Zusammenfassung
Der Traktat, den ich Ihnen vorstellen möchte, ist noch unpubliziert und unbeschrieben. So wie ich ihn gegenwärtig kenne, bestellter aus achtundzwanzig Einzelfragmenten, die mit mehr oder weniger großer Sicherheit achtzehn parthischen Handschriften zugeordnet werden können. Er ist ein manichäisches Literaturwerk, dessen zufriedenstellende Edition noch Arbeit an den Originaltexten erfordert. Weil fast alle zugehörigen Fragmente sich in der Berliner Akademie befinden, so betrachte ich diese Aufgabe als Chance und Herausforderung. Die Mitteilung, die ich hier gebe, möge als ein vorläufiger Bericht über meine bisher an diesem Werk geleistete Arbeit verstanden werden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
JA 1911, S. 499–589. Neue Ausgabe: H. Schmidt-Glintzer, Chinesische Manichaica, Wiesbaden 1987, S. 77–102.
Vgl. W. Sundermann, Mitteliranische manichäische Texte kirchengeschichtlichen Inhalts, in: Berliner Turfantexte 11, Berlin 1981.
W. Sundermann, Studien zur kirchengeschichtlichen Literatur der iranischen Manichäer I, in: AoF 13, 1986, S. 69–70.
Vgl. Anm. 3, S.70.
Eine mittelpersische Version der sogenannten „Missionsgeschichte“ ist in der Tat bezeugt, aber sie ist eher als eine Übersetzung aus dem Parthischen als aus dem Aramäischen anzusehen und keineswegs als Urtext (W. Sundermann, Studien zur kirchengeschichtlichen Literatur der iranischen Mani-chäer II, in: AoF 13, 1986, S. 313, 315).
Vgl. Anm 5, S. 312. M. Boyce, Manichaean Literature, in: Handbuch der Orientalistik, 1. Abt., 4. Bd., 2. Abschn., Lieferung 1, Köln 1968, S. 72.
G. Haloun und W. B. Henning, The Compendium of the Doctrines and Styles of the Teaching of Mani, the Buddha of Light, in: AM NS 3, 1952, S. 184–212.
Vgl. Anm. 7, S. 196, Anm. 5.
Boyce (vgl. Anm. 6), S. 74, W. B. Henning bei: Tsui Chi, Mo Ni Chiao Hsia Pu Tsan. „The Lower (Second?) Section of the Manichaean Hymns“, in: BSOAS 11, 1943, S. 216, Anm. 6.
Vgl. Anm. 3, S. 77–79.
Vgl. Anm. 3, S. 79.
Berlin 1960, S. 148.
Vgl. Anm. 12, S. XXXVIII.
Vollständig erhalten im M 295 /v/ (o) gy”n [o] /r/ wyfr’s (o). Auch in M 7265 + M 4526, M 4515 und M 5906. In soghdischer Transkription in TM 393 – 18 248 /r/ o ky(’)n wβr’s o. Der Titel wird erwähnt bei M. Boyce im Anm. 6 genannten Werk. S. 72.
W. B. Henning, Sogdica, London 1940, S. 50,
vgl. W. Sundermann, Namen von Göttern, Dämonen und Menschen in iranischen Versionen des manichäischen Mythos, in: AoF 6, 1979, S. 119, Anm. 36.
Vgl. Anm. 15, S. 33–34.
Zu den fünf Lichtelementen vgl. H. J. Polotsky, Manichäismus, in: Paulys Realencyklopädie der Classischen Altertumswissenschaft, Supplbd. 6, Stuttgart, col. 251, H. Ch. Puech, Le Manichéisme. Son fondateur, sa doctrine, Paris 1949, S. 77 mit Anm. 307. Detaillierte Dokumentation bei J. P. Asmussen, X”ātvānīft Studies in Manichaeism, Copenhagen 1965, S. 211–212. Die Folge der Elemente ist die in der östlichen Überlieferung übliche (E. Waldschmidt, W. Lentz, Manichäische Dogmatik aus chinesischen und iranischen Texten, in: SPAW, Phil.-hist. Kl. 1933, 13, S. 506–507). Auch der westlichen Überlieferung ist sie nicht fremd (M. Tardieu, Le Manichéisme, Paris 1981, S. 104).
