Schlußbetrachtung

Zusammenfassung

Zur Bewältigung der zunehmenden Komplexität im Entwicklungsprozeß und zur Steigerung der Innovationskraft ist das kreative Potential der hochqualifizierten Entwickler intensiver als bisher zu nutzen. Dazu eignen sich mechanistisch vorausplanende Managementansätze nach dem Prinzip der zentralen Intelligenz nicht. Überdies ist eine detaillierte Vorausplanung aufgrund der hohen Systemkomplexität und -dynamik ohnehin nicht möglich. Stattdessen wird der Ansatz verfolgt, das Verständnis fir die Belange des Gesamtsystems bei den dezentralen Intelligenzen zu verbessern. Dazu wurde ein Systemmodell als integrierender Rahmen entwickelt. In ihm sind die wesentlichen Elemente und Zusammenhänge des komplexen Systems Entwicklung dargestellt — wie z.B. Produkteigenschaften, Kundenwertigkeiten, Wettbewerberleistungen, Kosteneffizienzen, Produktionsprozesse, Prototypen, Lieferanteneinbindung, Kommunikation, Projektteams u.v.m. Aufbauend auf den Strukturen und Zusammenhängen im Systemmodell wurden in dieser Arbeit Analyse- und Visualisierungsinstrumente entwickelt. Diese sollen die dezentralen Intelligenzen dabei unterstützen, die Situation ihres Subsystems aus der Gesamtsystemperspektive zu beurteilen und so die Kernproblemfelder in ihrem Subsystem zu identifizieren. Die Problemfelder können von Subsystem zu Subsystem völlig verschieden sein. Das kreative Problemlösungspotential der Entwickler wird genutzt, indem sie die Situation in ihrem Subsystem aus Gesamtsystemsicht reflektieren und so eigenständig Handlungsabsichten generieren. Dabei ist sicherzustellen, daß sie die wesentlichen Ziele und Visionen des Gesamtsystems kennen und akzeptieren. Die in in dieser Arbeit entwickelten Visualisierungsinstrumente unterstützen das Senior-Management dabei, gemeinsam mit den Entwicklern die Visionen und Ziele fair das Gesamtsystem Entwicklung zu konstruieren (z.B. Technologievisionen, attraktive Innovationsfelder). Durch die Beteiligung der Entwickler bei der Festlegung der Gesamtsystemziele wird einerseits ihr Fachwissen und Ideenpotential genutzt, andererseits die Akzeptanz der Visionen und Ziele sichergestellt. Als Folge richten sich ihre Handlungsabsichten eigendynamisch auf ein Gesamtsystemoptimum aus.