Zusammenfassung
»Goethe meint, daß unser 19. Jahrhundert nicht einfach die Fortsetzung der früheren sei, sondern zum Anfang einer neuen Ära bestimmt sei.« (»Gespräche«, 25.8.1829, Bd.II, S.625) Die Einsicht Goethes, die zwar die historische Tatsache eines epochalen Umbruchs konstatiert, bleibt jedoch eine nähere (theoretische) Begründung schuldig. Das grundlegend Neue, die Moderne des 19.Jahrhunderts, kam Goethe weniger in dessen theoretischer Unversöhnlichkeit, als in dessen phänomenalen Auswirkungen in den Blick. In der Pathologie einer freigesetzten, übersteigerten bürgerlichen Subjektivität, in der Beschleunigung der Verkehrsformen der Fortbewegung wie der Kommunikation oder in der Liberalisierung und Mechanisierung der Lebenswelt erkannte er die Auswirkungen der neuen Zeit. [11 Und als Phänomen wird Goethe die Moderne, die seiner angestammten Denkweise die Grundlagen entzog und das verdrängte, woran er Sinn und Bedeutung knüpfte, ästhetisch verarbeiten. Die historische Entwicklung des 19.
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Wild, G. (1991). Überlick. Entzweiung und Versöhnung. In: Goethes Versöhnungsbilder. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03353-6_1
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03353-6
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