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Gustav Landauer und das Düsseldorfer Heine-Denkmal Eine Marginalie deutscher Gedenkkulturgeschichte

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Heine-Jahrbuch 2009
  • 147 Accesses

Zusammenfassung

Mitten im Jubiläumslärm des Jahres 1913 — es stand im Juni das 25. Regierungsjubiläum Wilhelms II. und im Oktober die Zentenarfeier der Völkerschlacht bei Leipzig an — veröffentlichte Gustav Landauer, anarchistischer Sozialphilosoph und Herausgeber der Zeitschrift »Der Sozialist«, einen Gedenkartikel mit dem Titel »Vor fünfundzwanzig Jahren«, in dem er sich selbst und seinem Leben im wilhelminischen Kaiserreich ironisch die Ehre gibt:

Obgleich es zum Memoirenschreiben noch etwas zu früh ist, da es mir zwar nicht an Erlebnissen, wohl aber noch an der rückschauenden Haltung fehlt, habe ich mir erlaubt, aus Anlass des Regierungsjubiläums Wilhelms II. von mir zu reden und mir einen bescheidenen Fackelzug darzubringen.1

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Anmerkungen

  1. Gustav Landauer: Vor fünfundzwanzig Jahren. Zum Regierungsjubiläum Wilhelms II. — In: Der Sozialist 5 (1913), Nr. 12 (15.6. 1913), S. 89–91; auch in: ders.: Rechenschaft. Aufsätze aus der Zeitschrift »Der Sozialist«. Berlin 1919, S. 143–154.

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  2. Ebd., S. 143 f. Vgl. auch: Bismarck-Gymnasium Karlsruhe. Festschrift: Jahresbericht 1960/61. Karlsruhe 1961 und Eugene Lunn: Prophet of Community. The Romantic Socialism of Gustav Landauer. Berkeley et. al. 1973, S. 27 ff.

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  3. Eine Abbildung der Fichte-Medaille findet sich in Michael Matzigkeit (Hrsg.): »… die beste Sensation ist das Ewige…«. Gustav Landauer. Leben, Werk und Wirkung. Düsseldorf 1995 (Dokumente zur Theatergeschichte IX), S. 40.

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  4. Vgl. Gustav Landauer: Shakespeare. Dargestellt in Vorträgen. Hrsg. von Martin Buber. Frankfurt a. M. 1920. Bd. 1, S. 42–90; auch in: ders.: Dichter, Ketzer, Außenseiter. Essays und Reden zu Literatur, Philosophie, Judentum. Hrsg. von Hanna Delf. Berlin 1997, S. 194–221. Vgl. auch den Brief an Adolf Neumann vom 13. 6. 1917 in: Martin Buber, Ina Britschgi-Schimmer (Hrsg.): Gustav Landauer. Sein Lebensgang in Briefen. Frankfurt a. M. 1929, Bd. II, S. 182.

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  5. Gustav Landauer: Martin Buber. Eine Studie. — In: Neue Blätter. 3. Folge (1913). H. 1/2, S. 90–107; auch in: ders.: Dichter, Ketzer, Außenseiter. [Anm. 4], S. 162–170. Landauer spricht hier von »[…] aus Schwermut, Aufruhr, Zersetzung und Imitation gemischten Gestalten wie Börne oder Heine«.

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  6. Julius Bab hatte in seinem Aufsatz »Über den Anteil der Juden an der deutschen Dichtung der Gegenwart« (in: Mitteilungen des Verbandes der jüdischen Jugendverbände Deutschlands, Dezember 1912) das antisemitische Argument, die Juden seien zu originärer Kunst nicht fähig (Wagner), positiv aufgegriffen und damit eine heftige innerjüdische Kontroverse ausgelöst, an der sich auch Ludwig Strauß und Arnold Zweig beteiligten. Landauer zitierte Heine als ein modernes Beispiel jüdischer Poesie. Vgl. Gustav Landauer: Die Poesie der Juden. — In: Die Freistatt 1 (1913/14), Nr. 5 (22.8.1913), S. 321–324; vgl. auch ders.: Dichter, Ketzer, Außenseiter [Anm. 4], S. 175–177.

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  7. Zu Weihnachten 1889 hatte Landauer der Freundin ein Blumengebinde und ein Weihnachtsgedicht geschickt, in dem die Zeile steht: »Es mahnt mich an die eignen Kinderjahre/Die Tanne dort, denn Schabbeslamp und Christbaum/Vertrugen sich in meiner Jugendzeit!«. GLAA [Anm. 7], Nr. 98. Vgl. auch Gustav Landauer: Religiöse Erziehung. — In: Neue Rundschau. Freie Bühne für modernes Leben 2 (1891), H. 6 (11.2.1891), S. 134–138, hervorgegangen aus einem Vortrag, den der glühende Nietzscheaner, der Landauer zu dieser Zeit war, vor dem Neuphilologischen Verein Heidelberg gehalten hatte.

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  8. Vgl. Wilhelm Bölsche: Heinrich Heine. Versuch einer ästhetisch-kritischen Analyse seines Werkes und seiner Weltanschauung. Leipzig 1888. Die Selbstanzeige in: Der Kunstwart 1 (1887/88), S. 205.

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  9. Gustav Landauer: Die Geschwister. Novelle, 1890, unveröffentlichtes Manuskript. Vgl. GLAA [Anm. 7] 40, 73 und den Brief an den Bruder Friedrich vom November 1890, GLAA 73.

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  10. Gustav Landauer: Die Erdolchung der Kaiserin von Österreich. — In: Der Sozialist, 17.9.1898. Zitiert nach: Signatur g. l. Gustav Landauer im »Sozialist« (1892–1899). Hrsg. von Ruth Link-Salinger. Frankfurt a. M. 1986, S. 164–168, hier S. 164.

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von Wolzogen, H.D. (2009). Gustav Landauer und das Düsseldorfer Heine-Denkmal Eine Marginalie deutscher Gedenkkulturgeschichte. In: Kruse, J.A. (eds) Heine-Jahrbuch 2009. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00490-1_11

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