Zusammenfassung
Wir befassen uns mit dem Sonett. Daß dies in einiger Ausführlichkeit geschieht, hat mehrere Gründe. Es liefert uns in der Form, die wir den Romantikern verdanken, ein Beispiel für den gereimten jambischen Fünfheber als Äquivalent des endecasillabo. Es zeigt uns in besonderer Reinheit einen Aufbau, dem wir schon begegnet sind, die Kanzonenform. Zugleich vertritt es am eindrucksvollsten die Formen, die wir aus dem Romanischen entlehnt haben und die in Deutschland seit der Renaissance so wichtig werden wie die heimischen und die später übernommenen antiken. Viertens verdient das Sonett besondere Aufmerksamkeit wegen seiner weiten zeitlichen und örtlichen Verbreitung in Europa, was uns zwingt, das französische und italienische Muster zu sondern, die beide zu verschiedenen Zeiten und in unterschiedlicher Weise auf das deutsche gewirkt haben. Fünftens schließlich sind die Spielarten in dieser Form so zahlreich und so prägnant, daß eine ganze Morphologie, ja eine Philosophie der lyrischen Form daraus entwickelt werden könnte.
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Behrmann, A. (1989). Das Sonett. In: Einführung in den neueren deutschen Vers. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03270-6_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03270-6_4
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00651-6
Online ISBN: 978-3-476-03270-6
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