturwissenschaftlichen Logik (1906) verwiesen; vgl. Max Weber, Rationalisierung und entzauberte Welt. Schriften zu Geschichte und Soziologie, hg. v. Friedrich Hauer und Wolfgang Küttler, Leipzig 1989, S. 120–201. Weber nimmt in Eduard Meyers Schrift: Zur Theorie und Methodik der Geschichte. Geschichtsphilosophische Untersuchungen, Halle 1902, daran Anstoß, daß das Wort „notwendig” in der Geschichte nur bedeute, daß die „Wahrscheinlichkeit”, Weber ergänzt: eines historischen Erfolges aus gegebenen Bedingungen, „einen sehr hohen Grad erreicht, daß etwa die ganze Entwicklung auf ein Ereignis hindrängt”. Ein solches Notwendigkeitsurteil für historische Prozesse, hier für das Ereignis Weimar-Jena, ist freilich unangebracht. In Wahrheit setze jede Vergleichung auf dem Gebiet des Historischen voraus, „daß durch Beziehung auf Kultur-,Bedeutungen` bereits eine Auslese vollzogen ist,welche, unter Ausschaltung einer vollen Unendlichkeit von sowohl,generellen’ als,individuellen` Bestandteilen des,Gegebenen`, Zweck und Richtung der kausalen Zurechnung positiv bestimmt” (S. 137f.).

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  49. Daß eine solche Blütezeit wie die Weimars kein Dauerereignis bleiben konnte, muß nicht betont werden. Der dadurch, schließlich ja einer Kleinstadt, nach Anspruch und Verpflichtung erwachsenen Bürde mußte Weimar, konnte Weimar sich kaum erwehren. Die dabei wirksam werdenden Kräfte, ihre Mechanismen sähe man freilich gern einmal dargestellt. Für die aus aller Epigonalität heraus versuchte Neubelebung stehe folgendes Beispiel: „Gegenwärtig ist Weimar nur ein geographischer Punkt, ein Asyl, geehrt um der Hoffnungen willen, welche die Erinnerungen ablösen möchten, ein neutrales Gebiet, offen für die Gedankenpracht, die auf seinem Boden sich zu entfalten wünscht.” So Franz Liszt zur Goethe-Stiftung 1850, an den Richard Wagner am 24. Dezember 1850 aus Zürich schreibt: „Wahrlich, teurer Freund, Du hast aus diesem kleinen Weimar für mich einen wahren Feuerherd des Ruhmes gemacht”. Nach: Weimar im Urteil der Welt. Stimmen aus drei Jahrhunderten, hg. v. Herbert Greiner-Mai in Zusammenarbeit mit Gerhard Hendel, Annerose und Wolfgang Schneider, Berlin und Weimar 1977, S. 204 und 218. Liszt fährt an der zitierten Stelle hinsichtlich einer Perspektive für „Neu-Athen” fort: „Um aber ein dauerndes,gewissermaßen mit Weimars Boden verwachsendes Interesse diesem zu gewinnen, müßte man, da sich keine Stadt stets mit großen Menschen bereichern läßt, darauf bedacht sein, sie mit großen Dingen zu bereichern.”

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  50. Den „ruhigen Herrscher im Reiche des Geistes”, den „Olympier”, scheint selbst der Adler am apollinischen Goethe-Denkmal von Hermann Hahn in Chicago 1914 noch zu erinnern. Vgl. Rolf Selbmann, Dichterdenkmäler in Deutschland. Literaturgeschichte in Erz und Stein, Stuttgart 1988, S. 119, 185 u.ö. Vgl. Dietmar Grieser, Irdische Götter. Idole und ihre Kultstätten, München/Wien 1980.

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  51. Vgl. stellvertretend Georg Rietschel, Das Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar. Zur Geschichte seiner Entstehung, in: Westermanns Monatshefte 52 (1904), S. 98–107 und 435–448; Werner Deetjen, Die Entstehung des Goethe-SchillerDenkmals in Weimar, in: Mitteilungen des Deutschen Schillerbundes Weimar, Nr. 70 (Februar 1935), S. 14–24. Sowie: Denkmäler im 19. Jahrhundert. Deutung und Kritik, hg. v. Hans Ernst Mittig und Volker Plagemann, München 1972.

