Zusammenfassung
Der medizinisch-technische Fortschritt und die Arzneimittelentwicklung haben Versorgungsmöglichkeiten und Behandlungsaussichten auch für Krankheiten geschaffen, die noch vor einigen Jahren als unbehandelbar und damit als tödlich galten. Zugleich ändert sich mit zunehmender Lebenserwartung und bei gleichzeitigem Geburtenrückgang die Altersstruktur der Bevölkerung deutlich; es ist von “Überalterung der Bevölkerung” die Rede. So kommen immer mehr Menschen in den Genuß dieser neuen Therapiemöglichkeiten. Damit entstehen Kosten, die oft gerade wegen der Neuartigkeit der Behandlung sehr hoch sind und die bei der Versorgung chronisch Erkrankter über lange Zeiträume hinweg anfallen. Mit dem Anstieg der Kosten für Gesundheitsleistungen, die hauptsächlich die gesetzliche Krankenversicherung zu tragen hat, steigen zwangsläufig auch die Beiträge der Versicherten und deren Arbeitgeber seit Jahren mehr oder weniger kontinuierlich. Die Politiker sehen die Notwendigkeit zu handeln, wobei sie zunächst klären müssen, ob im Interesse der Patienten und ihrer Versorgung vom Grundsatz der Beitragsstabilität abgegangen, ob im Interesse der Versicherten und der Gesamtwirtschaft daran festgehalten werden soll oder ob der Grundsatz der Beitragsstabilität als Orientierungsgröße der Gesundheitspolitik prinzipiell zu überprüfen ist (SVR KAiG 1991).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
AOK Bundesverband 1986: Neuordnung des Pharmamarktes. Standpunkt 1986; 1
am Orde, B. 1991: Nachträgliches Herumkurieren an Symptomen — Anmerkungen zur Negativliste II für Arzneimittel. Soziale Sicherheit 1991;40(8–9):244–245
Arnold, M. 1993: Solidarität 2000. Stuttgart: Enke
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft 1992: Arzneiverordnungen. 17. A. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag
Baumheier, U. 1992: Öffentliche Verwaltung und Pharmaindustrie. Dissertation, Universität Konstanz
Bernardi-Schenkluhn, B. 1992: Politischer Problemdruck und Reformstrategien im Vergleich. In: Alber J, Bernardi-Schenkluhn B, Hrsg. Westeuropäische Gesundheitssysteme im Vergleich. Frankfurt: Campus: 623–700
Blanke, B, Perschke-Hartmann, C. 1990: Das GRG auf dem Prüfstand. Soziale Sicherheit 1990;39 (11): 329–336
Braun, R. 1989: Umsetzung des GRG aus der Sicht der Apotheker. In: Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände — ABDA, Hrsg. Apotheken-Report No. 34. Frankfurt: 15–27
Bundesausschuß der Ärzte und Krankenkassen 1992: Preisvergleichsliste. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag
Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung 1990: Übersicht über die soziale Sicherheit. Bonn
Bundesminister für Gesundheit 1991: Übersicht über die durch Verordnung über unwirtschaftliche Arzneimittel in der gesetzlichen Krankenversicherung vom 21. Februar 1990 aus der Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung ausgeschlossenen Arzneimittel. BAnz No. 184 b, 1. Oktober 1991
Bundesminister für Gesundheit 1991a: Daten des Gesundheitswesens. Baden-Baden: Nomos
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) 1987: Positionspapier des Bundesverbandes des Pharmazeutischen Industrie e.V. zur GKV-Strukturreform. Pharm Ind;49 (10): 1006–1010
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) 1988: Kodex der Mitglieder des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. Aulendorf: Editio Cantor
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) 1988: BPI-Kritik am GRG-Entwurf. Pharmlnd;50(9): 1023–1034
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) 1989: Stellungnahme zum ‘Referentenentwurf einer Rechtsverordnung über unwirtschaftliche Arzneimittel in der gesetzlichen Krankenversicherung’. 28. Juli 1989
