Zusammenfassung
Walzer. Langsame, verliebte oder traurige Walzer, die bis zum Innehalten immer leiser werden; strahlende, atemlose Walzer, von verborgenen Beinen bewegt, die über den gewachsten Boden eilen. Triviale, vulgäre, verkommene Walzer. In Paris, gegen Mitte des Jahrhunderts, in Räumen mit Grünpflanzen, Pelzen, schwarzen Anzügen. Die Männer sind angezogen wie Totengräber, die Frauen halbnackt. Diese Opernheldin heißt La Traviata; das ist italienisch und heißt »die vom rechten Weg Abgekommene«. Es ist die exemplarische Geschichte einer von der bürgerlichen Familie erdrückten Frau. Exemplarisch, denn die ganze Geschichte der Oper dreht sich um den Einfluß der Familie. Ein allgemeines Gesetz, Väter, die es verteidigen und anwenden, und Rebellen.
Wo man eine Prostituierte einen Kreuzweg gehen sieht; wo ein Kaiser aus Spanien seinen Enkel vor dem Scheiterhaufen rettet und die Schwiegertochter vor der Verzweiflung; wo sich ein Vater und eine Mutter über die Erziehung ihrer heiratsfähigen Tochter streiten.
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Clément, C. (1992). Familiengeschäfte Oder die Schrecklichen Eltern. In: Die Frau in der Oper. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03382-6_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03382-6_4
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-00785-8
Online ISBN: 978-3-476-03382-6
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