„Zur Hölle mit der Realität!“ Zur Internalisierung des Realitätsprinzips speziell im Hinblick auf das Werk von W.R. Bion

Zusammenfassung

In den „Formulierungen über die zwei Prinzipien des psychischen Geschehens“ (1911) erläuterte Freud, daß die Internalisierung eines ‚Sinns für die Realität‘ die Grundlage für geistige Gesundheit und darüber hinaus das Leben selbst ist. Aus den ersten primitiven unbewußten mentalen Prozessen, die unter der Herrschaft körperlich-sinnlicher Lustbedürfnisse stehen, muß sich das organisierende und zivilisierende Ich entwickeln, ein Ich, das als Makler zwischen jenen begrenzten, archaisch-narzißtischen Bedürfnissen und der Realität der Außenwelt vermittelt. Der schrittweise, lebenslange Kampf um diese Anpassungsleistungen beruht auf der wiederholten Entdeckung der Trennung zwischen Selbst und Objekt und damit der Entdeckung von Abwesenheit, Verlust und Tod. Der Tod wird in diesem Stadium als Drohung der Vernichtung des Selbst erfahren. Ursprünglich vollzieht sich dies auf der Ebene von Teilobjektbeziehungen, doch finden schließlich die vitalen Austauschprozesse mit dem Objekt als ganzem statt, womit die Aufgabe der Idealisierung verbunden ist.

Übersetzung von G.H. Seidler und G. Schneider.