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  52. Vgl. Herbert Dinkel, Herder und Wieland, Diss. phil. München 1959.

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  53. Vgl. Klaus Oettinger, Phantasie und Erfahrung. Studien zur Erzählpoetik Christoph Martin Wielands, München 1970, S. 120–140. Albert R. Schmitt, Wielands Urteil über die Brüder Schlegel. Mit ungedruckten Briefen des Dichters an Carl August Böttiger, in: Journal of English and Germanic Philology 65 (1966), S. 637–661. Ernst Behler, Das Wieland-Bild der Brüder Schlegel, in: Christoph Martin Wieland. North American Scholarly Contributions an the Occasion of the 250th Anniversary of Birth 1983. Nordamerikanische Forschungsbeiträge zur 250. Wiederkehr seines Geburtstages 1983, hg. v. Hansjörg Schelle, Tübingen 1984, S. 349–392.

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  54. Vgl. Peter Kapitza, Ein bürgerlicher Krieg in der gelehrten Welt. Zur Geschichte der Querelle des Anciens et des Modernes in Deutschland, München 1981.

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  55. Adelung (Anm 9), Vorrede unter 3.

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  56. Adelung (Anm. 9), Vorrede unter 6.

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  57. Diese Kommentare setzen im September 1789 im Teutschen Merkur ein. Schon im Oktober folgt dann Wielands „Kosmopolitische Adresse an die Französische Nationalversammlung”; vgl. Thomas C. Starnes, Der Teutsche Merkur (Anm. 22), S. 46ff. Vgl. Christoph Martin Wieland, Politische Schriften, insbesondere zur Französischen Revolution, Bd. I-III, hg. v. Jan Philipp Reemtsma, Hans und Johanna Radspieler, Nördlingen 1988.

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  58. Vgl. Schillers Brief an Goethe vom 29. November 1794, NA 27, 94.

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  59. Vgl. Wolfdietrich Rasch, Goethes „Iphigenie auf Tauris” als Drama der Autonomie, München 1979.

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  60. Vgl. Achim Aurnhammer, Torquato Tasso im deutschen Barock, Tübingen 1994, sowie: Torquato Tasso in Deutschland. Seine Wirkung in Literatur, Kunst und Musik seit der Mitte des 18. Jahrhunderts, hg. v. Achim Aurnhammer, Berlin, New York 1995.

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  61. Im Aufsatz „Über den Granit”, den Goethe am 18. Januar 1784 diktierte, gründen seine geologischen Ansichten. Vgl. WA II, 9, 171–177 und 311f.

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  62. Ich fürchte den Vorwurf nicht, daß es ein Geist des Widerspruchs sein müsse, der mich von Betrachtung und Schilderung des menschlichen Herzens, des jüngsten, mannichfaltigsten, beweglichsten, veränderlichsten, erschütterlichsten Theils der Schöpfung zu der Beobachtung des ältesten, festesten, tiefsten, unerschütterlichsten Sohnes der Natur geführt hat.” WA II, 9, 173.

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  63. Goethes breitgefächerte Sammeltätigkeiten bedürften, insbesondere vor dem Hintergrund anderer Sammlungen im Raum von Weimar und Jena, einer vergleichenden Gesamtwürdigung. Zu Goethe als Kunstsammler vgl. Margarete Oppel, Kunst-Ideal und Sammlungstätigkeit, in: Goethe und die Kunst, hg. v. Sabine Schulze, Frankfurt am Main und Weimar 1994, S. 60f. Sowie: Erich Trunz, Goethe als Sammler (1961), in: Goethe-Jahrbuch 89 (1972), S. 13–61.

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  64. Auf der Grundlage seiner frühen Schrift: Von den äußerlichen Kennzeichen der Foßilien, Leipzig 1774, entwickelte Abraham Gottlob Werner (1749–1817) als Inspektor der Mineraliensammlung und Lehrer der Mineralogie und Bergbaukunde an der Bergakademie Freiberg das bedeutende „Wernersche Mineralsystem”.

