Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit fragt nach der Bedeutung internationaler Faktoren für interne politische Reformprozesse. Sie wurde angeregt und handelt von den Ende der achtziger Jahre einsetzenden Bemühungen in zahlreichen afrikanischen Staaten um die Einführung demokratischer Regierungssysteme. In diesem Sinne versteht sich die Untersuchung als Beitrag zur Debatte über externe und interne Ursachen bzw. Erklärungsfaktoren der afrikanischen Demokratisierungsprozesse. Die Arbeit stellt in einem umfassenderen Sinne aber auch den Versuch dar, einen Grenzbereich zwischen vergleichender politischer Systemlehre und Theorie internationaler Beziehungen (IB) zu erkunden, in den sich insbesondere die vergleichende Demokratisierungsforschung nur sehr zögerlich vorgewagt hat. Der afrikanische Kontext erscheint für ein solches Vorhaben besonders geeignet, da die politische Entwicklung in Afrika seit der Unabhängigkeit eng mit internationalen Faktoren verknüpft ist.
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Literatur
Die Methode des Vergleichs selbst erschwerte zudem eine Einbeziehung externer Variablen: “Comment comparer — dans le sens plutôt technique, c’est-à-dire la manipulation de variables indépendantes et dépendantes, etc. — des ensembles perméables à des déterminismes d’origine externe?” (Zolberg 1985: 573). Für Schmitter (1993: 6) war die komparatistische Forschung “so mired in an exclusively national approach to political culture and a predominantly regional approach to comparison that it has little to offer in the search for international and interregional generalizations. “
2 In der gleichen Studie hatte Whitehead (1986) allerdings eingeräumt, diese These könne nur für die untersuchte Region Geltung beanspruchen.
Vgl. etwa den vielzitierten Artikel ‘The roots of reform’ in Africa Confidential (27.7.90), wo u.a. behauptet wird “that the main cause of the wave of political change sweeping Africa is not the aspirations of African intellectuals, much as they long for liberty; nor is it a union of the political opposition and the masses, which has been cospicuous by its absence with fitful exceptions in Zambia, Kenya and Zaire. No. The principal cause of Africa’s wind of change is the World Bank and the donor countries. They are explicitly demanding political change as a condition for further loans to Africa.”
Vgl. auch die Literaturübersichten von Schmidt (1994) und Rijnierse (1993), in denen ein ganz ähnliches Fazit gezogen wird.
Ähnlich auch andere afrikanische Autoren wie Decalo (1992), Khadiagala (1992), Toula-bor (1993) und eine Minderheit der westlichen Afrikaforschung (Bates 1994 und Young 1993).
Dem Problem der Überdeterminierung — daß sich beobachtete Varianz aus verschiedenen Ursachen erklärt — läßt sich angesichts einer notwendigerweise begrenzten Zahl von untersuchten Fällen und einer problematischen Eingrenzung des Untersuchungsfeldes nur durch Bescheidenheit in den Schlußfolgerungen begegnen.
Ziemers Untersuchung über Demokratisierung in Westafrika etwa schloß externe Faktoren mit dieser Begründung aus seiner Analyse aus: “Nur angedeutet werden, nicht aber -gar mit ‘harten’ Daten — exakt bestimmt werden kann der Einfluß externer Faktoren auf die Formulierung politischer Entscheidungen, etwa das Gewicht ausländischen Kapitals oder die Rolle ausländischer Berater in Regierung und Verwaltung, deren Bedeutung außer Frage steht” (1984: 12). Es muß offen bleiben, ob der Einfluß interner Faktoren mit “härteren” Daten belegt oder “exakter” bestimmt werden kann.
Eine Liste der Gesprächspartner findet sich im Anhang. Ein geplanter längerer Forschungsaufenthalt in Kenia konnte aus verschiedenen Gründen nicht mehr durchgeführt werden. Das Kenia-Kapitel hat daher eine bedeutende schmalere Datenbasis. Angesichts der guten Sekundärliteratur und der Bedeutung Kenias für die untersuchte Fragestellung entschloß sich der Verfasser dennoch zur Abfassung der Fallstudie.
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© 1999 Leske + Budrich, Opladen
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Hartmann, C. (1999). Einleitung. In: Externe Faktoren im Demokratisierungsprozeß. Junge Demokratien, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97429-7_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97429-7_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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