Zusammenfassung
Die Situation der Datenverarbeitung in Unternehmen ist dadurch gekennzeichnet, daß viele entscheidungsrelevante Informationen nicht in der adäquaten Form und zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Angesichts der Fortschritte in der Informationstechnik im Hinblick auf Hardware, Betriebssysteme und Datenbanken, angesichts der stark gesunkenen Investitionskosten für entsprechende Ausstattungen sowie angesichts der Verfügbarkeit effektiver Methoden und Werkzeuge zur Entwicklung EDV-technischer Anwendungen ist es angebracht, nach den Gründen zu fragen. Zwei mögliche Ursachen kommen in Betracht:
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Einesteils die in den Unternehmen selbst nicht geleistete Durchdringung fachlicher Anforderungen, so daß etliche Daten deswegen überhaupt nicht maschinell bearbeitet werden, weil bislang niemand definiert hat, welche Strukturen in welcher Weise zu verarbeiten sind. Obwohl die Wissenschaft der Wirtschaftsinformatik Methoden und Referenzmodelle zum Ermitteln und Umsetzen fachlicher Anforderungen in Programmsysteme hervorgebracht hat,1 können diese im Einzelfall nicht einfach übernommen werden. Die Entwicklung von Konzepten zur integrierten Informationsverarbeitung verursacht erheblichen Aufwand bei betriebswirtschaftlich nicht immer ohne weiteres quanitfizierbarem Nutzen.
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Die andere Ursache dürfte das Gegenteil nicht verfügbarer Informationen sein, nämlich ein unkontrolliert gewachsenes Nebeneinander von isolierten Anwendungssystemen für einzelne Aufgabenbereiche, die redundante Daten verarbeiten. Dieses seit einigen Jahren bekannte Phänomen wurde von VETTER als ‘Datenchaos’ bezeichnet und seine Beseitigung als das ‘Jahrhundertproblem der Informatik’ dargestellt2. Es wirkt sich dergestalt aus, daß wegen der Redundanz die Verläßlichkeit des Datenmaterials ständig in Frage steht und die Bewältigung der Redundanzen und die Wartung diverser Softwaresystem selbst ständig mehr Kräfte bindet als zur Verfügung stehen, um die ‘weißen’ Flecke auf der Landkarte der betrieblichen Informationen zu beseitigen.3
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© 1996 Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden
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Unterstein, M. (1996). Einleitung. In: Unternehmensübergreifende Modellierung von Datenstrukturen. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99444-8_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99444-8_1
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