Zusammenfassung
Die hier dargestellte Methode wurde in mehreren projektartigen Lehrveranstaltungen zur Fotografie als Forschungsmethode entwickelt und erprobt. Dabei stellte sich insbesondere diese Frage: Was sind Möglichkeiten und Grenzen, wenn Fotos als selbständiges Datenmaterial in einer sozialwissenschaftlichen Analyse benutzt werden, und wie kann dazu im einzelnen vorgegangen werden? In einem qualitativen Zugang zielt die Methode darauf, den Sinngehalt eines Fotos — unter einer bestimmten Fragestellung — möglichst optimal auszuschöpfen. Vorab definierte Kriterien, Festlegungen auf bestimmte Schlüsselreize (wie bei einer standardisierten Inhaltsanalyse) gibt es deshalb nicht. Vielmehr wird so offen wie möglich und ohne starre methodische Anleitung an das Material herangegangen.
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Beck, C. (2003). Fotos wie Texte lesen. Anleitung zur sozialwissenschaftlichen Fotoanalyse. In: Ehrenspeck, Y., Schäffer, B. (eds) Film- und Fotoanalyse in der Erziehungswissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97489-1_4
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