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Warum sind sozialistische Länder am intersystemaren Technologie-Handel interessiert?

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Technikkontrolle und Internationale Politik

Part of the book series: Leviathan Sonderheft ((LSOND))

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Zusammenfassung

Wie kann der Aufschwung der ökonomischen Beziehungen zwischen kapitalistischen und sozialistischen Staaten erklärt werden, und welche Gründe haben die Regierungen in sozialistischen Ländern für das immer wieder betonte Interesse an intensiven Handelsbeziehungen mit dem Systemgegner? Die spektakuläre Ausweitung der Handelsbeziehungen zwischen den beiden Systemen bis Mitte der siebziger Jahre (und teils auch in späteren Jahren) hat, angesichts des vorher vergleichsweise geringen Umfangs, Anlaß zu vielfältigen Erklärungen gegeben. Was waren die Ursachen und Antriebskräfte? War der Handel, vor allem der Import von Technologie, für sozialistische Länder systemnotwendig, wie gelegentlich im Westen behauptet wird? Erfordert „das realsozialistische Herrschaftssystem ... aus systemstrukturellen Gründen immer von neuem ... kapitalistisches Know-how“?1 Ist Abhängigkeit die strukturelle Ursache für die Bereitschaft zur Kooperation? Haben sozialistische Länder keine Alternative zum Handel mit dem Westen?

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Literatur

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  17. Günter Hinkel, a. a. O., S. 856, schreibt apodiktisch: „Die Tendenz zur Internationalisierung des Wirtschaftslebens ist gesetzmäßig.“ Siehe auch Monika Wandrow, Technologieblockade gegen beiderseits vorteilhafte Wirtschaftsbeziehungen, in: IPW-Berichte 1/1985, S. 22.

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  21. Jürgen Nitz, a. a. 0., S. 25. Paul Freiberg, a. a. 0., S. 5, schreibt, „die Dank des beharrlichen Kampfes… um gleichberechtigte, gegenseitig vorteilhafte Wirtschaftsbeziehungen entwickelten Formen der Wirtschaftszusammenarbeit begannen sich von ihrem Inhalt und ihren Prinzipien her wegweisend für die Schaffung einer neuen internationalen Wirtschaftsordnung durchzusetzen…“. Dazu auch Jürgen Nitz, Europäische Sicherheit und ökonomische Zusammenarbeit, in: IPW-Berichte 1/1987, S. 4.

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  33. Auch zur Unterstützung der innergesellschaftlichen Reformen Gorbatschows, speziell der Notwendigkeit ökonomischer Leistungsreize, wird Lenin als Kronzeuge bemüht. Die von Lenin 1921 durchgesetzte „Neue Wirtschaftspolitik“ wird, statt wie bisher als taktischer Rückzug, nunmehr als langfristig vorausschauende Strategie interpretiert. Dazu Henrik Bischof, Reformmaßnahmen in der Sowjetunion, in: Studien der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn, April 1987, S. 29.

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  48. Max Schmidt/Gerhard Basler, Koalition der Vernunft und des Realismus, IPW-Berichte 5/1985, S. 3. Dazu ebenso das gemeinsame Papier von SPD und SED, a. a. O.

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Wulf, H. (1989). Warum sind sozialistische Länder am intersystemaren Technologie-Handel interessiert?. In: Albrecht, U. (eds) Technikkontrolle und Internationale Politik. Leviathan Sonderheft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97003-9_4

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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