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Lulu zwischen »Vollendung und Verwässerung«?

Zur Frage der »Vollendbarkeit« des dritten Aktes

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Oper und Werktreue
  • 18 Accesses

Zusammenfassung

Alban Bergs dreiaktige Oper Lulu gibt es — und gibt es nicht. Dieser seltsame Sachverhalt war für fast ein halbes Jahrhundert nach dem frühen Tod des Komponisten — er starb in der Nacht vom 23. zum 24. Dezember 1935 — verdeckt durch eine jener hartnäckigen Legendenbildungen, die sogenannte »unvollendete« Werke so gerne begleiten. Nur ist Lulu — anders als etwa Schönbergs Moses und Aron, dessen dritter Akt als Textfragment existiert oder als Puccinis Turandot, deren Schluß offen bleibt — im engeren Sinne gar kein Torso und schon gar nicht ergänzungsbedürftig, sondern liegt, zumindest in der Konzeption, als dramaturgische Gesamtanlage und als konkreter musikalischer Organismus vor, wenn das auch jahrzehntelang der breiteren Öffentlichkeit vorenthalten wurde. Die Umstände, die dazu führten, sind mindestens so komplex, widersprüchlich und schwer zu deuten wie die Oper selber; man muß sich da auf Grenzbereiche der Wahrnehmung gefaßt machen und auf ideologische Verblendungen, die heute kaum noch nachvollziehbar sind.

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Notizen

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Holland, D. (1994). Lulu zwischen »Vollendung und Verwässerung«?. In: Weber, H. (eds) Oper und Werktreue. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03569-1_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03569-1_5

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01267-8

  • Online ISBN: 978-3-476-03569-1

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