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Part of the book series: Reihe Kindheitsforschung ((KIND,volume 12))

Zusammenfassung

Musik hören ist eine der beliebtesten und am häufigsten praktizierten Freizeitbeschäftigungen Jugendlicher (Strzoda/Zinnecker/Pfeffer 1996, 59ff; Fritzsche 1997, 363ff). Aus diesem Grund und wegen ihrer Rolle bei der Identitätskonstruktion Jugendlicher stellt die Rezeption von Musik und Videoclips eine wichtige Form der Mediennutzung Jugendlicher dar. Dennoch sparen sowohl Jugend- als auch Medienforscher meist das musikalische Verhalten von Kindern und Jugendlichen aus und überlassen das Feld den Musikpsychologen und -pädagogen. Diese Rezeptionsforscher zeichnen sich aber oft weder durch Wohlwollen noch durch Kompetenz gegenüber jugendkultureller Musik aus.1 Vielmehr schleppen sie immer noch den Ballast hochkultureller Ablehnung des Populären, Adornos „Ekel vor dem Leichten“ und vor den Menschen, die Leichtes konsumieren, mit sich herum. Dabei paart sich diese in der Kantschen Ästhetik wurzelnde Überhöhung des eigenen ästhetischen Standortes mit der kritisch-theoretischen These, alle Menschen, vermutlich mit der Ausnahme ihrer selbst, würden durch massenmedial vermittelte Musik gleichgemacht (Adorno 1962, 14ff, 35ff, 1301).2 Paradigmenwechsel in den Sozialisationstheorien und in den Medientheorien werden hier kaum zur Kenntnis genommen, geschweige denn in Forschungsfragen umgesetzt.3

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Literatur

  1. Zur Kritik der „Defizittheorie“ jugendlichen Umgehens mit Musik siehe Müller (1990, 210). Als Beispiel für Inkompetenz gegenüber jugendkultureller Musik siehe z.B. Langenbach (1994, 85f).

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  2. Zur Kritik dieser ästhetischen Position siehe z.B. Lewis (1978), Bourdieu (1979, 26, 756ff) und Silbermann (1979, 123 ff).

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  3. Vgl. die immer noch übliche Praxis, sich insbesondere bei „populären“ Forschungsgegenständen auf die Methode der Inhaltsanalyse zurückzuziehen und den Kontakt mit den Rezipienten zu vermeiden, z.B. im Falle volkstümlicher Musik (von Schönebeck 1992).

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  4. Zu den hier vernachlässigten Aspekten der Selbstsozialisation siehe Müller (1994; 1995a) sowie die dort angegebene Literatur.

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  5. Siehe die Serie „Lost in Music“/ZDF/3sat, in der musikalische Jugendkulturen, ihre Entstehungsgeschichte und Stilmittel den Fernsehzuschauern von kompetenten Selbstbildnern vorgestellt werden, z.B. „HipHop Hooray“, 1993.

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  6. Zum Verhältnis von Soul und HipHop vgl. die unten dargestellten Befunde.

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  7. Das Forschungsprojekt „Musikalische Sozialisation und Identität“ wird von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg gefördert.

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  8. „Finde ich sehr gut — finde ich gut — finde ich weder gut noch schlecht (geht so) — finde ich schlecht — finde ich sehr schlecht — kenne ich nicht“. Die Antworten der zusätzlichen Kategorie „kenne ich nicht“ wurden der Indifferenz-Kategorie zugeschlagen. Die im Fragebogen enthaltenen Genres sind der Tabelle 1 zu entnehmen.

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  9. „Jetzt hörst Du das Stück ... Das Stück ... höre ich sehr gern — höre ich gern — höre ich mir an — höre ich nicht so gern — will ich nicht hören“. Die ausgewählten Musikbeispiele sind in Tabelle 2 enthalten.

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  10. Zur Erhebung des Selbstkonzepts siehe Albrecht/Silbereisen (1993); zu den Items der Eltern- und Erwachsenenorientierung und der Orientierung an Gleichaltrigen siehe Oswald (1992, 330) und Georg(1992, 16).

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  11. „Stimmt absolut — stimmt im großen und ganzen — manchmal trifft es zu, manchmal auch nicht — stimmt eigentlich eher nicht — stimmt überhaupt nicht“.

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  12. „Ich gehöre dazu oder ich lebe so ähnlich — finde ich ganz gut, bin aber keiner — sind mir egal oder ich toleriere sie — kann ich nicht so gut leiden — lehne ich total ab“. Die Antworten der zusätzlichen Kategorie „darunter kann ich mir nichts vorstellen“ wurden der Indifferenz-Kategorie zugeschlagen.

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Johannes Fromme Sven Kommer Jürgen Mansel Klaus Peter Treumann

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© 1999 Leske + Budrich, Opladen

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Müller, R. (1999). Musikalische Selbstsozialisation. In: Fromme, J., Kommer, S., Mansel, J., Treumann, K.P. (eds) Selbstsozialisation, Kinderkultur und Mediennutzung. Reihe Kindheitsforschung, vol 12. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97447-1_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-97447-1_8

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-8100-2345-2

  • Online ISBN: 978-3-322-97447-1

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