Zusammenfassung
Es war wohl der ob seiner mitunter eher wild assoziierenden, denn stringent argumentierenden Texte berüchtigte Medientheoretiker Marshall McLuhan, der die mythische Figur des Narziß erstmals und explizit mit zeitgenössischer Mediengeschichte und -theorie in Verbindung brachte und ihn damit nach Freud und Lacan einmal mehr als eine Figur der Moderne reklamierte. Mit Psychologie oder gar Psychoanalyse hatte das indes wenig zu tun: Unangekränkelt von historischen und philologischen Problematisierungen konstituierte McLuhan in seinem 1964 erschienenen Buch Understanding Media den Mythos vom Narziß als die mediale Urszene schlechthin.
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Notizen
M. McLuhan, Die magischen Kanäle. Understanding Media, Düsseldorf u. a. 1968, 51.
Ovid, Metamorphosen, übers. und hrsg. v. H. Breitenbach, Stuttgart 1982, 105.
F. Kittler, Grammophon Film Typewriter, Berlin 1986, 116.
H. Münsterberg, The Photoplay. A Psychological Study, New York 1916
(Nachdruck unter dem Titel The Film. A Psychological Study, ed. by R. Griffith, New York 1970).
J. Lacan, »Das Spiegelstadiuni als Bildner der Ichfunktion, wie sie uns in der psychoanalytischen Erfahrung erscheint«, in: Schrifien I, Frankfurt a. M. 1975, 61–70.
H.-T. Lehmann, »Die Raumfabrik — Mythos im Kino und Kinomythos«, in: Mythos und Moderne, hrsg. v. K. H. Bohrer, Frankfurt a. M. 1983, 581.
G. Großklaus, Medien-Zeit, Medien-Raum: zum Wandel der raumzeitlichen Wahrnehmung in der Moderne, Frankfurt a. M. 1995, 42.
W. Benjamin, »Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit«, in: Gesammelte Schriften. Bd. I.2, Frankfurt a. M. 1974, 488.
K. Theweleit, Buch der Könige. Bd. 1: Orpheus (und) Eurydike, Frankfurt a. M. 1988, 366.
N. Luhmann, Die Realität der Massenmedien, Opladen 21996, 17.
T. Kleinspehn, Der flüchtige Blick. Sehen und Identität in der Kultur der Neuzeit, Reinbek 1989, 317 f.
Vgl. dazu N. Adamowsky, Spielfiguren in virtuellen Welten, Diss. Berlin 1998.
Vgl. dazu F. Kittler, »Fiktion und Simulation«, in: Aisthesis. Wahrnehmung heute oder Perspektiven einer anderen Ästhetik, Leipzig 1990, 196–213.
U. und R. Orlowsky, Narziß und Narzißmus im Spiegel von Literatur, Bildender Kunst und Psychoanalyse. Vom Mythos zur leeren Selbstinszenierung, München 1992, 64.
H. Schwartz, Déjà vu. Die Welt im Zeitalter ihrer tatsächlichen Reproduzierbarkeit, Berlin 2000, 219.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2002 Springer-Verlag GmbH Deutschland
About this chapter
Cite this chapter
Wegmann, T. (2002). Erkennen als Verkennen. Der mythische Narziß in der medialen Endlosschleife. In: Renger, AB. (eds) Narcissus. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02811-2_9
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02811-2_9
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01861-8
Online ISBN: 978-3-476-02811-2
eBook Packages: J.B. Metzler Humanities (German Language)