Zusammenfassung
Die derzeitige orthodoxe Auffassung von der Größe des Bach-Chors hat sich stets in hohem Maße auf die vermeintlichen Aussagen des Entwurffs gestützt.1 Dennoch ist es angemessen, davor zu warnen, »in den Vorschriften zur Organisation von Chören, mit denen der Entwurff beginnt, einen Beleg für die Bachsche Vokalbesetzung zu erkennen. Was immer seine Bemerkungen bedeuten oder nicht bedeuten mögen […], sie erlauben uns gewiß keine gesicherten Rückschlüsse auf seine tatsächlichen Aufführungen.«2 So weit Rifkin.Während Christoph Wolff mit ihm darin übereinstimmt, daß das Dokument »eine Rekonstruktion der Zusammensetzung des tatsächlichen Gesangs- und Instrumentalensembles schlicht und einfach nicht zuläßt«, 3 beruft er sich gleichzeitig auf »die beträchtlichen alternativen Ressourcen, die für Bach wie auch für seine Vorgänger und Nachfolger verfügbar« gewesen seien.4 Aus der Existenz von Ressourcen außerhalb der Thomasschule sollen wir folgern, daß Bach zum einen ohne weiteres auf erheblich mehr Sänger mit angemessenen Fähigkeiten zurückgreifen konnte und daß zum anderen allein deren Verfügbarkeit notwendigerweise belege, daß Bachs konzertierende Chormusik ursprünglich von mehreren Sängern pro Stimme gesungen worden sei.5
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Parrott, A. (2003). Zusätzliche Musiker. In: Bachs Chor Zum neuen Verständnis. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02812-9_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02812-9_9
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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