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  65. Vgl. Goethes Entwurf zu einem Lehrgedicht: WA I, 5.2, 405f., mit dem er sich auf Antoine Laurent de Jussieu, Genera plantarum secundum ordines natura-les disposita, Paris 1789, bezieht. Jussieu (1748–1836) war Professor der Botanik in Paris.

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  66. Vgl. Werner Busch, Die Ordnung im Flüchtigen — Wolkenstudien der Goethezeit, in: Goethe und die Kunst (Anm 63 ), S. 519–527.

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  67. Vgl. Goethes Brief an Schiller vom B. Dezember 1798, NA 38. 1, 14.

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  68. Vgl. Goethes Aufsatz: Der Sammler und die Seinigen, WA I, 47, 121–207, hier S. 143. Vgl. generell Willems (Anm. 21).

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  69. Nach Margarete Oppel (Anm 63), S. 61.

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  70. Georg Melchior Kraus (1737–1806), Schüler von Johann Heinrich Tischbein, wurde 1776 der erste Direktor der herzoglichen Zeichenschule. Sein Aquarell ist im Besitz der Stiftung Weimarer Klassik, Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Eine Abbildung findet sich in: Goethe und sein Kreis. Erläutert und dargestellt in 651 Abbildungen, mit einer Einführung in das Verständnis von Goethes Persönlichkeit von Franz Neubert, Leipzig 1919, S. 125, auch in: Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte, hg. v. Gitta Günther, Wolfram Huschke und Walter Steiner, Weimar 1993, S. 439. — Außer den dargestellten Personen gehörten u. a. zur Tafelrunde: Wieland, Charlotte von Stein, Friedrich Justin Bertuch, Johann Carl August Musäus, Johann Joachim Christoph Bode, Carl Ludwig von Knebel, auch Schiller und zahlreiche Gäste.

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  71. WA IV, 6, 171. In Gotha hingegen, von wo aus Goethe seinen Brief mit Boten nach Weimar schickt, sind „die Partien des Gartens gegen einander selbst verschlossen, und stellen Vorhöfe, Tempel und Heiligstes vor” (ebd.).

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  72. Es läßt sich nicht retrospektiv ein „Strukturwandel der Öffentlichkeit” supponieren, wie ihn Jürgen Habermas, Frankfurt 31973, vorstellt. Öffentlichkeit als der Raum, in dem sich öffentliche Meinung formiert — vgl. John A. McCarthy, Öffentlichkeit, in: Lexikon der Aufklärung. Deutschland und Europa, hg. v. Werner Schneiders, München 1995, S. 292–294, — bedürfte sowohl hinsichtlich ihrer Genese als auch bezüglich ihrer Strukturierung einer gründlichen Untersuchung. Vgl. Aufklärung und literarische Öffentlichkeit, hg. v. Christa Bürger u. a. (1980) sowie den Artikel „Öffentlichkeit” von L. Hölscher in: Geschichtliche Grundbegriffe 4 (1978). Außerdem: Lesegesellschaften und bürgerliche Emanzipation. Ein europäischer Vergleich, hg. v. Otto Dann, München 1981. Ulrich Im Hof, Das gesellige Jahrhundert. Gesellschaft und Gesellschaften im Zeitalter der Aufklärung, München 1982. Es wäre wohl unglücklich, vor allem für das Ereignis WeimarJena, Öffentlichkeit auf literarische Öffentlichkeit zu reduzieren. Man denke nur an die von den Autoren intendierte Urbanität, ihr weites Verständnis von Kultur mitsamt der Politesse oder auch Zivilisation. Vgl. Sennett (Anm 46) oder: Georg Bollenbeck, „Bildung” und „Kultur”, Glanz und Elend eines deutschen Deutungsmusters, Frankfurt am Main 1994.

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Manger, K. (1997). Aufklärung in der Literaturwissenschaft Ereignis Weimar Jena. In: Enskat, R. (eds) Wissenschaft und Aufklärung. Wissenschaft und Aufklärung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95866-2_4

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