Zusammenfassung
Der Dandysmus in seinem ästhetischen Amoralismus, der eine »Institution außerhalb der Gesetze « darstellt und der zugleich für seine Adepten rigorose Gesetze« aufgestellt hat (O.c.II, p. 709), birgt immer schon das Moment der Revolte in sich. Da der Dandy sich allein den Gesetzen der Schönheit — der Schönheit in weitestem Sinne — verpflichtet weiß, verlieren vor dieser autonomen Göttin alle Gesetze bürgerlicher Moral ihre Verbindlichkeit. Gerade angesichts der von Baudelaire beklagten Demokratisierung der Gesellschaft, d.h. ihrer geistfeindlichen Nivellierung, behauptet der Dandy stolz sein elitäres Bewußtsein, das jede Nützlichkeitsmoral ablehnt. Damit macht er sich innerhalb einer auf Zweckrationalität gegründeten Gesellschaft zum Außenseiter.
»Qu’importe les victimes, si le geste est beau.«
(Teilhade)
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Gnüg, H. (1988). Ästhetizismus, Satanismus, Revolte und das schöne Verbrechen. In: Kult der Kälte. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03260-7_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03260-7_7
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00641-7
Online ISBN: 978-3-476-03260-7
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