Zusammenfassung
Rüstung ist zwar eine notwendige, aber keineswegs hinreichende Bedingung und schon gar nicht die alleinige oder primäre Ursache für Kriege. Dennoch kann Rüstung den gewaltsam-kriegerischen Austrag von Konflikten nachgerade begünstigen. Die Verfügung über Waffen und Militärapparate macht Krieg rein materiell-technisch erst möglich und mag psychologisch und politisch die Bereitschaft und den Willen zu einem solchen Austrag stärken. Rüstung wirkt hier also möglicherweise als Stimulans für Krieg. Rüstung kann ferner in Gestalt von Rüstungswettläufen zur Verschärfung von Konfliktbeziehungen, zur Verstärkung von Drohpolitik, zu vermehrten Bedrohungsvorstellungen, Feindbildern, gegenseitigem Mißtrauen und möglichen Fehlwahrnehmungen und damit insgesamt zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Krieg beitragen. Rüstung mag auch schon lange vor Ausbruch von Krieg zu dessen Ursachen beitragen, indem einer Gesellschaft knappe Ressourcen für unproduktive, militärische Zwecke entzogen werden, die sie im Interesse von mehr sozialer Gerechtigkeit und ökonomischer Wohlfahrt besser für produktive Entwicklungszwecke einsetzen könnte und sollte.
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© 1994 Leske + Budrich, Opladen
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Matthies, V. (1994). Kriegsführung: Modernisierung und Professionalisierung. In: Immer wieder Krieg?. Analysen, vol 46. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95994-2_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-322-95994-2
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