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) 1991 : Basisdaten des Gesundheitswesens 1990. Frankfurt
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) 1993: Rote Liste 1993. Aulendorf: Editio Cantor
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) 1993: Pharma daten 93. Frankfurt
Bundesvereinigung Deutscher Apotheker — ABDA 1988: Zur Problematik des Festbetragssystems. Apotheken-Report; 33: 3–14
Deneke, J. F. V. 1990: Kammern in der pharmazeutischen Industrie. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag
Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren 1990: Jahrbuch Sucht 1991. Neuland: Hamburg
Deutscher Bundesrat 1985: Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes. Bundesrats-Drucksache 596/85, 20. Dezember 1985
Deutscher Bundestag 1958: Entwurf eines Gesetzes über den Verkehr mit Arzneimitteln (Arzneimittelgesetz). Bundestags-Drucksache 3654, 13. November 1958
Deutscher Bundestag 1975: Entwurf eines Gesetzes zur Neuordnung des Arzneimittelrechts. Bundestags-Drucksache 7/3060, 7. Januar 1975
Deutscher Bundestag 1976: Bericht des Bundestagsausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit, Unterausschuß “Arzneimittelrecht”. Bundestagsdrucksache 7/5091, 28. April 1976
Deutscher Bundestag 1982: Beschlußempfehlung zum Haushaltsbegleitgesetz 1983. Bundestags-Drucksache 9/2283, 9. Dezember 1982
Deutscher Bundestag 1984: Bericht über die Erfahrungen mit den Regelungen in der gesetzlichen Krankenversicherung über den Ausschluß bestimmter Arzneimittel aus der Leistungspflicht. Bundestags-Drucksache 10/2661, 20. Dezember 1984
Deutscher Bundestag 1986: Beschlußempfehlung und Bericht des Ausschusses für Jugend, Familie und Gesundheit (13. Ausschuß). Bundestags-Drucksache 10/5732, 24. Juni 1986
Deutscher Bundestag 1988: Entwurf eines Gesetzes zur Strukturreform im Gesundheitswesen (Gesundheits-Reformgesetz — GRG). Bundestags-Drucksache 11/2237, 3. Mai 1988
Deutscher Bundestag 1990: Endbericht der Enquete-Kommission “Strukturreform in der gesetzlichen Krankenversicherung”. Bundestags-Drucksache 11/6380, 12. Februar 1990
Deutscher Bundestag 1992: Entwurf eines Gesetzes zur Sicherung und Strukturverbesserung der gesetzlichen Krankenversicherung (Gesundheitsstrukturgesetz — GSG). Bundestags-Drucksache 12/3608, 5. November 1992
Dölle, W., Sander, A 1993: Transparenzkommission beim BGA aufgelöst. Pharm Ind; 55 (2): II/25–II/28
Feiden, K., Pabel, H. J. 1990: Arzneimittelrecht — Kommentar. Stuttgart: Deutscher Apotheker Verlag
Gesetz über den Verkehr mit Arzneimitteln (Arzneimittelgesetz) vom 16. Mai 1961, BGBl I 1533
Gesetz über die Werbung auf dem Gebiete des Heilwesens (Heilmittelwerbegesetz) vom 11. Juli 1965, BGBl 1604; in der Fassung der Bekanntmachung vom 18. Oktober 1978, BGBl 1677
Gesetz über den Verkehr mit Arzneimitteln (Arzneimittelgesetz) vom 24. August 1976, BGBl I 2445, 2448; geändert durch das Erste Gesetz zur Änderung des Arzneimittelgesetzes vom 24. Februar 1983, BGBl 1169; geändert durch das Zweite Gesetz zur Änderung des Arzneimittelgesetzes vom 16. August 1986, BGBl I 1296; geändert durch das Dritte Gesetz zur Änderung des Arzneimittelgesetzes vom 20. Juli 1988, BGBl I 1050; geändert durch das Vierte Gesetz zur Änderung des Arzneimittelgesetzes vom 11. April 1990, BGBl I 717
Gesetz zur Strukturreform im Gesundheitswesen (Gesundheits-Reformgesetz — GRG) vom 20. Dezember 1988; BGBl I Nr. 62:2477–2597
Gesetz zur Sicherung und Strukturverbesserung der gesetzlichen Krankenversicherung (Gesundheitsstrukturgesetz — GSG) vom 21. Dezember 1992; BGBl I Nr. 59:2266–2337
Geursen, R. 1993: Das Negative an Positivlisten. Arbeit und Sozialpolitik; 47 (1–2): 36–38
Glaeske, G. 1990: Festbeträge für Arzneimittel — Preiswettbewerb, wo aber bleibt die Qualität? WSI Mitteilungen; 43 (2): 97–109
