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Drama und Theater

Fragmente, Bühnenbearbeitungen, Übersetzungen

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Friedrich Schiller
  • 209 Accesses

Zusammenfassung

Mit »Wallenstein« hatte Schiller endgültig seine eigene, ihm gemäße dramatische Form gefunden. Aber es gehört zum Erregenden seiner Entwicklung als Dramatiker, daß er sich niemals mit einem fertigen Schema begnügte, sondern nach immer neuen Ausdrucksformen suchen mußte. Mochte »Maria Stuart« noch in engster Nachbarschaft zur tragischen Analysis des »Wallenstein« stehen, schon bei dem bald darauf folgenden Plan zum Mädchen von Orleans bekennt Schiller: „Jeder Stoff will seine eigene Form, und die Kunst besteht darin, die ihm anpassende zu finden. Die Idee eines Trauerspiels muß immer beweglich und werdend seyn, und nur virtualiter in hundert und tausend möglichen Formen sich darstellen“1. Diese Erkenntnis vom Wesen der dramatischen Form verbindet sich mit der neu durchbrechenden Leidenschaft zum Theater. Mehr und mehr wird Schiller, der lange Jahre in abgeschlossener Einsamkeit gelebt hat, die unmittelbare sinnliche Anschauung der Bühne zum unentbehrlichen Bedürfnis. Daraus wächst zunächst der Entschluß, wenigstens die Wintermonate in Weimar zu verbringen. „Die sinnliche Gegenwart des Theaters muß mir eine Menge faux frais ersparen, die mir jetzt unvermeidlich sind, weil ich die Vorstellung der lebendigen Masse nicht habe, und auch der Stoff soll mir alsdann reichlicher zufließen“2.

„Die Idee eines Trauerspiels muß immer beweglich und werdend seyn, und nur virtualiter in hundert und tausend möglichen Formen sich darstellen.“

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Anmerkungen

  1. vgl. Emil Staiger: Schillers »Agrippina«, in: Die Kunst der Interpretation, 1955, S. 132–160. Von früheren Arbeiten über Schillers Fragmente seien noch verzeichnet: Paul Böckmann, Schillers Geisteshaltung als Bedingung seines dramatischen Schaffens, 1925, und Wilhelm Spengler, Das Drama Schillers, 1932.

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  2. vgl. dazu Kurt Wais: Schillers Wirkungsgeschichte im Ausland, in: DVjs. Bd. 29, 1955, S. 475–508.

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Von Wiese, B. (1978). Drama und Theater. In: Friedrich Schiller. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02979-9_23

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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