Johann Wolfgang Goethe: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe, hrsg. von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller, Gerhard Sauder und Edith Zehm. München 1985–1998.

Zusammenfassung

Der erste Teil dieser Rezension ist 1993 im Goethe-Jahrbuch erschienen (110. Band der Gesamtfolge, S. 353–360). Er behandelte die bis dahin vorliegenden Bände der Münchner Ausgabe. Nach dem Abschluß der Edition sollen nunmehr — mit dem Ziel einer zusammenfassenden Einschätzung des großen Unternehmens — einige der seither erschienenen Bände besprochen werden: als jeweils eigenständige Ergebnisse und zugleich unter besonderer Berücksichtigung des Beitrags, den sie zu Legitimation und Realisierung des methodischen Konzepts der Ausgabe — der Anordnung, Darbietung und Erschließung der Goetheschen Werke nach Maßgabe der Epochen im Schaffen des Dichters — leisten konnten. Die 1993 vorgetragenen prinzipiellen Erwägungen galten dem Zusammenspiel von Für und Wider bei der Beurteilung jenes Konzepts. Die Rollenverteilung in diesem Spiel hat sich seither beträchtlich zugunsten des Für verändert. Das Editionsprinzip hat sich zunehmend bewährt und an Überzeugungskraft gewonnen, je weiter die Ausgabe fortschritt. Dies darf als ein Erfolg von großer Tragweite angesehen werden: editionsgeschichtlich sowie in einem weiter ausgreifenden Sinne historisch, nämlich im Hinblick auf Genese, Erschließbarkeit und Wirkungen des komplexen Goetheschen Schaffens wie der einzelnen Produktionen.