Griesewell, G. 1993: Durchsetzung und Umsetzung — Das Gesundheitsstrukturgesetz im Spannungsfeld der Interessenpolitik. DOK: 75 (1/2): 39–48
Kannengießer, W. 1991: Der Patient ist die Krankenkasse. Frankfurter Allgemeine Zeitung 17. August 1991; 190: 11
Kassenärztliche Bundesvereinigung 1993: Diskussionsgrundlage zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens. Dt Ärztebl.; 90 (19): A1–1412–A1–1416
Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen 1991: Vereinbarung zur Wirtschaftlichkeitsüberwachung gem. 106 SGB V. Niedersächs Ärztebl.; 6: 30–42
Oesingmann, U. 1989: Arzneimittelverordnung in der Praxis — Was braucht der Kassenarzt? In: Ruhr-Universität — Institut für Sozialrecht, Hrsg. Neuregelung der Arzneimittelversorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung. Symposium Betriebliche Krankenversicherung: 26–32
Reiners, H. 1987: Ordnungspolitik im Gesundheitswesen — Ausgangspunkte und Konzepte. Bonn: WidO-Materialien Band 30
Rieger, H. J. 1984: Lexikon des Arztrechts. Berlin: de Gruyter
Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen 1987: Medizinische und ökonomische Orientierung. Jahresgutachten 1987. Nomos: Baden-Baden
Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen 1988: Medizinische und ökonomische Orientierung. Jahresgutachten 1988. Baden-Baden: Nomos
Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen 1990: Herausforderungen und Perspektiven der Gesundheitsversorgung. Jahresgutachten 1990. Baden-Baden: Nomos
Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen 1991: Stabilität ohne Stagnation? Sondergutachten, Bonn
Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen 1992: Ausbau in Deutschland und Aufbruch in Europa. Jahresgutachten 1992. Baden-Baden: Nomos
Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen 1994: Gesundheitsversorgung und Krankenversicherung 2000 — Eigenverantwortung, Subsidiarität und Solidarität bei sich ändernden Rahmenbedingungen. Sachstandsbericht Kurzfassung, Bonn
Sander, A. 1990: Arzneimittelrecht — Kommentar für die juristische und pharmazeutische Praxis. Köln: Kohlhammer
Schirmer, H. D. 1986: Die “neue” Preisvergleichskonzeption des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen. Pharm Ind; 48 (1): 33–43
Schöffski, O. 1990: Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen von Arzneimitteln. Hannover: duphar med script
Schwabe, U., Paffrath, D. 1993: Arzneiverordnungsreport ’93. Stuttgart: Fischer
Sitzius-Zehender, H. 1989: Die wirtschaftliche Situation der Apotheken 1989 — Tendenzen und Entwicklungen. In: Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände — ABDA, Hrsg. Apotheken-Report 38. Frankfurt: 3–27
Standfest, E. 1989: Das GRG auf dem Prüfstand. Soziale Sicherheit; 38 (11): 322–328
Statistisches Bundesamt 1993: Statistisches Jahrbuch 1993 für die Bundesrepublik Deutschland. Stuttgart: Metzler-Poeschel
Windhofif-Héritier, A. 1987: Policy-Analyse. Frankfurt: Campus
Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland 1992: Das Wirtschaftschaftlichkeitsgebot und die Prüfung in der kassen- und vertragsärztlichen Versorgung. 5. A. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1994 Leske + Budrich, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Wagner, T.A. (1994). Gesundheitspolitische Steuerungsinstrumente des Arzneimittelmarktes. In: Blanke, B. (eds) Krankheit und Gemeinwohl. Reihe Gesellschaftspolitik und Staatstätigkeit, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95963-8_11
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95963-8_11
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-1222-7
Online ISBN: 978-3-322-95963-8
eBook Packages: Springer Book Archive