Bisher belegt in F. C. Andreas, W. Henning, Mitteliranische Manichaica aus Chinesisch-Turkestan II, in: SPAW, Phil.-hist. Kl. 1933, S. 354, sowie in dem Anm. 2 genannten Werk auf S. 155.
H. Hübschmann, Armenische Grammatik I, Leipzig 1897, S. 214.
W. Bang, A. v. Gabain, Ein uigurisches Fragment über den manichäischen Windgott, in: Ungarische Jahrbücher 8, 1928, S. 249–250, Zeilen 4, 24–35, 37–38, 44.
G. Clauson, An Etymological Dictionary of Pre-Thirteenth-Century Turkish, Oxford 1972, S. 206.
M. Schwartz, Scatology and Eschatology in Zoroaster: on the Paronomasia of Yasna 48.10 and on Indo-European H 2 EG ‘to make taboo’ and the Reciprocity Verbs K W SEN(W) and *MEGH, in: Papers in Honour of Professor Mary Boyce, Acta Iranica 25, Leiden 1985, S. 487–490.
Vgl. Anm. 20, S. 248–251.
„Nase“ war Hennings Übersetzung dieses Wortes, das er n’whr transferierte (A list of Middle-Persian and Parthian words, In: BSOS 9, 1937, S. 85). Zu lesen ist aber n’wc (in M 83 /II/r/17/ und M 838 /r/1/ [n’](wc)). Mehrere neuiranische Formen des Wortes enden auf -j, dazu gehört auch soghd. nyc „Nasenflügel“ und Chwarezmisch n’c „Nase“ (G. Morgenstierne, Etymological Dictionary of the Shughni Group, Wiesbaden 1974, col. 48 s. v. Shughni näj). Keine dieser Formen erklärt aber das parthische w (<b eines älteren *nāhič?).
“g’c „Himmel“ ist eine parthische Entlehnung von aind. ākāśa- „the ether, sky or atmosphere” (M. Monier-Willams, A Sanskrit-English Dictionary, Oxford 1899, S. 126–127). Es gelangte als ”k’c auch ins Soghdische (N. Sims-Williams, A Parthian Sound-Change, BSOAS 42, 1979, S. 133–136).
Parth. snwhn gehört zu aw. snaoaδa- „Gewölk“ (Chr. Bartholomae, Altiranisches Wörterbuch, Berlin 1961, col. 1626), mp. snōy „(rain-, snow-)cloud“ (D.N. MacKenzie, A Concise Pahlavi Dictionary, London 1971, S.75). Was man an dieser Stelle erwartet, wäre etwa „Wolkenort, Atmosphäre“, also ein mit dem Suffix -an gebildetes Lokalnomen des Typs axtar wazan „Zodiacus“, wtl. „Ort, wo die Zodiakalzeichen sich bewegen“. Ein solches Suffix wird aber nur Verbalstämmen zugefügt, und das ist im vorliegenden Fall denkbar, wenn man neben dem aw. Substantiv snaoδa- einen gleichgebildeten Verbstamm annehmen dürfte. Möglich wäre dies, wenn das aw. Part.act. *snaoδ∂ṇtīš, das K. Hoffmann „weinend“ übersetzt (Aufsätze zur Indoiranistik 2, Wiesbaden 1976, S. 612), im wörtlichen Sinne als „tröpfelnd, Tränen vergießend“ verstanden werden darf.
