Die Aktualität des Verhältnisses von Mensch und Natur: Zwischen Tradition und Überwindung des modernen Naturverständnisses

Zusammenfassung

Die wissenschaftliche Rationalität hat seit ihrer Etablierung bis dahin für unmöglich gehaltene Räume erschlossen und dabei wichtige Wegstrecken zurückgelegt. Ihre Genese wird begleitet von einer — quantitativ wie qualitativ — enormen Steigerung menschlicher Möglichkeiten. Materiell wie ideell hatte sie wesentlichen Anteil am Erfolg der Aufklärung und war in vielfacher Hinsicht Wegbereiterin des >Projekts der Moderne<, gleichwohl sie erst diesem ihre heute traditionelle Kontur verdankt.

»Das 17. Jahrhundert war so weise, die Vernunft als ein notwendiges Mittel in der Behandlung der menschlichen Angelegenheiten zu betrachten. Die Aufklärung und das 19. Jahrhundert waren so töricht, in der Vernunft nicht nur ein notwendiges, sondern ein hinreichendes Mittel zur Lösung aller Probleme zu sehen. Noch törichter wäre es, würden wir heute, wie manche es möchten, beschließen, daß die Vernunft, weil sie nicht hinreichend ist, auch nicht mehr notwendig ist.«

François Jacob (1983:94)