Zusammenfassung
Strukturelle Bedingungen und Perspektiven von Desexisierung zu betrachten, ist nun meine Intention. Ausgangspunkt ist das in der Moderne hervorgebrachte Bündel von normalisierenden Praktiken, die Subjekte konstituiert und diese über ihre Körper sexisiert. Macht und Wahrheit bringen im Dispositiv „Führung“ normalisierende, d.h. sexisierende Praktiken innerhalb von Berufsarbeit sowie zugeschriebener gesellschaftlicher Funktionsbereiche für Subjekte hervor. Macht und Wahrheit bedingen damit die „leibliche Existenz“: „Geschlecht“, „Individuum“ und „Gesellschaft“ sind als sich gegenseitig durchdringende Kategorien sichtbar. Die im Dispositiv wirkenden Elemente zielen auf sexisierte Körper als „Geschlechter“, sie zielen auf „Führung“ und auf das sich hier konstituierende Wissen zu Differenz und Hierarchie als Praktiken der Macht. Führung als Macht- und Herrschaftstechnik zur „Aufzwingung gewisser Ziele“ (Lemke 2001: 86) und als Selbsttechnologie ist ein wesentlicher Bestandteil des sich abzeichnenden machtförmigen Wissens. Damit ist „Führung“ als sowohl kontextuelle als auch spezifisch institutionalisierte Praxis analysiert worden, die den Blick auch auf „lokale“ Formen des Wissens (Foucault 1978a: 62) richten lässt.
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Literatur
Turk betont aber auch: „Die Frage, was denn nun,eigentlich’ Institutionen sind, ist ohne Sinn“ (Turk 2000: 145).
Göhler bietet das Bild des „Steuermanns“ (Göhler 1997: 30) als Symbol fttr die Willensbe- ziehung politischer Institutionen an, „welche in Form der Macht,von oben’, von den Herrschaftsinhabem ausgeübt oder auszuüben versucht wird” (ebd.); er folgt hier der Weberschen Machtauffassung und zeigt mit dem Bild der Steuerung auf wichtige institutionelle Momente.
Als wichtigste Kriterien für „Diversity“ benennt Dröge (2002) die „Wertevielfalt und Pluralismus”, die „uneingeschränkte Zugangsmöglichkeit aller Mitarbeiterinnen zu allen Funktionen und Positionen“, entsprechend ihre Integration in informelle Kommunikationsstrukturen, die „Abwesenheit von Vorurteilen” und ein „niedriges Konfliktniveau“ (ebd.: 47).
Als „kulturelle Grammatik“ wird ein Regelwerk sozialer Ordnung bezeichnet, das „Ausdruck gesellschaftlicher Macht-und Herrschaftsbeziehungen” (autonome a.f.r.i.k.a. gruppe L. Blisset/S. Brünzels o.J.: 18) ist; dessen Strukturen durchdringen den „sozialen und kulturellen, öffentlichen wie nicht-öffentlichen… Raum“ (ebd.: 19) und bedingen Produktions-und Reproduktionsprozesse.
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Stroot, T. (2004). Institutionalisierung berufsbezogener De-Sexisierungspraktiken. In: Praktiken der Sexisierung in Führungspositionen. Forschung Soziologie, vol 202. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99275-8_6
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