R. Merkelbach, Mani und sein Religionssystem, in: Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften, Vorträge G 281, Opladen 1986, S. 40–42
A. Böhlig, The New Testament and the Concept of the Manichaean Myth, in: The New Testament and Gnosis, Essays in honour of R.McL. Wilson, ed. by A. M. B. Logan and A. J. M. Wedderburn, Edinburgh 1983, S. 97–98.
Fragmente der alttürkischen Parallele bei Bang-Gabain (vgl. Anm. 20) in den Zeilen /r/1–3/, von den Herausgebern nicht übersetzt.
Alttürkische Parallele in den Zeilen /r/4–24/ des Anm. 20 zitierten Aufsatzes.
Alttürkische Parallele in den Zeilen /r/24–37/ des Anm. 20 zitierten Aufsatzes.
Alttürkische Parallele in den Zeilen /r/37–50/ des Anm. 20 zitierten Aufsatzes. P. Zieme sagt mir, daß der türkische Text den Gedanken hinzufügt, daß dank der Wirksamkeit des Windgottes kaltes Wasser trinkbar wird.
§ 38 stellt fest, daß die irdischen Geschöpfe durch ihn geboren werden (’c hw z’ynd), was gewiß verstanden werden darf als „werden durch ihn gezeugt“. Vgl. chr.-soghd. cn... ’žt „geboren von“, was syr. ’wld „er zeugte“ übersetzt (W. Sundermann, Nachlese zu F. W. K. Müllers „Soghdischen Texten I“ 3. Teil, in: AoF 8, 1981, S. 210–212, Text 33).
Henning (vgl. Anm. 15), S. 34 mit Anm. 2.
W. Sundermann, Soghdisch š(’)yk/qn(h), in: AoF 11, 1984, S. 177–179.
Vgl. Polotsky (Anm. 17), col. 261. Manis eigene Beschreibung des Gegenstandes findet sich im Säbuhragän (D.N. MacKenzie, Mani’s Šābuhragān, in: BSOAS 42, 1979, S. 512–515). Er lehrt dort, daß „das Licht und die *Schönheit [der] Götter“ (h’n rwšnyh ’wd xwšn [’y yz]d’n) sich in jenen letzten Tagen erheben werden, und dadurch werde sich die Welt lösen aus ihrer „Hülle und Befestigung“. Das „Licht und die Schönheit“ der Götter sind zweifellos die Lichtelemente, so daß Mani selbst ihnen einen Anteil an der Bewahrung dieser Welt und ihrer Ordnung zugesprochen haben muß.
E. Rose, Die manichäische Christologie, Wiesbaden 1979, S. 89–116.
Vgl. A. Böhug, Zur Vorstellung vom Lichtkreuz in Gnostizismus und Manichäismus, in: Gnosis, Festschrift für Hans Jonas, Göttingen 1978, S. 473–507
W. Sundermann, Die vierzehn Wunden der Lebendigen Seele, in: AoF 12, 1985, S. 288.
C. R. C. Allberry, A Manichaean Psalm-Book, Stuttgart 1938, S. 54, vgl. Sundermann (Anm. 36), S. 295.
D. N. MacKenzie an der in Anm. 35 genannten Stelle.
[H.J. Polotsky, A. Böhlig], Manichäische Handschriften der Staatlichen Museen Berlin I, Kephalaia, 1. Hälfte, Stuttgart 1940, S. 166.
H. C. Puech, La conception manichéenne du salut, in: Sur le manichéisme et autres essais, Paris 1979, S. 26–31, 66.
A. Bohlig, J. P. Asmussen, Die Gnosis III, Der Manichäismus, Zürich, München 1980, S. 250, 262.
Böhlig-Asmussen (vgl. Anm. 41), S. 37, 75, 94, 189, 192, 266. Auch F.W.K. Müller, Handschriften-Reste in Estrangelo-Schrift aus Turfan, Chinesisch-Turkistan, II, Anhang zu den APAW 1904, Berlin 1904, S. 89 (Text M 177 /r/16 ff./), W. Sundermann, Mittelpersische und parthische kosmogonische und Parabeltexte der Manichäer, Berlin 1973, S. 83–86 (Zeilen 1650 und 1658–1660).
