Zusammenfassung
Newton hat in seinen Principia und in seiner Optik einen letzten Grund für Kräfte in einer Korpuskel-Theorie gesucht. Dieser Lösungsstrategie folgt George Louis LeSage (1724–1803) und versucht mit größerer Konsequenz als Newton, im Rahmen einer Hydrodynamik des Äthers die gesamte Physik neu zu formulieren. Da der Äther nicht empirisch nachweisbar ist, muß er als eine Hypothese vorausgesetzt werden. Dies aber — so wendet Schelling ein — führt zu einem infiniten Regreß, weil natürlich die Kraftwirkung des Äthers selbst wieder einer Begründung bedarf. Dieses Problem läßt sich nur lösen, wenn man den methodischen Charakter von Hypothesen klärt und die Letztbegründung nicht in materiellen Ätherteilchen sucht, sondern in einem metaphysischen Prinzip. Auf diesem Wege versucht Schelling um 1799 eine Lösung der Letztbegründungsproblematik der Kräfte.
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Endnoten
Z. B. Prevost, P. (1788). Prevost, P. (An XIII).
Auch Goethes Wahlverwandtschaften lassen sich von der Anlage der Handlung her als eine Abfolge interpretieren, die chemischen Reaktionen (Wasser, Oel, Quecksilber, Blei) nachempfunden ist. Die Paare (Ottilie, Eduard, Charlotte, der Hauptmann) folgen bei ihren persönlichen Bindungen dem Reaktionsmuster von Affinitäten. Cf. J. Adler (1987).
Interessant sind Parallelen zwischen LeSages hypothetischem Modell und der Logizität einiger moderner physikalischer Modelle: Die Feynman-Graphen stellen eine vergleichbare Heuristik für die Wechselwirkungen von Elementarteilchen dar. Auch Hertz, H. (1894) in: Philosophische Gesellschaft (1899), 148fflegt ein solches Prinzip zugrunde. Einstein nutzt für das Einstein-Podolski-Rosen-Paradoxon mit der Annahme verborgener Parameter seinerseits Hertz’ Modell.
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Neuser, W. (1995). Spekulative dynamische Physik. In: Natur und Begriff. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03579-0_8
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