Zusammenfassung
In seiner schon erwähnten Analyse des »Ödipus« hebt Wagner als einen bedeutsamen Zug dieses Mythos hervor, daß gerade jener vom Schicksal geschlagene Mann das Rätsel der Sphinx gelöst hatte. Ödipus habe im voraus seine Rechtfertigung und seine Verdammung zugleich ausgesprochen, da er als den Kern dieses Rätsels den Menschen bezeichnete. Aus dem halbtierischen Leibe der Sphinx sei ihm das menschliche Individuum zunächst in seiner »Naturunterworfenheit« entgegengetreten. Als das Halbtier sich in den Abgrund gestürzt hatte, habe sich der kluge Rätsellöser zu den Städten der Menschen gewandt, um nun den ganzen, den sozialen Menschen aus seinem eigenen Untergang erraten zu lassen. Indem er sich die leuchtenden Augen ausstach, die »einem despotischen Beleidiger« (seinem Vater!) »Zorn zugeflammt« und einem »edlen Weibe« (seiner Mutter) »Liebe zugestrahlt« hatten, stürzte er sich zu der zerschmetterten Sphinx herab, deren Rätsel er nun doch als noch ungelöst erkennen mußte.1
Wenn du schon einen Brunnen gräbst, dann grab so lang, bis du Wasser findest.
Japanisches Sprichwort
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Roch, E. (1995). Sublimatio. In: Psychodrama. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03571-4_9
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