H.-J. Kumkeit, Manichaean Kingship. Gnosis at Home in the World, in: Numen 29, 1982, S. 27–28.
A. Böhlig, Denkformen hellenistischer Philosophie im Manichäismus, in: Perspektiven der Philosophie 12, 1986, S. 22–23, 28, idem, in dem Anm. 27 genannten Aufsatz, S. 95.
F. Ueberweg, Grundriß der Geschichte der Philosophie I, ed. K. Praechter, 14. Aufl., Darmstadt 1958, S. 420, 424
M. Pohlentz, Die Stoa, Geschichte einer geistigen Bewegung, Göttingen 1948, S. 67–68, idem, Stoa und Stoiker, Die Gründer, Panaitios, Poseidonios, Zürich und Stuttgart 1950, S. 75, 77, idem, Die Stoa, Geschichte einer geistigen Bewegung II, Göttingen 1955, S. 52.
H. H. Schaeder, Der Manichäismus nach neuen Funden und Forschungen, in: Morgenland 1936, S.99.
F. W. Sohn, Die Medizin des Zadsparam, Diss. Berlin 1980, S. 86–87.
Vgl. Anm. 47, S. 158, Anm. 85.
Vgl. Anm. 47, S. 40.
A. Freiman, Pand-nämak i Zardust. Der Pahlavi-Text mit Übersetzung, kritischen und Erläuterungsnoten, in: WZKM 20, 1906, S. 238–239
E. M. F. Kanga, Čītak Handarž i Pōryōtkēšān, A Pahlavi Text, Bombay 1960, S. 1, 13, 20.
J. P. Asmussen, Manichaeism, in: Historia Religionum I, ed. C. J. Bleeker, G. Widengren, Leiden 1969, S. 603, derselbe, Einige Bemerkungen zur Sasanidischen Handarz-Literatur, in: Accademia Nazionale dei Lincei 368, 1971, S. 272.
F.M.M. Sagnard, Clément d’Alexandrie, Extraits de Théodote, Paris 1970, S. 202 (78.2):(5 3 Freiman (vgl. Anm. 50), S. 241–242, Kanga (vgl. Anm. 50), S. 2, 2.3–4, S. 13, 20.
U. Bianchi, Zoroastrian Elements in Manichaeism, the Question of Evil Substance, in: Manichaean Studies, ed. P. Bryder, Lund 1988, S. 16–17. Bianchi bestreitet, daß mēnōg und gētīg in diesem Text positiv und negativ bewertet werden. „What is at stake here is not the opposition good/evil, but a distinction of levels, something like the opposition sometimes expressed in terms of heavenly mēnōk and earthly gētīk.“ Aber der Sinn des Abschnittes ist es ja nicht, eine wertfreie Beschreibung der menschlichen Natur und Herkunft zu geben, sondern den Menschen als ein von Natur gutes Wesen zu definieren. So eröffnet der Gegensatz mēnōg — gētīg denn auch eine ganze Reihe ethisch gegensätzlicher Begriffspaare („erschaffen“ — „[von selbst] geworden“, Ohrmazd — Ahriman, Götter — Dämonen, Gläubige — Gottlose, Mensch — Dämon, Geschöpf Ohrmazds — Geschöpf Ahrimans), von denen das erste Glied der menschlichen Natur entspricht.
Böhlig (vgl. Anm. 44), S. 15–16.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1991 Westdeutscher Verlag GmbH Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Sundermann, W. (1991). Der Sermon von der Seele. Ein Literaturwerk des östlichen Manichäismus. In: Der Sermon von der Seele. Rheinisch-Westfälische Akademie der Wissenschaften, vol 310. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98634-4_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-98634-4_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-322-98635-1
Online ISBN: 978-3-322-98634-4
eBook Packages: Springer Book Archive